Im Gespräch Automatisiertes Fahren: „Auf die 100 Prozent Autonomie sollte man nicht warten“
Christian Schmitz, CEO der Lasertechnik bei Trumpf, freut sich auf das automatische Valet Parking, E-Autos mit mehr Reichweite und mehr Start-up-Mentalität.
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Herr Schmitz, welches ist Ihr persönliches Traumauto?
Ente 2CV, voll elektrisch mit Allrad. Oder der Porsche Taycan.
Wann kaufen Sie sich Ihr erstes Elektrofahrzeug?
Sobald die Lieferzeit kleiner drei Monate ist und die Mindestreichweite von 300 km erreicht ist.
Nutzen Sie Funktionen des teilautomatisierten Fahrens?
Ja, im Stau: den Adaptive-Cruise-Control-Modus.
Wann erwarten Sie den Durchbruch von vollautomatisiert oder autonom fahrenden Pkws?
Wir sind schon auf dem Weg. Auf die 100 Prozent Autonomie sollte man nicht warten. Ein Auto, das auf dem Flughafen seinen Parkplatz sucht und nach meiner Rückkehr vor dem Arrival steht, wäre doch schon super.
Welche Mobilitäts-App findet sich auf Ihrem Mobilgerät?
Keine.
Würden Sie Ihre Daten im Gegenzug für Services zur Verfügung stellen?
Tun wir doch alle schon.
Was halten Sie von der viel gepriesenen Start-up-Mentalität?
Es ist zu begrüßen, dass das Thema in Deutschland an Bedeutung gewinnt. Trotzdem bin ich manchmal überrascht, wie lange schon geredet wird und wie wenig man von Erfolgen hört.
Wie viel Zeit verbringen Sie beruflich mit dem Thema digitale Transformation?
Wenn es nur um die Tools geht, vermutlich weniger als 20 Prozent. Wenn es darum geht, die Prozesse so zu gestalten, dass sie digitalisierbar sind, eher 50 Prozent.
Holen Sie sich aus dem Silicon Valley oder anderen Technologie-Hochburgen Inspiration?
Von Fall zu Fall. Die CES ist eine sehr gute Möglichkeit, Ideen aufzugreifen und Kontakte zu knüpfen.
Welchen Studiengang würden Sie heute wählen?
Physik/IT und Biologie.
Welchen Rat geben Sie einem automobilen Berufseinsteiger?
Mit vollem Eifer für die Sache brennen. Versuchen, gute Autos zu bauen. Akzeptieren, dass man heute unter einem guten Auto etwas anderes versteht als vor 20 Jahren. Offen sein für Veränderungen und verstehen, welche Kundenbedürfnisse drängen. Dann bleibt die Arbeit an der Mobilität ein tolles Betätigungsfeld.
Was war für Sie in den vergangenen Jahren der größte automobile Hype, der sich am Ende als Flop entpuppte?
Pick-ups für den deutschen Markt.
Das Interview führte Hartmut Hammer
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