Automobilzulieferer E-Antrieb für Lkw und KI-basierte Plattform für Flottenbetreiber
Anbieter zum Thema
Im Vorfeld der IAA Transportation hat die ZF Group in ihrem Testzentrum in Jeversen ihre Entwicklungen vorgestellt. Eine Weltpremiere gab es auch für Pkw.

ZF hat in seinem Testzentrum im niedersächsischen Jeversen neue Produkte vorgestellt. Im Vorfeld der IAA Transportation, 20. bis 25. Oktober 2022, ging es dabei insbesondere um das Nutzfahrzeug-Portfolio. Für Pkw gab es die eigenentwickelte Steer-by-Wire-Technik für die Vorderachse erstmals zu sehen.
Steer-by-Wire heißt: Fahrbefehle werden vollständig über elektrische Signale an das Lenksystem übertragen. Die mechanische Verbindung zwischen Lenkrad und Vorderachse kann entfallen. ZF erwartet, dass „By-Wire“ künftig in allen Aspekten der Fahrzeugbewegungssteuerung vorkommen wird – längs, quer und vertikal.
Die neue Generation der unterstützenden Software für die By-Wire-Aktuatoren lässt sich laut Zulieferer jederzeit drahtlos aktualisieren. Nach eigenen Angaben hat ZF bereits mehrere Volumenaufträge von großen Automobilherstellen für sein neues System erhalten. Im Jahr 2023 beginne die Markteinführung in allen wichtigen Regionen – zunächst im Pkw.
„Unsere vollelektrische Lenkung repräsentiert den neuesten Stand der By-Wire-Technologie. Die neue Steer-by-Wire-Technologie ist eine wichtige Voraussetzung für eine fortschrittliche Automatisierung von Pkw“, sagte ZF-Chef Wolf-Henning Scheider. Die Technik soll auch in Nutzfahrzeugen zum Einsatz kommen.
E-Mobility für Nutzfahrzeuge
Sechs Monate nach Start der Division Commercial Vehicle Solutions vermeldete der Zulieferer erste Kundenaufträge für neue Technologien. Ein Beispiel für Nutzfahrzeuganwendungen des Unternehmens war die Weltpremiere von „CeTrax 2“, dem integrierten, modularen elektrischen Antriebsstrang von ZF für schwere Nutzfahrzeuge.
Das System kombiniere ein günstiges Leistungsgewicht und eine hochintegrierte, kompakte Bauweise, die eine hohe Dauerleistung von 360 Kilowatt und eine bessere Effizienz durch Lastschaltung ermögliche.
Darüber hinaus verfügt es laut Mitteilung zum Beispiel über Hairpin-Design für die Statoren und einen Wechselrichter auf Siliziumkarbid-Basis. Die Serienproduktion mit einem Fahrzeughersteller soll im nächsten Jahr starten.
Planungssoftware für Flottenbetreiber
Aus der Softwareentwicklung des Zulieferers kommt „Scalar“, eine digitale Plattform für Nutzfahrzeugflotten. Sie soll einen effizienten Transport-as-a-Service ermöglichen. Dabei handelt es sich um eine vollautomatische, auf künstlicher Intelligenz basierende Planungs-, Routing- und Dispositionssoftware.
:quality(80)/p7i.vogel.de/wcms/45/ca/45ca9c8b9fc2e0ca7c44b72da192e3c0/0105688927.jpeg)
Personalie
Holger Klein wird neuer ZF-Chef
ZF Scalar kombiniert und vernetzt nach eigenen Angaben Technologien an Bord von Nutzfahrzeugen und Logistiksystemen von Drittanbietern mit künstlicher Intelligenz. Das Ziel: effizientere, nachhaltige Transporte.
Automatisierte Konzepte für den Betriebshof
Außerdem zeigte ZF ein Konzept für die Betriebshof-Automatisierung. Diese kombiniert das Unternehmen mit seiner Adopt-Software; Autonomous Driving Open Platform Technology. Adopt 2.0 eignet sich für Anwendungen zur Betriebshof-Automatisierung bis zu 20 km/h, Adopt 3.0 auf Hub-to-Hub-Anwendungen mit höherer Geschwindigkeit auf Autobahnen von bis zu 80 km/h.
(ID:48485626)