Neue Modelle Der große Markenausblick 2020 – Teil 1

Autor / Redakteur: Holger Holzer/SP-X / Maximiliane Reichhardt |

Elektroautos, SUVs und die Neuauflage eines Bestsellers – das Jahr 2020 hält einige Neuheiten bereit. Teil 1 unseres großen Markenausblicks.

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Aston Martin bringt mit dem DBX sein erstes SUV.
Aston Martin bringt mit dem DBX sein erstes SUV.
(Bild: Aston Martin)

Golf, ID 3 und S-Klasse heißen die großen Autoneuheiten 2020. Neben dem deutschen Trio buhlen auch zahlreiche Kleinwagen, E-Mobile und vor allem SUV um die Gunst der Käufer. Diese Fahrzeuge von Aston Martin bis Mazda kommen im nächsten Jahr neu zu den Kunden – in Teil 2 stellen wir die Modelle von Mercedes-Benz bis Volvo vor.

Aston Martin

Als einer der letzten Sportwagenhersteller hat sich Aston Martin bislang dem Trend zum SUV verweigert. Damit ist es im zweiten Quartal 2020 vorbei, wenn der DBX an den Start geht und gegen Porsche Cayenne Turbo oder Lamborghini Urus antritt. Mit dem von Mercedes-AMG zugelieferten 4,0-Liter-V8 und 405 kW/550 PS nebst Neungang-Automatik und natürlich Allradantrieb fährt er in einer ähnlichen Leistungsklasse, die Preisliste für den Allrader startet bei knapp 200.000 Euro und damit ebenfalls in ähnlichen Gefilden.

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Audi

Die Ingolstädter VW-Tochter hält sich im kommenden Jahr vor allem mit Modellpflegemaßnahmen und Portfolio-Ergänzungen bei bekannten Modellen frisch. Die einzige echte Neuheit ist aber besonders wichtig – nicht nur, um die Negativ-Schlagzeilen der vergangenen Monate zu überstrahlen, sondern auch weil sie zuletzt noch vor dem langjährigen Star A4 das meistgebaute Auto der Marke war. Der kompakte A3 muss also ein Erfolg werden – und die Chancen stehen gut, stammt die Technik doch vom gerade vorgestellten VW Golf VIII. Geplant sind Fünftürer und Limousine – Cabrio und Dreitürer sind nicht vorgesehen.

Zu den wichtigsten Neuerungen zählen ein digitalisiertes Cockpit mit hohem Vernetzungsgrad und elektrifizierte Antriebe. Ein reines E-Modell wird es wohl nicht geben. Weil Audi auch keinen ID-Ableger auf Basis des Elektro-Baukastens des Konzerns baut, klafft hier künftig eine empfindliche Lücke im Portfolio.

BMW

Mit i3 und i8 war BMW Avantgarde in Sachen E-Mobilität. Den Vorsprung haben die Münchner zuletzt eingebüßt, mit der batteriebetriebenen Variante des X3 wollen sie nun zumindest wieder aufschließen. Das SUV soll von dem in den vergangenen Jahren gesammelten Know-how bei E-Motoren und Steuerungselektronik profitieren, nutzt aber keine eigens entwickelte Fahrzeugplattform, sondern die Architektur der konventionellen Modelle. Rund 270 PS Leistung und 400 Kilometer Reichweite dürften drin sein – und das zu einem konkurrenzfähigen Preis, der Allrader wird wohl Konkurrenten wie Audi E-Tron und Mercedes EQC um rund 10.000 Euro unterbieten und bei etwa 70.000 Euro starten.

Ergänzt wird das Neuheiten-Programm vor allem durch Erweiterungen zuletzt erneuerter Baureihen – so rundet das 4er-Coupé die 3er-Reihe nach oben ab, das 2er Gran Coupé krönt die nun frontgetriebene 1er-Reihe mit einer betont schnittigen Stufenhecklimousine.

Chevrolet

Traditionsbruch bei einem Traditionsmodell – in der neuen Generation fährt die Corvette erstmals als Mittelmotor-Sportwagen vor. Damit einher geht ein komplett neuer Auftritt: Keilform und kurze Schnauze prägen nun den US-Klassiker. Zudem gibt es beim Cabrio erstmals in der Modellgeschichte ein Hardtop anstelle eines Stoffverdecks. Alles beim Alten hingegen beim Antrieb, den zunächst ein 6,2 Liter großer V8-Benziner mit 369 kW/495 PS übernimmt. Wann genau die Corvette C8 in Deutschland aufschlägt ist noch unklar, ebenso der Preis. In den USA werden rund 60.000 Dollar fällig.

Citroen

Seit die Franzosen 2018 den C4 aus dem Programm genommen haben, muss der Crossover C4 Cactus die Lücke füllen. Ende 2020 ist bei Citroen dann wieder eine klassischere Kompaktlimousine zu haben. Der neue C4 teilt sich die Plattform mit dem Kleinwagen Opel Corsa und Peugeot 208, was für günstige Preise sorgen dürfte – und die Möglichkeit zur Elektrifizierung eröffnet. Wie bei seinen kleineren Geschwistern sind rund 300 Kilometer Reichweite denkbar.

DS

Wer als Premiummarke etwas auf sich hält, muss eine große Limousine anbieten. Citroens Luxusableger DS tut das ab dem kommenden Jahr mit dem DS8, der Flaggschiff und Technologieträger werden soll. Die Technik stammt vom Peugeot 508, für den Antrieb sind neben Dieseln und Benzinern auch Plug-in-Hybride vorgesehen.

