Produktion BMW baut Neue Klasse ab 2026 in China

Von Thomas Günnel Lesedauer: 3 min

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BMW wird die Neue Klasse ab dem Jahr 2026 auch in China fertigen. Es entsteht ein Batteriewerk; und auch in Forschung und Entwicklung in China investiert der Autohersteller kräftig.

BMW will seine Neue Klasse ab dem Jahr 2026 auch im chinesischen Shenyang bauen. Die im Bild blau hervorgehobenen Strukturen sind die Projektgebäude für die künftige Hochvoltbatteriemontage.
BMW will seine Neue Klasse ab dem Jahr 2026 auch im chinesischen Shenyang bauen. Die im Bild blau hervorgehobenen Strukturen sind die Projektgebäude für die künftige Hochvoltbatteriemontage.
(Bild: BMW)

BMW wird ab dem Jahr 2026 die Neue Klasse auch im chinesischen Shenyang produzieren. Die Akkus für die Elektroautos werden ebenfalls in China entstehen. Das kündigte Produktionsvorstand Milan Nedeljković bei der Jubiläumsfeier zu 20 Jahren BMW Brilliance Automotive (BBA) am 18. Mai an. Den Marktstart für die neuen Modelle plant BMW im Jahr 2025. Die ersten Modelle werden im ungarischen Werk in Debrecen und im Stammwerk München entstehen.

Während der Feier gab es einen „virtuellen Spatenstich“ für einen Montagestandort für Hochvoltbatterien, wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte. BBA investiert laut der Sprecherin zehn Milliarden Renminbi Yuan in den neuen Standort; rund 1,3 Milliarden Euro. Ab dem Jahr 2026 sollen hier die Beschäftigten die sechste Generation Batteriezellen zu Hochvoltbatterien montieren.

Rund 2.000 neue Arbeitsplätze bringt die Fertigung laut BMW in die Region. Insgesamt beschäftigen BMW und BBA mehr als 30.000 Menschen in China, 26.000 allein bei BBA, 92 Prozent der Führungspositionen sind laut Sprecherin derzeit von chinesischen Mitarbeitenden besetzt.

Mehr Forschung und Entwicklung in China

Vorbereitend zur Einführung der Neuen Klasse hat BMW in China außerdem in seine Forschung am Standort investiert. Heißt: „Mit Standorten in Peking, Shanghai, Shenyang und Nanjing hat BMW in China das größte Forschungs- und Innovationsnetzwerk außerhalb Deutschlands aufgebaut, beschreibt die Sprecherin.

Das Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shenyang entwickelt Produkte für die Elektromobilität. Die Einrichtung betreibt BMW seit zehn Jahren und hat sie nun „umfassend ausgebaut und damit die Entwicklungs- und Validierungskapazitäten für BEVs in China gestärkt. Sie umfasst 19 Prüfstände für Nieder- und Hochspannungstests, Fußgängersicherheitstests, verbesserte Elektronikanalysen und Ladeleistungstests bei extremen Temperaturen“, erklärt die Sprecherin.

Die Zulieferer für die neuen Modelle kommen immer häufiger aus China; „local for local“ ist der Begriff dafür. Das bedeutet: BBA hat heute rund 430 lokale Zulieferer in China. Mehr als ein Viertel davon befindet sich in der Provinz Liaoning und fast 100 in Shenyang.

Weitere Standorte für Hochvoltbatterien

BMW fertigt in Deutschland in Dingolfing, Leipzig und Regensburg, und in China am Standort Shenyang E-Komponenten und Hochvoltbatterien. Neben Shenyang will der Autohersteller „in den nächsten Jahren“ Hochvoltbatterien für die Neue Klasse auch in Debrecen (Ungarn), San Luis Potosí (Mexiko) und Woodruff bei Spartanburg (USA) montieren.

In Deutschland will BMW ebenfalls Hochvoltbatterien fertigen und damit seine bayerischen Fahrzeugwerke versorgen. Dafür entsteht ein Werk in den Gemeinden Straßkirchen und Irlbach, südwestlich von Straubing. Das neue Werk soll bereits nach dem Fertigstellen des ersten Bauabschnitts 1.600 Arbeits- und Ausbildungsplätze im Bereich der E-Mobilität bereitstellen. Das wird voraussichtlich im Jahr 2028 sein.

„Für die Arbeitsplätze als Anlagenführer, Instandhalter, Vorarbeiter und Meister werden Ausbildungsabschlüsse beispielsweise im Bereich von Automatisierungstechnik, Elektrotechnik und Mechatronik benötigt“, kommentierte eine Sprecherin. Rund 70 Prozent der benötigten Arbeitsplätze in Straßkirchen und Irlbach will BMW mit Beschäftigten von bestehenden Standorten besetzen. „Voraussichtlich in den 2030er Jahren“ will BMW den Standort voll auslasten.

Mitte April hatte der Autohersteller mitgeteilt, dass es Vorgespräche mit zuständigen Behörden in Straubing gegeben habe. „In den kommenden Monaten“ sollten die behördlichen Genehmigungsverfahren erfolgen. Öffentliche Ergebnisse hatte BMW im Rahmen einer öffentlichen Auslegung „voraussichtlich ab Mitte Mai 2023“ erwartet.

Laut der Unternehmenssprecherin hatte BMW allein in Bayern 20 potenzielle Standorte geprüft. Im Februar 2023 hat BMW 105 Hektar Fläche in den Gemeindegebieten von Straßkirchen und Irlbach erworben; es bestehen Ankaufsrechte auf circa 29 weitere Hektar angrenzender Fläche.

In bestehende Werksstandorte lässt sich die Batteriefertigung nicht einbetten, „da dort für den benötigten Umfang keine ausreichenden Flächen vorhanden sind“.

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