Move, Mover, Move!Autonomer Kleinbus für die Mobilität der Zukunft
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Jörg Ohlsen, Geschäftsführer Cognizant Mobility, sieht in unabhängiger und nachhaltiger Mobilität eine große Chance. Mit dem autonomen Mover von Holon hat er eine Lösung parat.

Herr Ohlsen, gemeinsam mit Benteler arbeiten Sie an einem serienreifen, autonomen Mover. Was genau hat es damit auf sich?
Jörg Ohlsen: Das Konzept des Movers, also eines autonom und elektrisch betriebenen Kleinbusses oder Kleintransporters, entspricht in vielen Kriterien genau den Anforderungen an die Mobilität von morgen. Fahrgäste fordern individualisierte On-Demand-Dienste, die gleichzeitig klimafreundlich sind. Mit dem Mover-Konzept lässt sich die Verkehrs- und Umweltbelastung im urbanen Raum mindern, ohne auf den Komfort des Individualverkehrs zu verzichten. Wir sehen in diesem Konzept eine große Chance für die Zukunft und unterstützen Holon, ein Unternehmen des Zulieferers Benteler, bei der Entwicklung eines solchen autonomen Fahrzeugs. Dabei handelt es sich übrigens um einen der ersten autonomen Mover nach Automobilstandards – er ist führend in Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionsqualität.
Welchen Part hat Cognizant Mobility hier übernommen?
Wir begleiten Holon über die gesamte Design- und Architekturentwicklung des Movers in den Bereichen Elektrik/Elektronik und Connected Car und bieten dabei alles, was für eine moderne, zukunftsorientierte E/E-Architektur benötigt wird. Dazu gehören etwa Funktionale Sicherheit – ISO 26262 –, Cyber Security by Design, Diagnose, Konnektivität, Sicherheit der beabsichtigten Funktionalität – kurz SOTIF – oder das Ethernet-Netzwerkdesign. Unseren Spezialisten ist es gelungen, eine durchgehende E/E-Architektur aufzubauen, beginnend bei den Customer-Features und -Requirements über die logische Funktionsarchitektur bis hin zur physischen Architektur.
Welches sind die wichtigsten Treiber in der Entwicklung moderner E/E- und IT-Architekturen für sichere und autonome Fahrzeuge?
Vier Treiber sind ausschlaggebend und Teil unseres Architektur-Frameworks: Erstens die Wiederverwendung bestimmter Assets, die in früheren Fahrzeugprogrammen generiert und verfeinert wurden. Sie trägt zur Beschleunigung des Designprozesses bei, denn Fahrzeuge müssen künftig schneller auf den Markt kommen können als heute. Zweitens die Traceability, denn sie vermeidet Probleme bei der späteren Systemintegration, reduziert den Aufwand und verkürzt damit die Entwicklungsdauer. Drittens Cyber Security by Design, eine noch zu wenig beachtete, aber immer wichtiger werdende Disziplin für alle Fahrzeugprojekte. Beim autonomen Mover von Holon wurde beispielsweise beim Projektstart und der Entwicklung der Systemarchitektur auf ein leistungsfähiges Cyber-Security-Konzept Wert gelegt, inklusive der Einhaltung der aktuellen Normen UNECE R155 und ISO 21434 sowie dauerhafter Over-the-Air-Update-Fähigkeit. Und viertens die vielleicht wichtigste Rahmenbedingung für sämtliche Fahrzeugprojekte: ein modernes, offenes Mindset mit dem richtigen Spirit und echtem globalen Teamwork. Ich kann nicht genug betonen, dass nur mit dem richtigen Team ein solch ambitioniertes Ziel in so kurzer Zeit und rund um den Globus erreicht werden kann. Da geht es nicht nur um Know-how. Am Ende braucht es Menschen, die gerne miteinander an einem gemeinsamen Ziel arbeiten und Spaß daran haben, die Limits immer wieder herauszufordern. Und genau das ist es, was mich so unglaublich stolz auf unsere Teams macht und auch unsere Kunden an uns schätzen.
Die diesjährige IAA ist ein guter Ort, um solche Ergebnisse zu zeigen.
Wir werden auf der IAA Mobility noch einen Schritt weiter gehen und uns der Frage „Quo vadis AI at Automotive“ stellen. Wir werden einen Ausblick auf ein neues KI-System namens VERA (very enhanced road assist) geben. Unsere KI-Teams haben einen Avatar geschaffen, der Fragen der Fahrgäste beantworten und mit ihnen beliebige Gespräche führen kann. VERA basiert dabei auf mehreren Komponenten, die auf die jüngsten Fortschritte und Durchbrüche im Bereich Deep Learning und generative KI zurückgehen.
Wo sehen Sie Einsatzmöglichkeiten für VERA?
Im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs kann sie das Wegfallen realer Ansprechpartner bei autonomen People Movern ausgleichen und somit nicht nur Fragen zur Wegstrecke beantworten und Vorschläge zu Highlights der Stadt oder dergleichen machen, sondern ein großes Stück Sicherheit für die Fahrgäste mitbringen – mittelfristig soll VERA beispielsweise Personen ansprechen, die medizinische oder andere Probleme zu haben scheinen und Hilfe benötigen. VERA nimmt über ihre menschliche Art zu sprechen und zu interagieren die Angst vor autonomen Systemen, die zunächst genau durch die vermeintliche „Menschenlosigkeit“ für viele Personen abschreckend wirken. Zum anderen kann VERA in Fahrzeugen jeder Art als smarte Fahrbegleitung mit sehr hohem Reifegrad eingesetzt werden. An dieser Stelle wird der spannende Business Case im Umfeld von Sales- und After-Sales sehr deutlich, da VERA eine Begleitung des Fahrers über die gesamte Fahrzeuglebenszeit sein kann und alle Arten relevanten Services anbieten, vorauswählen und terminieren kann.
Wie wurde das umgesetzt?
Technische Schlagworte unserer Lösung sind beispielsweise Context-Awareness, bei der über die Zeit hinweg eine Art Verbindung mit dem Gegenüber entwickelt wird. Oder Natural Language Processing, um auf hohem Niveau natürliche Sprache zu verstehen und zu generieren. Die Herausforderung ist, VERA so viel Kontextinformationen und -wissen mitzugeben, dass die Antworten des Systems für die intendierten Szenarien belastbar sind und nicht in den Bereich der heute weit verbreiteten „AI Hallucinations“ fallen – hier klingen Antworten zwar plausibel, sind aber nicht von Fakten gedeckt.
Sie klingen begeistert.
VERA zeigt eindrucksvoll das, was ich an Cognizant Mobility so einzigartig finde. Nämlich in der Lage zu sein, als IT-Experte bestehende Systeme weiterzuentwickeln (oder wie in diesem Fall gezielt zu trainieren), Komponenten zu kombinieren, noch fehlende Bestandteile auf dem Weg zu einem neuen Use Case quasi „from Scratch“ zu entwickeln um dann ganzheitliche Lösungen von der Kundenidee über die IT bis hin zur Elektrik/Elektronik und den Embedded Systems für unsere Automotive-Partner anzubieten.
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