Transformation Bosch plant weiteren Stellenabbau in mehreren Werken

Von dpa

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Der Automobilzulieferer will im baden-württembergischen Bühl 700 Vollzeitstellen streichen. Zwei andere Werke stehen auf der Kippe oder vor dem Verkauf.

Bosch plant weiteren Stellenabbau.
Bosch plant weiteren Stellenabbau.
(Bild: Bosch)

Bosch plant am badischen Standort Bühl/Bühlertal den Abbau von rund 700 Vollzeitstellen. Die Wettbewerbsfähigkeit in einem hart umkämpften Marktumfeld müsse verbessert werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag (22. Juli) in Stuttgart mit.

In dem Werk sind 3.800 Personen beschäftigt und es werden unter anderem Kleinmotoren hergestellt, die etwa bei Fensterhebern oder Sitzverstellern zum Einsatz kommen. Seit Mitte vergangenen Jahres beraten laut Mitteilung Management und Betriebsrat darüber, wie der Standort langfristig wieder „solide Ergebnisse“ erwirtschaften kann. Zunächst hatte das „Badische Tagblatt“ darüber berichtet.

Betriebsbedingte Kündigungen zunächst ausgeschlossen

Die Arbeitsplätze sollen bis Ende 2025 sozialverträglich abgebaut werden. Betriebsbedingte Kündigungen seien bis dahin ausgeschlossen. Heftige Kritik kam von der IG Metall. Ein Gewerkschaftssprecher sagte, die Stimmung in der Belegschaft sei am Boden. Sie habe über Jahre tarifliche Zugeständnisse gemacht. Nach Auffassung der IG Metall sind von dem geplanten Arbeitsplatzabbau mehr als 1.000 Menschen betroffen.

Weitere Standorte von Stellenabbau betroffen

Auch die Zukunft des Standorts München mit 250 Beschäftigten, die elektrische Kraftstoffpumpen und Einspritzventile fertigen ist ungewiss. Über die Zukunft des Werks würden gerade Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern geführt. Infolge des Umbaus der Autoindustrie sei die absehbare Stückzahlentwicklung der Komponenten für die nächsten Jahre weiter rückläufig.

Der Zulieferer wird zudem seinen Standort in Arnstadt (Thüringen) schließen. Dem „Handelsblatt“ zufolge wurden den 100 Mitarbeitern Arbeitsplätze im bayerischen Ansbach angeboten.

Chinesen kaufen Göttinger Werk

Das Bosch-Werk in Göttingen will der chinesische Hersteller von Batterien und Energieübertragungssystemen Gotion High-Tech übernehmen, wie Bosch mitteilte. Dort soll eine Montage von Lithium-Ionen-Batterien aufgebaut werden. Der Kaufvertrag sei am 15. Juli unterzeichnet worden. An dem Standort sind 300 Mitarbeiter auf die Sortierung und Aufbereitung von gebrauchten Ersatzteilen zur Wiederverwertung spezialisiert. Außerdem werden Komponenten wie Fahrzeugstarter und elektrohydraulische Bremsen produziert.

Nach Umsatz ist Bosch der größte Automobilzulieferer der Welt. Das komplette Ranking mit 100 Unternehmen, das »Automobil Industrie« gemeinsam mit der Beratung Berylls jedes Jahr veröffentlicht, ist in unserer Ausgabe 4 (E-Paper) enthalten.

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