Hypercar Mercedes-AMG beginnt Fertigung des Supersportwagens „One“

Von Thomas Günnel |

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Handarbeit an 16 Stationen: Mercedes-AMG hat die Produktion des „One“ begonnen. Exklusiv und teuer sind die 275 Exemplare – und bereits ausverkauft.

Mercedes-AMG hat mit der Produktion des Supersportwagens „One“ begonnen. Die exklusiven Fahrzeuge entstehen in Handarbeit.
Mercedes-AMG hat mit der Produktion des Supersportwagens „One“ begonnen. Die exklusiven Fahrzeuge entstehen in Handarbeit.
(Bild: Mercedes-Benz)

Mercedes-AMG hat mit der Kleinserienfertigung des Hypercars „One“ begonnen. Im zweiten Halbjahr 2022 können die ersten von 275 Käufern damit losfahren. Die Fertigung in Handarbeit erfolgt im britischen Coventry. Gemeinsam mit dem Fertigungspartner Multimatic hat Mercedes-AMG dort eine Kleinserienfertigung aufgebaut.

Insgesamt 16 Montage- und Prüfstationen durchlaufen die Sportwagen:

  • Station 1 bis 4: Montage der mechanischen Teile und aller Niedervolt-Komponenten und Verbau wesentlicher Triebstrangkomponenten inklusive Bestandteile der Fahrzeugelektrik
  • Station 5 bis 6: Montage der Hochvoltbatterie und Hochvoltanschlüsse, Probeläufe Verbrennungsmotor und Elektromotoren und Inbetriebnahme des Fahrzeugs
  • Station 7: Innenraum-Montage
  • Station 8: Beginn der Montage der Karosserieaußenteile, Türen und Kotflügel
  • Station 9: Fortsetzung der Außenmontage
  • Station 10: Finale Montage der Außenhaut
  • Station 11: Montage der Räder und des Wagenbodens
  • Station 12: Einstellung der Räder und Scheinwerfer
  • Station 13: Rollenprüfstand zum Prüfen des Fahrzeuges in allen Fahrmodi
  • Station 14: Vier-Stempel-NVH-Test (Noise, Vibrations, Harshness), gegebenenfalls Feineinstellung
  • Station 15: Monsun-Regentest
  • Station 16: Lichtkabine mit visueller Kontrolle aller Oberflächen und technischen Funktionsprüfungen aller Komponenten

Im Detail bedeutet das: Als erstes montieren die Beschäftigten die gesamte Außenhaut. Sie überprüfen alle Passformen und bringen diese wenn nötig auf Maß. Dabei müssen sie die abschließende Lackierung bedenken, durch die eine weitere Schicht hinzukommt. Angesichts einer Wandstärke des Carbons von nur 1,2 Millimetern ist das an einigen Stellen eine höchst diffizile und spezialisierte Tätigkeit.

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Anschließend werden die Anbauteile inklusive Türen und Hauben demontiert und als Carset für jedes einzelne Fahrzeug von Hand lackiert.

Funktionstests von vormontierten Baugruppen

Im Montageprozess werden einige Baugruppen vormontiert und auf ihre Funktion geprüft. Danach werden sie wieder demontiert und erst dann final ins Fahrzeug eingebaut. Zum Beispiel das Kohlefaser-Monocoque mit integriertem Dach und alle Karosserie-Anbauteile, die aus dem Werkstoff bestehen.

Im weiteren Ablauf vereinen die Werker Antriebsstrang und Rohkarosserie. Der 1,6-Liter-V6-Turbomotor, die Hochvoltbatterie und die insgesamt vier Elektromaschinen wurden zuvor auf den Prüfständen in Brixworth auf ihre Leistung getestet. Die Verfahren nutzt Mercedes-AMG auch für seine Formel-1-Aggregate.

Die Komponenten für den Antriebsstrang liefert Mercedes‑AMG High Performance Powertrains. Konkret: den E-Turbo-Hybrid-Verbrennungsmotor, die Hochvoltbatterie des Plug-in-Hybriden, die Vorderachse mit zwei Elektromaschinen und die Leistungselektronik inklusive Inverter für jeden der vier E-Motoren. Im Arbeitsablauf sind 75 Prozent der Teile bereits montiert, bevor die Hochvoltkomponenten installiert werden.

Mehr als 50 Beschäftigte montieren jeden Sportwagen

Insgesamt arbeiten über 50 Spezialisten an jedem einzelnen Mercedes‑AMG One. Nach jeder Station prüfen sie die Qualität der Montage. Unterstützt werden sie von smarten Produktionsmethoden, die der Hersteller auch am Standort Affalterbach bei der Produktion der AMG-Motoren einsetzt. Zum Beispiel sind Bauteile in aufeinander abgestimmten Sets in Materialträgern vorsortiert und sind zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Montageort zur Verfügung.

Zum Abschluss der Produktion nimmt ein Werkstestfahrer jeden Mercedes‑AMG One auf einem nahegelegenen Versuchsgelände final ab. Nach der Freigabe wird das Fahrzeug mit einem Transportschutz in einem geschlossenen Lkw in die Zentrale nach Affalterbach gebracht. Fahrzeugexperten weisen hier die künftigen Fahrer in die Autos ein und übergeben die Sportwagen. Mehr als drei Millionen Euro haben die Käufer jeweils für dieses spezielle Vergnügen gezahlt – alle 275 Fahrzeuge sind bereits ausverkauft.

„Der Mercedes-AMG One ist das ambitionierteste Projekt, das wir uns jemals vorgenommen haben – von der Entwicklung bis zur Produktion. Wir als gesamtes Team sind sehr stolz, nun die Produktion der ersten Kundenfahrzeuge begonnen zu haben“, kommentierte Philipp Schiemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes‑AMG.

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