Fiat

Bei kaum einem Auto drängt sich die Elektrifizierung derart auf wie beim Lifestyle-Stadtflitzer Fiat 500. Im kommenden Jahr könnte es soweit sein, eine neue Generation des Kleinstwagens steht in den Startlöchern, die rein elektrisch oder hybridisiert kommt. Technische Daten sind nicht bekannt, starten könnte der urbane Stromer im Sommer. Das Neuheitenprogramm des Fiat-Chrysler-Konzerns für Europa ist damit noch nicht erschöpft. Auf dem Programm steht außerdem eine Neuauflage des Kleintransporters Doblo.

Ferrari

Die Italiener bringen mit dem Roma 2020 ein gänzlich neues Modell auf den Markt. Es handelt sich um einen 4,66 Meter langen 2+2-Sitzer mit einer auffallend eleganten Linienführung, die auch viel weiche Rundungen statt scharfer Kanten setzt. Als Antrieb des Front-Mittelmotor-Coupés kommt ein bereits aus anderen Ferrari-Modellen bekannter Turbo-V8 mit 3,9 Liter Hubraum zum Einsatz, der 456 kW/620 PS und 760 Newtonmeter Drehmoment via Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe an die Hinterachse leitet. Damit soll der 1,6-Tonner nach 3,4 Sekunden Tempo 100 und in knapp über 9 Sekunden 200 km/h erreichen.

Ford

Die amerikanische Mutter hat sich längst dem SUV verschrieben. Und die europäische Tochter macht mit: Mit dem Puma bringt Ford Anfang des Jahres zu Preisen ab 23.350 Euro einen zweiten Mini-Crossover auf die Straße, der als sportliche und edle Alternative zum Ecosport positioniert wird. Außer mit einem dynamischen Äußeren punktet der Fünftürer auf Fiesta-Basis auch mit inneren Werten in Form eines cleveren Kofferraumkonzepts mit riesiger, abwaschbarer Ladewanne.

Wer noch mehr Platz benötigt, findet diesen im Laufe des Jahres beim Explorer, einem SUV der Fünf-Meter-Klasse, der in Deutschland ausschließlich mit einem 331 kW/450 PS starken Plug-in-Hybridantrieb zu haben sein wird. Preis: Rund 74.000 Euro.

Honda

Der kleine Nippon-Stromer Honda „e“ könnte zum Sympathieträger auf dem E-Automarkt werden. Neben dem knuffigen Retrodesign dürften auch der dynamische Heckantrieb, die knackigen Abmessungen (3,90 Meter) und der 110 kW/150 PS starke Motor Begehrlichkeiten wecken. Vornehmlich allerdings von Stadtbewohnern: Denn der Kleinwagen beschränkt sich auf 36 kWh Akkukapazität und eine Reichweite von 200 Kilometern (WLTP). Weniger als 35.000 Euro dürfte der Fünftürer nicht kosten. Für Deutschland ist allerdings nur eine begrenzte Stückzahl von rund 1.500 Einheiten vorgesehen.

Leichter zu bekommen sein dürfte der für die Jahresmitte erwartete Jazz, der optisch und konzeptionell konventionellere Bruder des Honda e. In Europa wird es den Fünftürer ausschließlich mit Hybridantrieb geben, Preise sind noch nicht bekannt.

Hyundai

Beim i10 bleibt Hyundai im Januar dem klassischen Kleinstwagenkonzept treu – geringe Abmessungen, kleiner Preis und konventionelle Motoren. Der kleinste der Koreaner bleibt mit 3,67 Metern innenstadttauglich, der Preise dürfte weiter bei rund 10.000 Euro starten und das Motorenprogramm ist nicht etwa elektrisch wie bei der Konkurrenz aus dem VW-Konzern, sondern ganz klassisch: Für Vortrieb sorgen zwei Saugmotoren – der analog zum Vorgänger bekannte Dreizylinder mit einem Liter Hubraum und 49 kW/67 PS oder der ebenso dem bisherigen Modell entnommene Vierzylinder mit 1,2 Litern Hubraum und 64 kW/87 PS. Sie geben ihre Leistung wahlweise an ein automatisiertes oder manuelles Fünfganggetriebe weiter.

Land Rover

Das Offroad-Urgestein Defender wirkt 70 Jahre nach seinem Debüt wieder jung. Puristen werden den neuen, Pkw-haften Stil hassen, SUV-Fahrer mit Sinn für Handfestes dürften ihn lieben. Die Änderungen sind nicht nur optischer Natur: Die neue Generation nutzt an Stelle eines robusten Leiterrahmens eine selbsttragende Aluminium-Karosserie, die speziell für den Einsatz im harten Gelände weiterentwickelt wurde, eine Luftfederung soll sich dank elektronischer Regelung auf jeden Untergrund einstellen und nicht zuletzt auf befestigten Straßen für Komfort sorgen.

Das Motorenangebot umfasst je zwei Benzin- und Dieselmotoren zwischen 147 kW/200 PS und 294 kW/400 PS, die Preise beginnen im Frühjahr bei 49.700 Euro (dreitüriger Defender 90) und 55.600 Euro (fünftüriger Defender 110)

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Mazda

Im Reichweiten-Rennen für Elektroautos lässt Mazda die Konkurrenz lächelnd ziehen. Die Japaner positionieren ihr erstes E-Modell, das Kompakt-SUV MX-30, konsequent als Zweitwagen für die Stadt. Dort reichen nach ihrer Einschätzung rund 140 PS Motorleistung genauso wie 200 Kilometer Reichweite. Als netten Design-Gag gibt es hinten angeschlagene Fondtüren, Türverkleidungen aus recycelten Plastikflaschen und eine mit Kork ausgelegte Mittelkonsole. Die Preise für das gut ausgestattete Einführungsmodell starten in der ersten Jahreshälfte bei 34.000 Euro.

Weiter geht es mit unserem Markenausblick – mit den Modellen von Mercedes-Benz bis Volvo .

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