Zulieferer Schaeffler will russisches Werk verkaufen

Quelle: dpa

Der Zulieferer zieht sich aus Russland zurück. Das Werk in Uljanowsk will eine Holding des Schaeffler-Aufsichtsrats Siegfried Wolf kaufen. Dieser war von 2010 bis 2019 Aufsichtsratsvorsitzender der GAZ Group.

Schaeffler will sein Werk in Russland verkaufen.
Schaeffler will sein Werk in Russland verkaufen.
(Bild: Schaeffler)

Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler will sein russisches Werk in Uljanowsk, etwa 900 Kilometer östlich von Moskau, an eine Holding seines österreichischen Aufsichtsratsmitgliedes Siegfried Wolf verkaufen. Ein Unternehmenssprecher bestätigte am Freitag (10. März) entsprechende Informationen des „Spiegel“. Die Zustimmung des Präsidialamtes in Moskau zu der Transaktion steht aus.

Es handele sich um ein kleines Schaeffler-Werk mit 150 Mitarbeitern. Der Kaufpreis wird im Schaeffler-Geschäftsbericht mit zehn Millionen Euro angegeben. Schaeffler wolle den Beschäftigten, die jahrelang für das Unternehmen tätig gewesen seien, eine Zukunft geben, hieß es.

Der österreichische „Standard“ berichtet, dass die Unternehmensanteile erst an die russische Firma „PromAvtoKonsalt“ gehen sollen. Danach würden sie an Wolf weitergereicht. Weiter schreibt der Standard, dass Wolf durch seine langjährige Tätigkeit bei Magna dem russischen Oligarchen Oleg Deripaska nahestehe. Gegen ihn haben die USA und Europa Sanktionen verhängt.

„Im Einklang mit geltendem US- und EU-Sanktionsrecht“

Nach Informationen des „Spiegel“ soll mit Kupplungsteilen aus dem Werk die GAZ Group beliefert werden. Diese wiederum stelle auch den Transporter Gaz Sadko her – den die russische Armee für den Transport von Truppenteilen und schwerem Gerät nutze. Die GAZ Group stehe unter Sanktionen, Schaeffler habe die Belieferung eingestellt.

Der mögliche Investor Wolf hatte dem „Spiegel“ auf dessen Anfrage hin mitgeteilt, die Transaktion sei umfassend geprüft worden. Man sei zu dem Ergebnis gekommen, dass sie „im Einklang mit geltendem US- und EU-Sanktionsrecht“ stehe.

Gegenüber dem Standard verwies Wolfs Sprecher darauf, dass das Modell genutzt werde, um landwirtschaftliche Produkte zu transportieren; es handele sich nicht um ein Militärfahrzeug. Alle Aktivitäten, die Wolf entfalte, fänden in Absprache mit der US-Sanktionsbehörde OFAC (Office of Foreign Assets Control) statt. (thg)

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