Markenausblick BMW plant mehr E-Autos für die „Untere Klasse“
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Mit dem neuen X1 bietet der Hersteller erstmals vier unterschiedliche Antriebskonzepte im Kompaktsegment an. Die nächste Generation des X2 und 1er könnte das gleiche Technik-Layout übernehmen.

Bis Ende 2025 will BMW zwei Millionen BEVs auf der Straße haben. Ein ambitioniertes Ziel. Denn bislang ist davon nur rund ein Fünftel „abgearbeitet“. Den größten Beitrag mit rund 250.000 Einheiten lieferte der i3, dessen Produktion Ende Juni eingestellt wurde.
Um die Zwei-Millionen-Marke zu erfüllen, bleiben den Bayern nur noch etwas mehr als drei Jahre. Doch in München gibt man sich äußerst zuversichtlich. Grund dafür dürfte ein Modell sein, das diesen Herbst an den Start geht und kräftig auf das Verkaufsvolumen der Stromer einzahlen wird: der iX1.
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Dritte Generation kommt im Oktober
Das Kompakt-SUV mit dem Entwicklungskürzel U11 kommt im Oktober in dritter Generation auf den Markt und ist erstmals auch in einer batterieelektrischen Version zu haben. Intern gilt der iX1 als Nachfolger des i3, selbst wenn er mit diesem außergewöhnlichen City-Car bis auf die Art des Antriebs so gut wie keine Gemeinsamkeit hat.
Doch der iX1 polarisiert nicht, sein Design ist massenkompatibel. Er erreicht als 4,50 Meter langes SUV den Mainstream-Geschmack, sein Package ist wesentlich familienfreundlicher, Leistung und Reichweite sind deutlich höher. Daher schätzen BMWs Vertriebler, dass sich beim X1 weltweit knapp ein Drittel der Käufer für den elektrischen Antrieb entscheiden. Zwölf Prozent werden auf den Plug-in-Hybrid setzen. Die Verbrenner sollen zusammen auf 57 Prozent kommen (41 Prozent Benziner, 16 Prozent Diesel).
Reichweite von bis zu 440 Kilometer
Unterm Blech des iX1 steckt bereits die 5. Generation des BMW-E-Drive-Systems, die Elektromotoren sind auf höchste Effizienz getrimmt, kommen ohne Magnete und damit ohne seltene Erden aus. Liefern wird BMW das elektrische SUV ab November zunächst als X-Drive 30 mit einer Leistung von 230 kW/313 PS.
Ein etwas schwächerer, frontgetriebener S-Drive 25 soll im nächsten Jahr folgen. Die M-Division könnte das Angebot um einen iX1 X-Drive M40 ergänzen. Die Reichweite des knapp 65 kWh großen Akkus gibt BMW mit bis zu 440 Kilometer im WLTP-Zyklus an.
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Verschiedene Antriebsvarianten zur Auswahl
Als technische Basis dient dem neuen X1 die FAAR (Frontantriebsarchitektur) mit dem Kürzel WE (Weiterentwicklung). Die Plattform erfüllt BMWs Motto „Power of Choice“. Heißt, der Kunde kann zwischen Diesel, Benziner, 48-Volt-Mild-Hybrid, Plug-in-Hybrid und vollelektrischem Antrieb wählen.
Um auf die Nachfrage in den verschiedenen Märkten möglichst flexibel reagieren zu können, lässt BMW alle X1-Varianten vom selben Band laufen. Für China wird es erneut eine verlängerte Version (U12) des X1 geben, die jedoch vor Ort in Tiexi gebaut wird. Der Marktstart soll 2023 erfolgen.
2024: Zweite Generation des X2
Voraussichtlich im Jahr darauf könnte BMW die zweite Generation des X2 (intern U10) präsentieren. Die weiterentwickelte FAAR ließe künftig auch einen vollelektrischen Antrieb zu, identisch mit jenem im iX1. Zu hören ist, dass es den X2 womöglich nur als iX2 geben soll. Bestätigen wollte dies BMW allerdings nicht.
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Bedeckt hielt man sich auch, ob für den Ende 2021 erschienenen 2er Active-Tourer (U06) als erstem Vertreter der FAAR-WE (Hochformat) noch ein vollelektrischer Antrieb vorgesehen sei. Technisch zumindest dürfte dies kein Problem sein. Die zu erwartenden Stückzahlen könnten den BMW-Strategen vermutlich aber nicht reichen. Mit ein Grund, warum der 2er als Gran Tourer mit längerem Radstand Ende dieses Jahres eingestellt wird.
2025: Vollelektrischer 1er
Bleibt auf der Liste der Erneuerungen als letztes Kompaktmodell der derzeitige 1er F40. Debüt hatte das Hatchback-Modell 2019. Bei ihm schwenkte BMW damals von Hinterrad- auf Frontantriebslayout um und hielt sich mit einer Elektrifizierung noch zurück. Weder Plug-in-Hybrid noch Vollelektrik sind im Angebot.
2025, dem voraussichtlichen Erscheinungsjahr der nächsten Generation, dürfte die Sache anders aussehen. Man braucht den rein elektrischen i1 dringend als weiteres Volumenmodell. Nicht nur, um die besagte Zwei-Million-Marke zu schaffen, sondern auch, um das Versprechen für 2030 einzuhalten. BMW will dann mindestens 50 Prozent seiner Modelle als Stromer vom Band laufen lassen.
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