Dieselgate Gegen diese Ex-Audi-Manager klagt die Staatsanwaltschaft
Die Staatsanwaltschaft München will vier weitere ehemalige Audi-Mitarbeiter wegen ihrer Verwicklung in den Dieselskandal zur Rechenschaft ziehen. Nun gibt es einen Bericht, um wen es sich bei den Angeklagten handelt – es sind vier bekannte Ex-Manager.

Am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft München II bekanntgegeben, im Zuge ihrer Ermittlungen rund um den Dieselskandal gegen vier weitere ehemalige Audi-Mitarbeiter Anklage zu erheben. Der Vorwurf lautet Betrug, Falschbeurkundung und strafbare Werbung. Die „Heilbronner Stimme“ berichtet nun ohne nähere Quellenangabe, um wen es sich bei den Beschuldigten handelt.
Mit Ulrich Hackenberg, Stefan Knirsch und Bernd Martens werden sich demzufolge wohl drei frühere Vorstände vor Gericht verantworten müssen. Der vierte im Bunde ist mit Richard Bauder zudem der langjährige Dieselmotorenchef aus Neckarsulm.
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Der 70-jährige Hackenberg war zwischen Sommer 2013 und September 2015 Audi-Entwicklungschef, ehe er wegen möglicher Verwicklungen in den Skandal beurlaubt wurde. Zuvor war der Manager lange Jahre Chefentwickler des gesamten Volkswagen-Konzerns und galt als einer der engsten Vertrauten des ehemaligen Konzernbosses Martin Winterkorn.
Knirsch gab eidesstattliche Erklärung ab
Auf Hackenberg folgte in Ingolstadt Stefan Knirsch, der als ehemaliger Motoren-Chef allerdings ebenfalls unter Beschuss geriet und nach nur neun Monaten seinen Posten wieder räumen musste. Zuvor hatte er noch eine eidesstattliche Erklärung abgegeben, von der Betrugssoftware an den in Neckarsulm entwickelten Drei-Liter-Motoren nichts gewusst zu haben.
Bernd Martens war zwischen September 2012 und Februar 2020 Einkaufs-Vorstand bei Audi. Er leitete die interne Taskforce, die mit der internen Aufklärung des Dieselskandals beauftragt war. Nun zählt auch er zu den Angeklagten.
Über 400.000 Fahrzeuge von Diesel-Affäre betroffen
Mit Richard Bauder ist zudem ein ehemaliger Mitarbeiter angeklagt, der nicht aus der obersten Führungsebene stammt. Bauder war maßgeblich daran beteiligt, 1989 den ersten TDI-Motor in Serie zu bringen. In der Folge galt er bei Audi vielen als „Dieselpapst“. 2012 ging er in Ruhestand. Noch zuvor war er allerdings für die Entwicklung von Diesel-Motoren verantwortlich, die mit einer unerlaubten Prüfstandserkennung versehen waren.
Von der zum Landgericht München II erhobenen Anklage sind den Angaben nach insgesamt 434.420 Fahrzeuge der Marken Audi, VW und Porsche betroffen, die vor allem auf dem US-amerikanischen und europäischen Markt verkauft wurden. Es ist ein weiterer Schritt in den Ermittlungen: In der Affäre wird dem früheren Audi-Vorstandschef Rupert Stadler und drei Mitangeklagten ab 30. September der Prozess gemacht.
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