Historische Fahrzeuge Elvis Presleys „Tarnkappe“ gefunden
Anfang dieses Jahres wurde offenbar das Auto gefunden, das Elvis Presley nutzte, wenn er unerkannt unterwegs sein wollte. Auch US-Zeitungen bestätigten den Fund.
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Entdecker des bislang unbekannten Vehikels ist Ray Evernham, einst in den USA ebenso erfolgreich als Rennfahrer wie Rennstallbesitzer in der NASCAR-Serie. In seiner Fernsehsendung „Velocity show AmeriCarna“ wollte er Autos präsentieren, zu denen viele Amerikaner ein sehr emotionales Verhältnis pflegen, zum Beispiel zum Stutz Blackhawk III aus dem Jahr 1973. An dessen Lenkrad soll Elvis Presley in der Nacht vom 15. auf den 16. August 1977 gesessen haben, wenige Stunden bevor er in seiner Villa tot aufgefunden wurde. Eigens für dieses Fahrzeug war Evernham mit einem Kamerateam in die Presley-Pilgerstätte Graceland gereist.
Dort bekam er zunächst bereitwillig den Stutz gezeigt, der in der dortigen Autosammlung zu bewundern ist. Doch dann meinten die Wächter der Elvis-Memorabilien, dass der Wagen, den Evernham in Wirklichkeit sehen wolle, in einer abseits auf dem Gelände stehenden Asservatenkammer zu finden sei. Dort ruhte, versteckt unter einer staubigen Plane, ein ziemlich hässlicher Chevrolet Panel Van aus dem Jahr 1948. „Am Radio hing noch ein Zettel, auf dem sich Elvis selbst verschiedene Sender handschriftlich notiert hatte“, begeisterte sich Evernham.
Das Lied zum Cadillac
Dass Elvis Presley Zeit seines Lebens ein absoluter Autofan war, wissen nicht nur die eingefleischten Fans. Gefiel ihm ein Wagen, so kaufte er ihn auf der Stelle, bisweilen legte er sich auch mehrere an einem Tag zu, Lieferzeiten waren ihm ein Gräuel. Autofahren lernte der spätere Lastwagenfahrer von seiner Mutter angeblich noch bevor sie ihm im Alter von zwölf das Gitarre spielen beibrachte. Dafür revanchierte er sich, nachdem er zu Geld gekommen war, bei ihr mit einem pinkfarbenen Cadillac. Überhaupt hing an dieser Marke sein ganzes Herz. Im Jahr 1955 besang er sie sogar in seinem Lied „Baby, Let's Play House“: „You may go to college, you may go to school, you may have a pink cadillac, but don't be nobody's fool.“ So war es für seine Hinterbliebenen selbstverständlich, dass er seine letzte Fahrt in einem weißen Cadillac-Leichenwagen antrat.
Das erschossene Auto
Während seiner Wehrdienstzeit in Deutschland zog Elvis dienstlich mit einem Willys Jeep ins Manöver, privat legte er sich einen weißen BMW 507 zu, der laut der Zeitschrift „auto motor und sport“ zur Zeit bei BMW in München restauriert wird. Wie viele Autos er im Laufe seines Lebens gekauft hat, weiß niemand. Einige davon stehen im Automuseum von Graceland. Aber eins ist überliefert: Sobald er sich über ein Auto ärgerte, konnte er sehr jähzornig werden. Einen De Tomaso Pantera von 1971 beispielsweise, der nicht so wie der King wollte, traktierte der Waffennarr mit seinem Revolver. Dieser Wagen war zeitweise im Peterson Automotive Museum in Los Angeles samt Einschusslöchern zu bewundern.
Die Tarnkappe des King
Das Vehikel, das er zuletzt gefahren hat, benutzte Elvis Presley als eine Art Tarnkappe. Was bis zu seinem Tod niemand wusste: Wenn er sich inkognito unter das gemeine Volk mischen, ins Kino gehen oder selbst etwas einkaufen wollte, nahm er Sonnenbrille, Baseballkappe und eine alte Jacke, kletterte in seinen Uralt-Van und verließ sein Anwesen durch einen Hintereingang. Dabei war seine Tarnung offenbar perfekt. Eines Tages, so tuschelt man in Graceland, sei er mit einer Panne am Straßenrand stehen geblieben. Einige seiner Angestellten fuhren vorbei, doch keiner von ihnen hatte eine Ahnung, dass da ihr Boss gestrandet war.
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