Wirtschaft Wenn Start-ups zu Zulieferern werden: Gründer erzählen

Autor Svenja Gelowicz

Ein paar Start-ups schaffen das, wovon viele träumen: als eigenständiges Unternehmen die fertig entwickelte Technik verkaufen. Wie sie nun als Zulieferer auftreten und warum es manche schwerer als andere haben.

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Gunnar Froh (li.) und Sam Baker haben das Unternehmen Wunder Mobility 2014 gegründet. Mittlerweile liefern sie Software an zahlreiche Autohersteller. Das schaffen nicht viele.
Gunnar Froh (li.) und Sam Baker haben das Unternehmen Wunder Mobility 2014 gegründet. Mittlerweile liefern sie Software an zahlreiche Autohersteller. Das schaffen nicht viele.
(Bild: Wunder Mobility)

Die Autobranche kann undankbar für Start-ups sein. Lange Entwicklungszyklen, strenge Einkaufskriterien, hoher Preisdruck. Tobias Bahnemann kennt das zur Genüge. Er ist Gründer des Sensorik-Start-ups Toposens. Die Firma gibt es seit 2014, sie hat 3-D-Ultraschallsensoren entwickelt und sie einzeln sowie in einem Entwicklungskit in den Markt gebracht. Autos sollen damit das Sehen lernen. Die Sensoren baut ein Partner: „Es ist fast unmöglich, die Fertigung alleine zu stemmen“, sagt Bahnemann.

Die Sensorentwickler: „Autoindustrie will nicht mit Start-ups zusammenarbeiten“

Toposens ist an einem Punkt angelangt, von dem andere Start-ups nur träumen können. Sie haben OEMs und Zulieferer als Kunden gewonnen. Bahnemann: „Schwierig war, überhaupt ernst genommen zu werden. Wir müssen sehr viele Standards erfüllen, damit ein OEM überhaupt bei uns bestellen darf.“ Immerhin: Eine Lieferantennummer zu bekommen war einfacher als erwartet. Groß war jedoch der Sprung in die Serienentwicklung. Toposens konnte überzeugen und arbeitet nun in Projekten mit. „Außer uns gab es keine passende Lösung“ sagt Bahnemann, „man musste sich an uns wenden.“ Denn eigentlich, glaubt Bahnemann, will die Automobilindustrie nicht mit Start-ups zusammenarbeiten.