Logistik Arbeitsgemeinschaft fordert faire Zusammenarbeit in der Lieferkette
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Probleme in der Lieferkette und steigende Kosten belasten die Prognosen der Zulieferer. Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie, ArGeZ, fordert deshalb Entlastungen und faire Zusammenarbeit.

Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie hat in einer Pressekonferenz auf der Hannover Messe Industrie am Montag (31. Mai) eine Einschätzung der aktuellen Lage gegeben. Die Chancen auf eine konjunkturelle Erholung durch Lieferkettenprobleme sei limitiert und eine Entspannung der existenziellen Energiepreiskrise liege in staatlicher Verantwortung.
Die Zulieferer sind mit einem Umsatzplus von 13 Prozent im ersten Quartal dieses Jahres gestartet. Der Zuwachs auf 63 Milliarden Euro lässt sich jedoch laut der Arbeitsgemeinschaft auf gestiegene Kosten für Vormaterial zurückführen und wirkt sich nicht positiv auf das Betriebsergebnis aus. Vor dem Hintergrund der globalen Lieferkettenprobleme sei die Kapazitätsauslastung und die Produktion gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen.
Steigende Kosten belasten viele Zulieferer
Die Umstände spiegeln sich auch im Geschäftsklima der Zulieferer wider. Gute Auftragsbestände halten die Laune oben, doch anhaltende Lieferkettenprobleme sowie explodierende Rohstoff- und Energiepreise führen dennoch zu einer überwiegend skeptischen Erwartungshaltung für den weiteren Jahresverlauf.
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Supply Chain Management
Sichere Lieferketten fordern geostrategisches Denken
Der Kostenanstieg setzt viele Zulieferer massiv unter Druck. Die Vormaterialpreise sind nach wie vor auf historischen Höchstständen und zusätzlich kämpfen die Zulieferer mit hohen Energiekosten. Auch die staatlichen Maßnahmen zur Abfederung dieser Preisanstiege bewirken noch keine spürbare Erleichterung, berichtete die Arbeitsgemeinschaft am Montag.
In der Mitteilung heißt es daher, dass das Gremium die Abschaffung der EEG-Umlage begrüßt, es jedoch einer weiteren Entlastung der Energie von staatlichen Abgaben bedarf, um wettbewerbsfähige Energiepreise zu erzielen. Beim Gas sollte deshalb beispielsweise der CO2-Preis ausgesetzt werden.
Arbeitsgemeinschaft fordert faires „burden sharing“
Der Blick der Arbeitsgemeinschaft auf die Automobilhersteller fällt weniger positiv aus. Es wird kritisiert, dass die Abnehmer weiter hohe Gewinne verzeichnen, während mittelständische Zulieferer nicht in der Lage sind, die anfallenden Kosten weiterzureichen. Die Gemeinschaft sieht darin eine Gefahr für robuste europäische Lieferketten und fordert die OEMs zu einem fairen „burden sharing“ auf.
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Um Lieferketten auch langfristig zu sichern, fordert die Gemeinschaft zusätzlich eine Diversifizierung und bessere Produktionsmöglichkeiten in Europa. Riskante Abhängigkeiten von anderen Regionen der Welt sollten durch ein Monitoring identifiziert und mittel- und langfristig soweit wie möglich reduziert werden. Auch die konsequente Weiterverfolgung der gesetzten Nachhaltigkeitsziele und die Sicherung von Fachkräften waren Themen der Pressekonferenz.
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