Fahrbericht Ford E-Transit: Das kann der elektrische Transporter

Quelle: sp-x

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Das bekannte Arbeitstier Ford Transit kann seine Fracht jetzt abgasfrei zu den Kunden bringen – und das sogar weiter als seine meisten Konkurrenten.

Der batterieelektrische Ford Transit steht in den Startlöchern.
Der batterieelektrische Ford Transit steht in den Startlöchern.
(Bild: Ford)

Der trendige Mustang Mach-E ist eher SUV als Sportwagen. Jetzt soll ein kastiger Bestseller beweisen, dass Ford auch anders elektrisch kann. Das Nutzfahrzeug Transit gehört lange schon zum Straßenbild europäischer Städte, ist vor allem auf kürzeren Strecken unterwegs und daher besonders geeignet für einen Elektromotor unter der kurzen Fronthaube. Mit 135 kW/184 PS oder 198 kW/269 PS und einer Reichweite von knapp über 300 Kilometern mit einer 68 kWh-Batterie überholt der E-Transit fast alle seine prominenten Konkurrenten.

Der Mercedes E-Sprinter, VW E-Crafter oder der elektrische Renault E-Master mit erheblich schwächeren Motoren kommen nämlich auf gerade mal 160 beziehungsweise 170 Kilometer, bevor sie wieder an die Steckdose müssen. Der Klassiker schiebt sich beim Thema Reichweite auch vor den bisherigen Primus Peugeot E-Boxer, muss sich aber der stärksten Version des Fiat Ducato geschlagen geben; er fährt bis zu 370 Kilometer.

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Während die Motorleistung eher zweitrangig ist, spielt die Reichweite bei der Kaufentscheidung eines Unternehmens eine wichtige Rolle. Für die Betriebe oder den einzelnen Handwerker geht es darum, ob der Transit sein Tagwerk schafft, ohne Stunden, statt auf der Straße an der Ladesäule zu verbringen. Über Nacht aufgeladen, ist das rollende Arbeitsgerät am nächsten Morgen wieder fit.

Drehschalter statt Wahlhebel für das Getriebe

Die Test-Transits waren zum Start der ersten Tour durch Barcelona voll geladen. Der Elektrogesang dringt wegen der im Vergleich zu den kleinen Pkw etwas dünneren Nutzfahrzeug-Dämmung deutlicher ans Ohr. Das Ambiente hat aber nichts mehr mit der früheren Nüchternheit zu tun. Ein ausladender Zentralmonitor im Tablett-Format liefert ein gutes Navi-Bild mit allerlei Zusatzinfos.

Anstatt eines Wahlhebels für die Automatik reichen drei Stellungen eines Drehschalters in Griffnähe für die Befehle Vorwärts, Rückwärts oder Parkposition mit angezogener Handbremse. Ein kleiner Zusatzknopf regelt die Intensität der Rekuperation. In der stärksten Stufe hat dabei das Bremspedal weitgehend ausgedient, mit etwas Übung kommt der Transit an der roten Ampel punktgenau zum Stehen.

Assistenzsysteme werden selten zugebucht

Wie im normalen Personenwagen sind diverse Assistenzsysteme an Bord, die leider in Transportern wie dem Transit bislang ein Schattendasein führen. Sie stehen zwar auf der Preisliste, werden aber nur selten vom Unternehmer mitbestellt. Mit einem Notbremsassistenten, der Fußgänger oder Radfahrer erkennt und im Fall der Fälle selbsttätig bremst, ist eben kein Geld zu verdienen.

Das gleiche gilt für Abstandsradar, Spurhalteassistent oder die digitale Kamerasicht in Vogelperspektive auf die für Augen undurchschaubare blecherne Heckpartie. Beim Transit sind zumindest einige Funktionen wie der erwähnte Bremsassistent in günstigeren Varianten serienmäßig. Nur nicht in der Basisversion.

Für Unternehmer oder Flottenmanager mit Zeitgeist-Ambitionen ist der E-Transit nicht nur wegen seines Antriebs eine gute Wahl. Denn passend zum Start des Ford-Lasters startet eine neue Abteilung des US-Unternehmens und ihrer europäischen Filialen. „Ford Pro“ heißt sie. Sie will sich um alles rund ums Nutzfahrzeug kümmern: von der Finanzierung, dem Laden und der dazu nötigen Technik bis zur Vernetzung mit spezieller Software, die zum Beispiel drohende Pannen vorhersagen kann, an Wartungsintervalle erinnert oder bei Bedarf Service und Reparaturen organisiert.

Ford plant vier neue Elektro-Transporter

Im Stile eines Rundum-Sorglospakets soll zudem der Kunde näher ans Unternehmen gebunden werden und so natürlich beim nächsten Neuwagenkauf wieder vor der Händlertür stehen. Das soll auch den Absatz weiterer E-Mobile unter den Nutzfahrzeugen beflügeln.

Vier neue Stromer sollen in den nächsten zwei Jahren kommen. Darunter sind im Jahr 2023 die gemeinsam mit VW auf Basis des T 7 entwickelten Ein-Tonner-Modelle des Ford Transit Custom für Fracht und Personen. 2024 folgen dann neuen Geschwister des VW Caddy, die bei Ford Transit Connect und Tourneo Connect heißen.

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