Produktion BMW-Gießerei Landshut: Zertifiziert für nachhaltigen Aluminiumeinsatz
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Die Leichtmetallgießerei von BMW in Landshut ist von der Aluminium Stewardship Initiative zertifiziert worden. Knapp zwei Drittel des verwendeten Aluminiums stammen aus einem Recycling-Kreislauf.

BMW ist für den nachhaltigen Einsatz von Aluminium zertifiziert worden: „Die Leichtmetallgießerei in Landshut erfüllt die Standards der Aluminium Stewardship Initiative“, teilte eine Sprecherin mit. Die Initiative ist eine internationale gemeinnützige Organisation, die von Umwelt- und Industrieverbänden, Aluminiumproduzenten und verarbeitenden Unternehmen getragen wird. Die Initiative hat Nachhaltigkeitskriterien definiert für eine ökologisch und sozial verantwortungsvolle Aluminium-Wertschöpfungskette.
Die Leichtmetallgießerei in Landshut ist die einzige Fertigungsstätte für Leichtmetallguss des Autoherstellers in Europa. „Beim Gießen werden durch den Einsatz anorganischer Sandkerne so gut wie keine Emissionen freigesetzt“, beschreibt die Sprecherin. Seit dem Jahr 2021 bezieht die Leichtmetallgießerei Aluminium – für dessen Herstellung kommt Strom aus Sonnenenergie zum Einsatz. „Mit mehreren zehntausend Tonnen deckt das Solar-Aluminium mehr als ein Drittel des jährlichen Bedarfs der Leichtmetallgießerei im Werk Landshut ab.“
Rund zwei Drittel des in Landshut verwendeten Aluminiums stammen aus einem Recycling-Kreislauf. Davon wiederum knapp zwei Drittel aus einem Gießerei-eigenen Closed Loop. Das heißt: Es wird weniger Primäraluminium verwendet. Bei der Herstellung kommt ebenfalls Grünstrom zum Einsatz. Perspektivisch sollen die Neufahrzeuge des Autoherstellers zur Hälfte aus Sekundärrohstoffen bestehen, kommentierte Einkaufsvorstand Joachim Post..
Recycling-Kreislauf mit lokalen Aufbereitern
In Landshut besteht seit mehr als zehn Jahren ein Recycling-Kreislauf mit lokalen Aufbereitern für Produktionsschrotte aus der Gießerei. Dafür sammeln die Beschäftigten an allen Gießanlagen und an den mechanischen Bearbeitungsstationen die Reststoffe sortenrein. So lässt sich der Aluminiumabfall nach der Aufbereitung für die Herstellung der gleichen Bauteile wiederverwenden.
Zweite Zertifizierung der Gießerei
In Landshut entstanden im vergangenen Jahr rund 3,3 Millionen Gusskomponenten mit einem Gesamtgewicht von über 73.000 Tonnen. Dazu zählten Zylinderköpfe und Kurbelgehäuse, Komponenten für elektrische Antriebe und großflächige Strukturbauteile für die Fahrzeugkarosserie. Nach Angaben der Sprecherin „ist die BMW Group darüber hinaus mit Aluminiumlieferanten und Recyclingpartnern im direkten Austausch, um die ASI-Zertifizierung sukzessive auf den gesamten Wertstoffkreislauf auszudehnen – beginnend bei den Förderminen.“
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Die Leichtmetallgießerei in Landshut wurde bereits zum zweites Mal nach dem Nachhaltigkeitsstandard der ASI zertifiziert. Die Prüfkriterien fordern Nachweise zur Materialverantwortung, eine umfassende Lebenszyklusanalyse für die eigenen Produkte und eine umfassende Recyclingstrategie. Außerdem müssen Standards im Kontext der Transparenz, des übergeordneten Managements und der Unternehmensintegrität eingehalten werden. Die erste erfolgreiche Zertifizierung erhielt die Gießerei im Dezember 2019; für die Materialverantwortung.
Nachhaltiges Aluminium aus Kanada
In seinem Werk in Spartanburg, USA, will BMW ab dem Jahr 2024 „mehr als zehn Prozent des dort verbauten Aluminiums aus nachhaltiger Produktion in Kanada beziehen“. Ein neues technisches Verfahren zur Schmelze des Metalls eliminiert laut eines Sprechers alle prozessbedingten CO2-Emissionen – mittels des Einsatzes kohlenstofffreier Anoden.
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Leichtbau
BMW nutzt neues Verfahren in der Aluminiumgießerei
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