Land Rover Discovery Vision Concept: Der Technik-Riese

Redakteur: Thomas Günnel

Land Rover stellt auf der New York International Auto Show (18. - 27. April) die SUV-Studie „Discovery Vision Concept“ vor. Das Concept Car gibt einen Ausblick auf die künftige Discovery-Familie – und hat neben einer „unsichtbaren“ Motorhaube interessante Technik an Bord.

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Der Land Rover Discovery Vision Concept ist ein Ausblick auf eine neue Discovery-Modellfamilie, die ab dem Jahr 2015 auf den Markt kommen soll. Im Konzeptfahrzeug sind einige spannende, technischen Funktionen integriert.
Der Land Rover Discovery Vision Concept ist ein Ausblick auf eine neue Discovery-Modellfamilie, die ab dem Jahr 2015 auf den Markt kommen soll. Im Konzeptfahrzeug sind einige spannende, technischen Funktionen integriert.
(Bild: Jaguar Land Rover)

Mit dem Concept Car läutet Land Rover einen grundlegenden Wechsel ein: Der Discovery wird vom einzelnen Modell zu einer Modellfamilie. Ab dem Jahr 2015 sollen erste Modelle auf dem Markt erscheinen.

Die interessanteste Neuerung für den Fahrer ist zweifellos das so genannte Transparent Bonnet-System. Es ermöglicht einen ungehinderten Blick auf den Boden direkt vor und unter dem Fahrzeug. Die unterhalb des Kühlergrills montierten Kameras liefern ihre Bilder auf das in die Windschutzscheibe integrierte Head-Up-Display. Vor allem beim Durchqueren schwieriger Geländepassagen lässt sich die Boden-Ansicht auf die Frontscheibe projizieren: Die Motorhaube wird praktisch transparent.

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Bilder auf umgebende Objekte projizieren

Eine weitere technische Innovation im Discovery Vision Concept ist das Laser Terrain Scanning: Von den Nebelscheinwerfern werden Infrarot-Laserstrahlen ausgesandt, die den Untergrund abtasten. Daraus errechnet das System eine Kartenansicht, die auf dem hochauflösenden Bildschirm der Mittelkonsole erscheint. Vor allem in schwerem Gelände eröffnet sich dem Fahrer so ein zusätzliches Sichtfeld – er kann die Beschaffenheit des Untergrunds genau erkennen. Das Discovery Vision Concept verwendet Lasertechnik außerdem für die sogenannte Laser-Referenzierung. Dabei werden Laserstrahlen im sichtbaren Spektrum eingefärbt und dazu genutzt, um Bilder auf die Umgebung zu projizieren. Dazu gehören beispielsweise optische Warndreiecke zur Warnung folgender Fahrer beim scharfen Bremsen oder Abstellen des Wagens. Außerdem kann das System Referenzpunkte auf den Boden oder auf Wände projizieren, die das Durchqueren besonders enger Passagen oder auch das Manövrieren in Städten erleichtern.

Wassertiefenmessung mittels Laser

Laser kommen außerdem für die nächste Entwicklungsstufe des Wasserstandsmessers zum Einsatz. Hier lässt sich die Wassertiefe bereits ermitteln, bevor der Wagen Kontakt zur Wasserfläche hat – der Fahrer weiß so, ob die Durchquerung gefahrlos möglich ist. Manchmal hat man aber nur von draußen den optimalen Blick: Dann kann der Fahrer das Vision Concept mit niedriger Geschwindigkeit per Fernsteuerung bewegen. Als Bedieneinheiten fungieren dabei entweder der aus der Mittelkonsole herausnehmbare Getriebe-Wählknopf oder ein Smartphone beziehungsweise Tablet.

Gestensteuerung für Blinker und Scheinwerfer

In das Lenkrad sind zwei kleine Touchscreens mit OLED-Technologie (Organic Light Emitting Diode) integriert, über die sich das Infotainment-System bedienen lässt. Blinker und Scheinwerfer sind mittels Gesten steuerbar, so dass die Blinker- und Lichthebel entfallen.In der Mittelkonsole befinden sich zwei hochauflösende Touchscreens zur Bedienung der Fahrzeugmenüs. Der untere Bildschirm lässt sich hochklappen – dahinter verbirgt sich ein Ablagefach mit einer Induktionsfläche zum Laden eines Smartphones. Weiter unten in der Konsole ist der Drehschalter des Getriebes untergebracht. Er fährt aus, sobald sich die Hand des Fahrers nähert. Ein zweiter Wählhebel dient zur Bedienung des Terrain-Response-Systems und des Anhängerassistenten. Dieser Knopf ist abnehmbar: Außerhalb des Wagens fungiert er als Bedieneinheit der Fahrzeug-Fernsteuerung. Ins richtige Licht setzt den Innenraum die Innenraumbeleuchtung an einer Traverse, die das Panoramadach überspannt. Sie produziert ein warmes, gleichmäßiges Licht und lässt sich ebenfalls mit Gesten ein- und ausschalten oder dimmen.

Interaktive Glasflächen

Neu und futuristisch ist das so genannte Smart Glass. Dahinter verbirgt sich eine Entwicklung, mit deren Hilfe sich Bilder auf die Autoscheiben projizieren lassen. Die Technik kommt an allen verglasten Stellen des Discovery Vision Concept zum Einsatz. Dahinter steckt das Konzept der erweiterten Realität. Der Blick nach draußen wird um Echtzeit-Informationen ergänzt, eingeblendet in die Scheiben. Ein Bestandteil dabei ist unter anderem das „eye-tracking“, also die Blickerfassung der Passagiere. Im Zusammenspiel mit der Satellitennavigation des Modells erkennt die Steuerung etwa, welches Objekt in der Landschaft einer der Mitfahrer gerade betrachtet. Dazu erhält er die entsprechenden Informationen eingeblendet, wie Navigationshinweise oder touristische Tipps. Durch die von Smartphones oder Tablets bekannte Wischgeste lassen sich diese Informationen zu einem der Infotainment-Bildschirme in den Rückenlehnen weiterleiten oder auf ein angeschlossenes Tablet oder Smartphone.

Smart Glass kann aber auch das Sichtfeld vergrößern: So lassen sich beim Einparken oder Zurücksetzen um Kurven die Bilder unterschiedlicher Kameras in die Scheiben projizieren. Auch der Privatsphäre kommt die innovative Verglasung zugute: Die Scheiben lassen sich stufenlos abdunkeln oder mit einem Fingerwisch komplett verdunkeln. Für ein reizvolles Ambiente sorgen zudem „Mood Screens“ im Panoramadach. Ähnlich einem Bildschirmschoner am PC lassen sich hier Bilder einblenden.

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