Top-100-Automobilzulieferer „Für viele Automobilzulieferer geht es um das nackte Überleben“
Hohe Verluste, Transformation und ein abgehängter Mittelstand: Jan Dannenberg und Andreas Radics von Berylls Strategy Advisors sehen auf die Zuliefererbranche schwierige Zeiten zukommen.
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Herr Dannenberg, in den vergangenen Jahren attestierten Sie immer wieder den zunehmenden Konzentrationsprozess der Zuliefererbranche – die Top-100-Unternehmen stehen für über ein Drittel des Gesamtumsatzes der Branche. Setzt sich dieser Trend fort? Und wird er durch die Folgen der Corona-Pandemie nochmals beschleunigt beziehungsweise kippt sogar unter die 50-Prozent-Marke?
Jan Dannenberg: Die 50-Prozent-Marke ist bereits im Jahr 2018 gefallen. Und seit Jahren beschleunigt sich dieser Trend. Das hat vor allem zwei Gründe. Erstens erleben wir gerade eine Zeit von großen Firmenübernahmen und -fusionen. Beispiele sind der Zusammenschluss von Magneti Marelli und Calsonic. Borg Warner hat Delphi Technologies gekauft und Federal Mogul Tenneco. Die großen Automobilzulieferer bündeln ohnehin ihre Kräfte. Zweitens wachsen die Großen stärker; Beispiele sind der Batteriehersteller CATL, Hyundai Mobis oder Plastic Omnium. Das Ergebnis: Vor zwanzig Jahren verzeichneten acht Unternehmen einen Umsatz von mehr als zehn Milliarden Euro. Vor zehn Jahren waren es 16, und heute sind es 26 Unternehmen. Der „10-Milliarden-Euro-Club“ erwirtschaftet ein Drittel des weltweiten Umsatzes von Automobilzulieferern. Die Berylls-Untersuchungen zeigen: Der Mittelstand gerät immer stärker ins Hintertreffen. Seine Schwächung durch die Coronakrise wird den Konzentrationsprozess zusätzlich befeuern.
Die Supply Chain ist schon seit Jahren auf Kante genäht.
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Die Spitzenpositionen der Top-100-Liste teilten sich immer eine Handvoll Unternehmen. Wird dieser Kreis durch die im vergangenen Jahr beginnende Abkühlung des Marktes und die Corona-Folgen nochmals kleiner werden?
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