Fahrbericht Überrascht auf den zweiten Blick: Mazda CX-5

Autor Sven Prawitz

Mazdas großes SUV ist ein bekanntes Gesicht auf deutschen Straßen. Zurecht: Während wir mit dem CX-5 unterwegs waren, überzeugte uns die Funktionalität – in fast allen Bereichen. Ein Fahrbericht zum Mazda CX-5 Skyactive D.

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Der Mazda CX-5 Skyactive-D mit 110-kW-Dieselmotor.
Der Mazda CX-5 Skyactive-D mit 110-kW-Dieselmotor.
(Bild: Sven Prawitz/»Automobil Industrie«)

Mazda schwimmt derzeit in Deutschland auf einer Erfolgswelle: Für das erste Halbjahr 2019 verbucht der japanische Automobilhersteller ein Plus von sechs Prozent gegenüber den ersten sechs Monaten des Jahres 2018. Allen voran die SUVs CX-3 und CX-5 kommen bei den Kunden gut an. Wir sind den Mazda CX-5 mit Dieselmotor (110 kW) und manuellem Schaltgetriebe gefahren.

Außen hat der CX-5 das Mazda-typische Kodo-Design. Das Interieur ernüchtert zunächst: Die neuen Design- und Techniktrends sucht man vergebens. Der Innenraum ist sehr solide und hochwertig verarbeitet – das liegt unter anderem am optionalen Sports-Line-Paket, das Nappaleder und Echtholzapplikationen und einiges mehr beinhaltet – aber große Bildschirme und glänzende Touch-Flächen sucht man vergebens. Das Infotainment-Display ist mit sieben Zoll vergleichsweise klein; viele Marken sind hier deutlich technikaffiner.

Nach einiger Fahrzeit wird aber klar, dass die einzelnen Systeme stimmig umgesetzt sind und einfach gut funktionieren. Trotz kleinem Display sind die Darstellungen der Umfeldkameras sehr nützlich beim Manövrieren in der Stadt. Ebenso gut funktioniert das farbige Head-up-Display, das bei vielen anderen Marken gerade für größere Fahrer nicht mehr zu erkennen ist. Reduziert auf die wichtigsten Symbole – Totwinkelwarner, Geschwindigkeit, Navi-Pfeil, Tempomat und Geschwindigkeitslimit – ist die Anzeige aufgeräumt und damit sehr übersichtlich.

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Sparsamer und laufruhiger Dieselmotor

Für das aktuelle Modelljahr hat der Antrieb einige Neuerungen erhalten: Der 2,2-Liter-Biturbo erfüllt damit die Abgasnorm Euro 6d Temp. Die Leistungsdaten sind identisch und auch der Verbrauch bleibt im Datenblatt mit 5,0 Liter auf 100 Kilometer (kombiniert) stehen. Während unseres Testzeitraums zeigte der Bordcomputer 5,9 Liter an: Überraschend wenig für ein SUV dieser Größe. Interessant ist, dass Mazda auf den bereits obligatorischen Knopf für die Betriebsmodi verzichtet – Fahrer haben also nicht die Wahl zwischen Eco, Comfort und Sport.

Allerdings ist der CX-5 eher etwas für besonnene Autofahrer mit 110 Kilowatt (150 PS bei 4.500 Umdrehungen/min) und 380 Newtonmeter Drehmoment (1.800 bis 2.600 Umdrehungen/min) – auf dem Markt gibt es deutlich sportlichere SUVs. Bis 3.000 Umdrehungen zieht der Diesel recht gut, darüber hinaus lässt das Drehmoment spürbar nach. Das manuelle Schaltgetriebe lässt sich gut bedienen, die Schaltwege sind nicht zu lang.

Sehr angenehm: Der Motor läuft sehr ruhig – sowohl akustisch, als auch mechanisch. Im Innenraum sind keine Schwingungen zu spüren. Zudem ist die Kabine gut gedämmt, Windgeräusche sind kaum hörbar. Was den Komfort allerdings dämpft – zumindest auf langen Fahrten –, sind die Sitze. Zumindest bei einer Körpergröße von über 1,95 Metern fehlt es im Bereich der Schultern und des oberen Rückens an Auflagefläche und an Seitenhalt. Der Sitz könnte zwar passend eingestellt werden, doch das verhindert dummerweise der Rückspiegel. Dieser lässt sich nur begrenzt einstellen, deshalb sehen große Fahrer bei zwar passender Sitzeinstellung nicht mehr, was hinter ihnen auf der Straße passiert.

Blendfreies Fernlicht in der Topausstattung

In der Topausstattung gibt es für das SUV zudem ein blendfreies Fernlicht. Die anderen Verkehrsteilnehmer werden sehr gut erkannt und das Fernlicht in den entsprechenden Segmenten abgeschaltet. Jedoch wäre es hilfreich, auch Verkehrsschilder auszublenden. Gerade die größeren Schilder blenden durch das Fernlicht recht stark. Als Einstiegspreis für einen CX-5 gibt Mazda 27.000 Euro an. Der Basispreis unseres Testwagens liegt bei gut 37.000 Euro – Technik- und Sportpaket sowie die Sonderlackierung schlagen zudem mit gut 5.000 Euro zu Buche. Bleibt unterm Strich ein Gesamtpreis von 42.380 Euro.

Den Rückenwind durch die beiden SUVs CX-3 und CX-5 will Mazda nutzen: Zwischen den beiden Erfolgsmodellen platziert der japanische Hersteller künftig mit dem CX-30 ein sogenanntes Crossover-SUV.

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