Lean & Green Management Award 2016 „Lean & Green muss gelebt werden“
Die Gewinner des diesjährigen „Lean & Green Management Award“ stehen fest. Sie haben die hohen Anforderungen im Lean-Management und im Umwelt- und Energiebereich erfüllt – und ihre Mitarbeiter dafür begeistert.
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Bereits zum fünften Mal führen die Beratungsunternehmen Growtth Consulting Europe und Quadriga Consult den „Lean & Green Management Award“ durch. Die industrieübergreifende Auszeichnung bewertet Prozesslösungen aus dem Bereich des Lean-Managements und des Energie- und Umweltmanagements. Führung ist dabei ein zentrales Erfolgskriterium, darüber waren sich die Teilnehmer des diesjährigen „Lean & Green Management Award“ einig. Außerdem leisten die Themen Digitalisierung und Vernetzung der Wertschöpfung einen wesentlichen Beitrag auf dem Weg zur „maximalen Ressourceneffizienz“.
Die Preisverleihung findet im Dezember anlässlich des Lean & Green Summits statt. Detaillierte Informationen zur Anmeldung und dem Programm gibt es auf der Webseite des Lean & Green Summit.
Die Award-Gewinner 2016
BMW München: Excellence in Führung und Strategie
Die Jury beeindruckte, wie der Automobilhersteller in seinem Münchner Stammwerk neue Führungs- und Verbesserungsroutinen anwendet. Eine gemeinsam mit den Führungskräften entwickelte Werksstrategie ist dabei die Basis für eine mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur und einen hierarchieübergreifenden Zielmanagementprozess. Das Werk im Herzen der bayrischen Landeshauptstadt verfügt zudem über zukunftsweisende Konzepte, um „Lean und Green“ zu fertigen. Unter anderem legt das Unternehmen beim Neubau der Lackiererei höchsten Wert auf einen deutlich geringeren Ressourcenverbrauch.
Bolta Werke: Umweltschutz und Mitarbeiterentwicklung
Die Bolta Werke aus Leinburg/Diepersdorf bei Nürnberg fertigen oberflächenveredelte Komponenten wie Kühlerschutzgitter, Unterfahrschutz und Zierleisten. „Lean und Green“ steht am Standort im Mittelpunkt. So entstanden beim Neubau der Galvanikanlage innovative Umweltschutzlösungen – das Unternehmen verfügt über eine eigene Gasversorgung und ein Blockheizkraftwerk. Außerdem liegt ein Schwerpunkt auf regionalem Bezug in der Lieferkette. Zudem baute der Mittelständler eine Akademie auf, um die eigene Belegschaft weiterzuentwickeln und den „Lean & Green“-Gedanken zu verankern.
Rohde & Schwarz: Lean und Green integriert
Ressourcen effektiv und effizient nutzen und Produkte verschwendungsfrei produzieren – der Rohde & Schwarz Messgerätebau gelingt es in beeindruckender Weise in ihrem Memminger Werk, „Lean & Green“-Elemente zu verknüpfen und als Teil des Produktionsleitbildes zu entwickeln. Das Unternehmen richtet seine Fertigung an Wertströmen aus und erfasst die Ökobilanzen der Produkte – und kommt so den definierten Zielzuständen schrittweise näher.
Neuenhauser: Lean und Green in der Lohnfertigung
Im norddeutschen Geeste-Dalum nahe der holländischen Grenze fertigt die Neuenhauser Maschinenbau GmbH Komponenten, Zusammenbaugruppen und Systeme für die Nutzfahrzeug- und Landmaschinenindustrie. Die Fertigung ist eine Variantenfertigung im „one-piece-flow“, die Hauptprodukte verlassen nach dem „just-in-sequence Prinzip“ die Produktion. Schlanke Prozesse und ein junges, motiviertes Team bilden die Basis für die Wachstumsstrategie des Lohnfertigers. Zudem kommen kreative Ansätze und selbstentwickelte Lösungen zum Einsatz. Die installierte LED-Hallenbeleuchtung etwa ist eine Eigenentwicklung der Neuenhauser-Gruppe – die das Unternehmen für den Eigenbedarf entwickelte und nun in einem eigenen Geschäftsbereich erfolgreich vermarktet.
Festo: Lean und Green neu gebaut (Sonderpreis)
Im Jahr 2012 begann Festo mit dem Bau einer Technologiefabrik in Scharnhausen bei Stuttgart. Produktive und energieeffiziente Prozesse sowie eine nachhaltige und umweltbewusste Fertigung zeichnen die Fabrik heute aus. 1.200 Mitarbeiter fertigen hier Ventile, Ventilinseln und Elektronikkomponenten. „Green“ ist ein integraler Bestandteil der Werksstrategie und wurde in technische Innovationen in allen Bereichen der Hallen- und Gebäudetechnik umgesetzt.
Hintergrund und Preisverleihung
Alle Teilnehmer bestätigten, dass Führung ein zentrales Erfolgskriterium ist. Das Verankern des Lean & Green-Gedanken im Unternehmen ist dabei keine reine Aufgabe des Top-Managements, sondern muss über alle Ebenen hinweg „gelebt“ werden. Tägliche Besprechungen vor Ort, kontinuierliche Verbesserungsroutinen, Visualisierung und Transparenz sind dabei wichtige Stichworte. Aufbauend auf schlanken und ressourcenschonenden Prozessen nutzen die Unternehmen digitale Vernetzungsmöglichkeiten, um zum Beispiel Produktionsdaten mit Energieverbräuchen abzugleichen – und letztere deutlich zu senken.
Die Bewertung der Award-Teilnehmer erfolgte im ersten Schritt per Fragebogen. Anschließend führten die Berater von Growtth Consulting und Quadriga Consult „Lean & Green Assessments“ bei den Unternehmen durch. Eine Experten-Jury bewertete abschließend die Ergebnisse und ermittelte die besten Unternehmen. „Wir betrachten Prozesse und Strukturen aus unterschiedlichen Perspektiven und erhalten so eine umfassende Sicht auf die Unternehmen. Diese erhalten direkte Anregungen für die nächsten Entwicklungsmöglichkeiten“, erläutert Daniel Reichert, Projektleiter des Awards. Alle Teilnehmer schätzen den industrieübergreifenden Praxisaustausch und das detaillierte Feedback bei den Vor-Ort Besuchen. Viele Unternehmen nutzen die Gelegenheit, um diese Rückmeldung jährlich zu erhalten. „Insbesondere vielen KMUs ermöglicht der Award, umfangreichen Input aus anderen Unternehmen und Industrien zu erhalten“, erklärt Reichert.
Die Preisverleihung findet beim letztjährigen Preisträger und Gastgeber, Robert Bosch in Blaichach/Immenstadt, am 5. und 6. Dezember anlässlich des Lean & Green Summits statt. Die Teilnehmer können dort Erfahrungen zum Thema Ressourceneffizienz austauschen und in einer Werksbesichtigung praxisnah erfahren, wie sich Lean-Managementansätze mit Green-Aspekten und Industrie-4.0-Anwendungen intelligent verknüpfen lassen.
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