Studie Mobilität: Deutsche sehen Veränderungsbedarf
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (Acatech) hat eine Untersuchung der Mobilitätsbedürfnisse und -muster der Bevölkerung in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse zeigen wachsende Sorgen über das Klima, aber auch Wünsche nach passender Mobilität für Stadt und Land.
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Wie sind die Deutschen unterwegs? Wie schätzen sie die Auswirkungen des Klimawandels ein – und wie sollte sich die Mobilität in Stadt und Land verändern? Im Auftrag von Acatech hat das Institut für Demoskopie (IfD) Allensbach die Mobilitätsbedürfnisse und -muster der Bevölkerung untersucht. Die Umfrage erhebt Einstellungen gegenüber künftigen Mobilitätsformen wie Elektromobilität, automatisiertes Fahren und Carsharing. Sie zeigt wachsende Sorgen über Klimaveränderungen, aber auch Wünsche nach passenden Mobilitätslösungen für Stadt und Land.
An der Umfrage haben deutschlandweit 1.301 Teilnehmer im Alter ab 16 Jahren teilgenommen. Die Ergebnisse zeigen: Die Mehrheit der Deutschen sieht Veränderungsbedarf in Mobilität und Verkehr und möchte auch ihre individuelle Mobilität verändern. Jedoch unterscheiden sich die Mobilitätsgewohnheiten und -bedürfnisse in Ballungsräumen und auf dem Land teilweise stark.
Die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage im Überblick:
- Die Mehrheit der Befragten sieht Emissionen aus dem Verkehrssektor als starke Belastung für das Klima und ist überzeugt, dass mit Hilfe der richtigen Maßnahmen die Klimabelastungen im Bereich der Mobilität reduziert werden können – vorn liegen hier der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und neue Antriebstechnologien.
- Als größte Probleme der heutigen Mobilität sehen die Befragten vor allem Staus (82 Prozent), überlastete Innenstädte (77 Prozent), Luftverschmutzung (64 Prozent) und Lärm (62 Prozent).
- Drei Viertel der Bevölkerung wünschen sich eine Veränderung ihrer eigenen Mobilitätsmuster – kostengünstiger, unabhängiger und flexibler ans Ziel kommen, mehr Fahrrad fahren oder zu Fuß gehen, weniger Auto fahren, umweltschonender oder generell weniger unterwegs sein. Einbußen bei der Bequemlichkeit (54 Prozent), Zeitverlust (36 Prozent), höhere Kosten (28 Prozent), große Distanzen im ländlichen Raum (28 Prozent) und fehlende Alternativen des ÖPNV (34 Prozent) hindern aber viele Befragten daran, ihre Mobilität wie gewünscht zu verändern.
- 21 Prozent der Bevölkerung können sich vorstellen, in den nächsten Jahren ein Elektroauto zu kaufen – bei einem Bestand von knapp 47 Millionen Pkws könnten somit knapp 10 Millionen Elektroautos auf den deutschen Straßen fahren. Besonders bezüglich der Fahrzeugkaufpreise und der Ladeinfrastruktur hat die Mehrheit der Befragten die größten Vorbehalte. Um das Potenzial der Kaufbereiten zu nutzen und weitere Teile der Bevölkerung zu erreichen, muss vor allem hier angesetzt werden.
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