Kommentar Das E-Auto wird vorerst ein Luxusprodukt bleiben

Von Claus-Peter Köth Lesedauer: 2 min

Größere Kostensprünge nach unten sind in der Batterietechnik vor dem Jahr 2030 nicht zu erwarten Die Abhängigkeit bei Rohstoffen für E-Autos ist gefährlich. Es braucht mehr Resilienz gegenüber China und Nordamerika.

Claus-Peter Köth, Chefredakteur von »Automobil Industrie«.
Claus-Peter Köth, Chefredakteur von »Automobil Industrie«.
(Bild: Stefan Bausewein)

Der batterieelektrische Antrieb im Pkw scheint gesetzt – mit der Batterie als Schlüsselelement für eine bezahlbare und CO2-neutrale Mobilität. Auf dem Weg dorthin gibt es allerdings noch jede Menge zu tun. Schließlich sollen die Akkus eine hohe Reichweite und kurze Ladezeiten bieten, sich als Pufferspeicher eignen und am Ende ihre kostbaren Materialien für eine Wiederverwendung bereitstellen.

Gleichwohl befinden sich der Entwicklungsstand und die jeweiligen Produktionsprozesse je nach Batterietyp häufig noch in den Anfängen – wie im Übrigen das E-Auto als Ganzes, im Vergleich zu den heutigen, nahezu ausentwickelten Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Mein Kollege Thomas Günnel hat für Sie den aktuellen Stand der Batterietechnik zusammengefasst – von der Suche nach alternativen Materialien, der richtigen Zellchemie und den passenden Formaten über die Integration der Zellen in das Batteriepack oder Fahrzeugchassis bis hin zu effizienten Recyclingkonzepten. Er beantwortet auch die Frage, wo Batteriezellen (künftig) gefertigt werden.

Prädikat: Absolut lesenswert und Pflichtlektüre für alle Automobilentwickler. Und vor allem für die Illusionäre in Politik, NGOs und Gesellschaft, denen das Ausrollen der E-Mobilität in Europa nicht schnell genug gehen kann.

Alternativen nicht voreilig abschreiben

Größere Kostensprünge nach unten sind in der Batterietechnik jedenfalls vor dem Jahr 2030 nicht zu erwarten. Das wiederum bedeutet: Das E-Auto wird für weite Teile der Bevölkerung vorerst ein Luxusprodukt bleiben. Zumindest das E-Auto aus europäischer oder deutscher Produktion, hergestellt mit teuren Rohstoffen und hochpreisiger Energie sowie mit Batterietechnik aus China, Südkorea und bald verstärkt aus den USA.

„Vielfalt bedeutet Resilienz“, sagte jüngst BMW-Chef Oliver Zipse und warnte davor, teilelektrische Antriebe, den Diesel- und Ottomotor – betankt mit E-Fuels – sowie Wasserstoffantriebe voreilig abzuschalten. Das bedeute eine gefährliche Abhängigkeit, was die Rohstoffe für Batterieautos angehe.

Nebenbei bemerkt: Ohne zu wissen, ob es gelingen wird, bis 2035 die notwendige Ladeinfrastruktur bereitzustellen. Meine Stimme hat er!

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