Fahrbericht Audi S3 Sportback: Die Grenzen liegen hoch
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Mit dem neuen Audi S3 Sportback hat der bayerische Hersteller noch einmal Leistung draufgelegt: Das Fahrzeug leistet 310 PS, dabei sind 250 km/h möglich.

Es ist etwas mehr als 20 Jahre her, dass der erste Audi S3 zum ultimativen A3 wurde. Sein 1,8-Liter-Fünfventiler leistete damals 154 kW/210 PS und erreichte knapp 240 km/h Spitze. Inzwischen geht der S3 in die vierte Modellgeneration – und zwar als viertürige Limousine und als fünftüriger Sportback. Für Vortrieb sorgt inzwischen ein Vierventiler mit stolzen 228 kW/310 PS.
Audi S3: Tempo 100 in 4,8 Sekunden
Die Maximalleistung liegt von 5.450 bis 6.500 Umdrehungen in der Minute an, bis dahin reitet der S3 auf einer Drehmomentwelle von glatten 400 Newtonmetern, die von 2.000 bis 5.450 Touren reicht. Damit erreicht der S3 die 100-km/h-Schwelle in 4,8 Sekunden, die Spitze wird bei 250 km/h elektronisch abgeregelt. Untermalt wird die Beschleunigung von einem sonoren Klang, der sich per Fahrdynamikschalter elektronisch verstärken lässt – natürlich nur im Innenraum und auf durchaus glaubhafte Weise. Hier wird der akustische Charakter des Vier-Zylinder-Hochleistungsmotors verschärft, nicht verändert.
Der NEFZ-Durchschnittsverbrauch liegt bei 7,4 Litern pro 100 Kilometern, in Anbetracht der oberklassetauglichen Fahrleistungen ein guter Wert und Beweis für die Effizienz des Antriebs. Bemerkenswert, wie spontan der Audi S3 Gas annimmt und wie sauber er hochbeschleunigt – bis zur Zwangshochschaltung kurz vor dem roten Bereich, die sich im manuellen Modus der Sieben-Gang-Doppelkupplungsautomatik leider nicht abschalten lässt.
Zwei Schaltwippen ersetzen Handschaltung
Das Getriebe schaltet blitzschnell und ist in fast allen Fällen perfekt auf die Fahrmanöver vorbereitet. Es harmoniert glänzend mit dem Motor und dem neuentwickelten Allradantrieb, der die Kraft über eine nach dem Haldex-Prinzip arbeitende Lamellenkupplung auf Vorder- und Hinterachse leitet. Eine Handschaltung wird leider nicht mehr angeboten, und Puristen werden bedauern, dass sich bei der Automatik die Gänge auch nicht mehr über eine Schaltgasse in der Mittelkonsole einlegen lassen. Dort sitzt nur noch eine kompakte Wippe, für das Hoch- und Herunterschalten sind zwei Schaltwippen am Lenkrad zuständig, die ihren Plastikcharakter leider nicht verbergen können.
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Wirtschaft
Audi: Verdacht der Manipulation bei Ottomotoren
Die Grenzen des Fahrwerks liegen außergewöhnlich hoch, insbesondere wenn die optionalen Reifen der Dimension 235/35 R 19 aufgezogen sind. Die elektronische Servolenkung lenkt präzise ein, und der S3 bleibt bis in den Grenzbereich gutmütig. Dabei ist die Abstimmung keineswegs ungebührlich hart. Im „Comfort“-Modus eignet sich der S3 ohne Einschränkung zum Langstrecken-Cruiser.
Geräumiger Innenraum mit viel Hartplastik
Dies gilt insbesondere in Anbetracht des geräumigen Innenraums, der sowohl vorne als auch hinten viel Platz bietet. Der 325 Liter große Gepäckraum lässt sich auf 1.145 Liter erweitern. Polarisieren dürfte übrigens das Cockpit: Die Materialqualität geht im normalen A3 in Ordnung, in der Klasse um 50.000 Euro, in der sich der S3 bewegt, dürfte es allerdings etwas weniger Hartplastik sein. Die Formensprache der Armaturentafel ist prononciert sportlich-futuristisch und hebt sich damit im Ansatz vielleicht nicht ausreichend von den anderen Konzernmarken ab.
Das Exterieurdesign präsentiert sich als moderne Weiterentwicklung des Vorgängermodells, wobei es offenbar nicht mehr ohne eine Vielzahl simulierter Be- und Entlüftungsschlitze geht. Ganz nebenbei verabschiedet Audi den über lange Jahre prägenden „Singleframe“-Kühlergrill: Wenn der Kunde das schwarze Optikpaket spezifiziert, verschwindet die optische Begrenzung nach unten, und die Kühleröffnung wird nur noch seitlich von zwei farbigen Zacken begrenzt. Insgesamt wirkt die Form kompakt und kräftig, und die LED-Scheinwerfer sorgen nicht nur für Charakter, sondern auch für eine hervorragende Lichtausbeute.
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Wirtschaft
„Landjet“: Audi entwickelt neues Flaggschiff-Modell
Der neue Audi S3 Sportback trifft im Markt auf genau zwei Wettbewerber: Den Mercedes-AMG A 35 und den BMW M 135i. In diesem Wettbewerbsumfeld dürfte sich der schnelle Ingolstädter gut behaupten. Und er bringt eine schöne Tradition mit: Als er in seiner ersten Generation auf den Markt kam, gab es noch gar keinen BMW 1er, und die A-Klasse war mit dem Spätfolgen des misslungenen Ausweichmanövers um einen schwedischen Paarhufer beschäftigt.
Technische Daten: Audi A3 35 TFSI Sportback
- Länge x Breite x Höhe (m): 4,35 x 1,82 x 1,44
- Radstand (m): 2,63
- Motor: R4-Benziner, 1.984 ccm, Turbo, Direkteinspritzung
- Leistung: 228 kW / 310 PS bei 5.450–6.500 U/min
- Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2.000–5.450 U/min
- Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
- Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,8 Sek.
- Kofferraumvolumen: 325 Liter
- CO2-Emissionen: 169 g/km (Euro 6d)
- Basispreis: 46.303 Euro
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