E-Mobilität Webasto sucht Partner für Ladesäulen-Geschäft

Von Christian Otto

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Laut eines Berichts des „Handelsblatts“ sucht der Zulieferer Webasto nach einem Investor für seine Ladelösungen, die unter anderem Wallboxen und Ladekabel umfassen. Der Grund dürfte ein zu schwaches Wachstum sein.

Webasto sucht nach einem Investor für seine Ladetechnik. Das Geschäft scheint sich für den Zulieferer nicht auszuzahlen.
Webasto sucht nach einem Investor für seine Ladetechnik. Das Geschäft scheint sich für den Zulieferer nicht auszuzahlen.
(Bild: Webasto)

Wie die Wirtschaftszeitung erfahren hat, sucht der Autozulieferer Webasto einen Investor für sein Geschäft mit Ladesäulen und -kabeln für Elektroautos. Das Unternehmen bestätigte dem Blatt, dass es auf der Suche nach einem „Partner“ sei, der „die positive Entwicklung des Charging-Bereichs unterstützt“. Und der Lieferant räumte auch einen Grund für diesen Schritt ein: „Wir sehen bei uns, dass momentan nicht das volle Potenzial ausgeschöpft werden kann.“

Laut „Handelsblatt“ soll die Investmentbank Jefferies mit der Suche nach einem Investor beauftragt worden sein. Die Bank bestätigte dies aber nicht. Allerdings wolle sich Webasto laut Branchenkreisen nicht komplett von der Sparte trennen. Der Zulieferer selbst verwies demnach darauf, dass sich die Branche in einer Konsolidierungsphase befinde.

Nicht das Kerngeschäft des Zulieferers

Die Suche nach einem Käufer für die Ladetechnik dürfte auch daran liegen, dass das Kerngeschäft des Zulieferers und die damit verbundenen Zielgruppen und Vertriebskanäle stark von diesem Engagement abweichen. Webasto fertigt vor allem Standheizungen, Schiebedächer und Batterien für Automobilhersteller. Bei mobilen Ladestationen, Wallboxen und Kabeln gibt es hingegen einen weltweit sehr heterogenen Markt von Anbietern und Betreibern. So sind in Deutschland unter anderem Energieunternehmen wie Eon oder Start-ups wie Heimladen als Mitbewerber aktiv. Und das Geschäft wird neben Gewerbetreibenden vor allem bei Endkunden gemacht.

Diese Kunden findet Webasto laut eigener Angaben vor allem in Deutschland, dem Rest Europas sowie in den USA. Die Produktionsstätten für die Ladetechnik sind im rheinland-pfälzischen Schaidt, im mexikanischen Werk in Irapuato und am chinesischen Standort Wuhan.

Schwaches Wachstum des Bereichs

Die E-Mobilitäts-Sparte des Zulieferers konnte laut dem Zeitungsbericht Im vergangenen Jahr 155 Millionen Euro umsetzen und damit den Wert des Vorjahrs verdoppeln. Neben der Ladetechnik bündelt Webasto in der Sparte auch Batteriesysteme und Elektroheizungen. Bis 2025 hat das Unternehmen ein Ziel von einer Milliarde Euro Umsatz für das Geschäftsfeld ausgegeben. Dabei scheint gerade das Lade-Business noch zu wenig dazu beizutragen: Der Medienbericht verweist auf Branchenschätzungen, die die Erlöse im zweistelligen Millionenbereich sehen.

Trotz wachsender Nachfrage bei der Elektromobilität verfolgt Webasto nach zwei Jahren mit Verlusten einen „konsequenten Sparkurs“, wie es Vorstandschef Holger Engelmann zuletzt betonte. Das bedeute auch bei Investitionen Zurückhaltung, insbesondere dann, wenn sie nicht eine schnelles Wachstum bringen. Das dürfte auch das konkrete Problem der Ladelösungen sein.

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