Elektromobilität Gastkommentar: Wie die Politik Mobilität von morgen gestalten kann

Von Constantin Gall

Das geplante Verbrenner-Aus bringt die E-Mobilität an sich erst einmal keinen Zentimeter voran. Die Politik hat es in der Hand, mit einfachen Maßnahmen aus einem Unentschieden ein 4:0 für E-Autos zu machen.

Constantin Gall, Managing Partner und Leiter der Automotive Industry Practice Europe West bei Ernst & Young: „Sofern die Energiekosten niedrig bleiben, sind Elektroautos im reinen Betrieb günstiger als Verbrenner.“
Constantin Gall, Managing Partner und Leiter der Automotive Industry Practice Europe West bei Ernst & Young: „Sofern die Energiekosten niedrig bleiben, sind Elektroautos im reinen Betrieb günstiger als Verbrenner.“
(Bild: EY)

Der Verbrennungsmotor soll spätestens ab 2035 der Vergangenheit angehören. So will es die Europäische Union, auch wenn hier aus meiner Sicht mehr Mut zu Technologieoffenheit angebracht gewesen wäre. Die mRNA-Impfstoffe für Covid-19 etwa haben zuletzt deutlich gezeigt, was der menschliche Innovationsgeist unter großem Zeitdruck erreichen kann. Und das Verbrenner-Aus bringt die E-Mobilität an sich erst einmal keinen Zentimeter voran. Im direkten Vergleich zwischen E-Autos und Verbrennern steht es damit weiter unentschieden.

Gerade beim Anschaffungspreis und der Ladeinfrastruktur könnte die Politik die nötigen Entscheidungen treffen, damit die E-Mobilität Fahrt aufnehmen kann. Fangen wir beim Anschaffungspreis an: In der Oberklasse besteht trotz fehlender Kaufprämie kein Preisunterschied zwischen E-Autos und Verbrennern. Bei Mittelklassewagen sind E-Autos dank staatlicher Förderung etwas günstiger. Das umgekehrte Bild zeigt sich bei Kleinwagen: Trotz stattlicher Anschubhilfe sind die Verbrennermodelle preiswerter.