Historie Zehn faszinierende Diesel
Mit seiner Genügsamkeit und seinem hohen Drehmoment macht der Dieselmotor seit vielen Jahrzehnten Autofahrern Spaß. Unsere subjektive Auswahl der faszinierendsten Dieselautos bis heute.
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Der Dieselmotor steht unter Beschuss, Politiker und Medien stimmen bereits den Abgesang an. Zwar werden die nach RDE-Prüfungsverfahren zertifizierten Modelle die Emissionsvorschriften auch unter widrigen Bedingungen und über ein weites Anwendungsspektrum hinweg einhalten – hohem Kosten- und Entwicklungsaufwand sei Dank. Doch es kann dauern, bis sich das herumspricht. Inzwischen geben wir einen (subjektiven) Überblick über einige faszinierenden Dieselautos der vergangenen Jahre.
Audi 100 (C3) TDI
Bis in die 80er-Jahre hinein litt der Diesel unter schwachen Fahrleistungen, während der Verbrauchsvorteil im Vergleich zum Ottomotor wohl spürbar, aber nicht dramatisch war. Das änderte sich schlagartig mit den Turbodiesel-Direkteinspritzern, an denen bei Audi über ein Jahrzehnt lang beharrlich entwickelt worden war. Nachteil: Die unkultiviertere Verbrennung. Der TDI wurde zum Durchbruch, und er bewies, dass ein Diesel richtig Spaß machen kann.
Audi Q7 V12 TDI
Mit 500 PS und 1.000 Nm Drehmoment aus 6 Litern Hubraum, verteilt auf zwölf Zylinder, repräsentiert der V12 TDI von Audi absolute Spitze der Dieseltechnik im Automobilbau. Ein mit dieser Maschine ausgerüsteter Audi Q7 stürmt in 5,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bis 180 km/h verstreichen nur 15,7 Sekunden. Die theoretische Spitze, verriet ein Entwickler damals, liegt bei 283 km/h. Audi hat diesen Motor auch in einen R8-Prototypen eingebaut - und sich letztlich gegen eine Serienfertigung entschieden.
BMW 524td
Als BMW 1983 den 524td vorstellte, war ein großer Schritt vollbracht, um den Selbstzünder salonfähig zu machen. Die Leistung von 115 PS lag zwischen 518 und 520i, das maximale Drehmoment von 210 Nm Drehmoment entsprach hingegen dem 525i. Die Laufruhe sorgte für Erstaunen.
BMW M550d xDrive
In der Vorgängergeneration hatte der BMW-Spitzendiesel drei Turbolader, jetzt haben die Bayern mit einer doppelten Register-Aufladung – insgesamt vier Turbolader – seinen Dreiliter-Reihen-Sechszylinder vollends zum „V8-Fighter“ aufgerüstet. Im 5er kommt seine Leistungsentfaltung noch besser zur Geltung als im 7er und in den SUV-Modellen.
Mercedes-Benz 300 SD Turbo
Heute rümpfen die Amerikaner beim Diesel die Nase, vor knapp 40 Jahren waren sie ganz versessen auf den Selbstzünder. Als Wegbereiter diente der kultivierte 3,0-Liter-Fünfzylinder im 300 SD Turbo, der im W116 und im W126 zum Verkaufsschlager wurde. In Deutschland kam der Diesel erst beim W140 in die Oberklasse.
Mercedes-Benz C30 CDI AMG
231 PS und 540 Nm Drehmoment in einem kompakten, hinterradgetriebenen Coupé: Der C30 CDI AMG kam mit einer aufgebohrten, bis auf die letzte Schraube optimierten Ableitung des 2,7-Liter-Seriendiesels auf den Markt. Kritiker bemängelten den Geräuschpegel und das Ansprechverhalten. Dennoch: Es ist schade, dass AMG sich bis heute zu keinem Nachfolger entschließen konnte.
Subaru Outback Diesel
Besonders sparsam ist er nicht, dafür jedoch äußerst laufruhig: Der 2,0-Liter-Boxer-Diesel im Subaru Outback. Der flachbauende Motor passt zum spezifischen Charakter der Marke, der sich seit Jahrzehnten über Allradantrieb und die Boxermotoren definiert. Ein mutiges Konzept.
Toyota Land Cruiser 70
Seit 27 Jahren verbaut Toyota die HZ-Maschine im Land Cruiser: Ein 4,2-Liter-Reihen-Sechszylinder, der gerade einmal 129 PS leistet. Das maximale Drehmoment liegt bei 285 Nm, die bei 2.200 U/min anliegen. Der Motor gilt als unverwüstlich.
Volkswagen XL1
Das Leuchtturmprojekt von Ferdinand Piech trat als Plug-In-Hybrid auf und glänzte mit geradezu unglaublich niedrigem Verbrauch: 1,36 l/100 km. Der erstaunlich kultivierte 0,8-Liter-Zweizylinder-TDI saß im Heck. Unter neuer Führung hat sich die Marke VW vom XL1-Konzept verabschiedet.
Volkswagen Phaeton V10 TDI
Als VW mit Phaeton und Touareg in die Oberklasse drängte, ging es nicht darum, zu anderen Marken aufzuschließen, sondern sie zu übertreffen. Integraler Bestandteil dieser Strategie war der mächtige V10 TDI, ein Vollaluminium-Motor mit zwei Turboladern und Pumpe-Düse-Einspritzung. Die Leistung von 313 PS wurde im Touareg R50 später auf 350 PS gesteigert. Das dunkle Grollen dieses Motors ist ebenso bemerkenswert wie der unerbittliche Schub, der den Phaeton – dank einer eher laxen Abregelpraxis – deutlich über die offiziellen 250 km/h hinaustrieb.

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