Wirtschaft Faraday-Future-Gründer meldet Insolvenz an

Autor Svenja Gelowicz

Beim chinesisch-amerikanischen E-Auto-Start-up kriselt es seit längerem. Nun hat der Gründer Jia Yueting Insolvenz beantragt – seine Schulden betragen laut einer Mitteilung etwa zwei Milliarden US-Dollar.

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Der Marktstart für das E-Auto FF91 war eigentlich bereits für das vergangene Jahr geplant.
Der Marktstart für das E-Auto FF91 war eigentlich bereits für das vergangene Jahr geplant.
(Bild: Faraday Future)

Jia Yueting, Gründer des E-Auto-Start-ups Faraday Future, hat in den USA Insolvenz angemeldet. Seine Schulden liegen laut einer Mitteilung des Unternehmens bei rund zwei Milliarden US-Dollar. Die Forderungen erheben demnach vor allem Gläubiger aus China. Yueting wurde mit Onlineunterhaltung reich.

Das Unternehmen schreibt in einer Mitteilung, dass diese Angelegenheit keine Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb von Faraday Future habe – im Gegenteil. Das Insolvenzverfahren seines Gründers biete dem kriselnden Start-up die Chance, die Eigenkapitalfinanzierung zu verbessern und sich auf einen Börsengang vorzubereiten. Yueting hält etwa ein Drittel der Anteile an Faraday Future. Er soll sich nun weiterhin auf die Strategie für die Märkte USA und China konzentrieren und die Vorbereitungen eines Börsgengangs unterstützen.

Der FF91 steht kurz vor der Produktion und Lieferung.

Carsten Breitfeld, CEO von Faraday Future

Faraday Future in unruhigen Fahrwasser

Die finanzielle Schieflage hatte immer wieder für Schwierigkeiten bei Faraday Future gesorgt. Das E-Auto FF91 sollte bereits 2018 seinen Marktstart feiern. Der neue Chef des Unternehmens, Ex-Byton- sowie ehemaliger BMW-Manager Carsten Breitfeld, plant nun, in der Fabrik im kalifornischen Hanford im Jahr 10.000 Stück des FF91 zu bauen. Die Produktion soll im September 2020 losgehen. Dafür hat das Unternehmen jüngst eine Finanzierungsrunde gestartet. „FF 91 steht kurz vor der endgültigen Produktion und Lieferung. 92 Prozent der Teile wurden beschafft“, sagte Breitfeld Ende September.

Zuvor hatten bereits der F&E-Chef und Ex-Tesla-Entwickler Nick Sampson sowie mehrere ehemalige BMW-Manager das Handtuch geworfen.

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