Fahrbericht Honda bleibt beim ZR-V seinem Hybridkonzept treu

Quelle: sp-x Lesedauer: 3 min

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Honda baut seine SUV-Flotte aus und füllt die Lücke zwischen dem kleineren HR-V und dem C-RV. Das neue Modell ist 4,60 Meter lang und hat wie die Bestseller-Limousine Civic einen besonderen Antrieb.

Der neue Honda mit dem Namen „ZR-V“ ist ab 43.900 Euro erhätlich.
Der neue Honda mit dem Namen „ZR-V“ ist ab 43.900 Euro erhätlich.
(Bild: Honda)

Das Angebot an Elektroautos wächst von Monat zu Monat. Dennoch ist wegen des Preisniveaus und des immer noch lückenhaften Netzes an Ladesäulen die Mehrheit der potenziellen Kunden nach wie vor skeptisch.

Für solche Menschen bringt Honda jetzt den „ZR-V“, einen sogenannten „selbstladenden“ Hybrid. Dem Zeitgeist entsprechend geht es natürlich um ein weiteres SUV, das sich zwischen seine bekannten Stallgefährten HR-V und CR-V schiebt. Dabei ist der ZR-V aber alles andere als nur ein Lückenfüller.

Überraschend flache Kurven

Vor dem Blick unter die Haube überrascht schon die Silhouette. Durchaus bemerkenswert für einen SUV ist die neue Flachheit und das gen Heck schwungvoll abfallende Dach. Das macht die Grenze zu einem klassischen Kombi oder neumodischen Crossover fließend.

Die Bugpartie neigt sich dagegen deutlich nach vorne und ist wie weithin üblich der wuchtigste Teil des Blechkleides. In Summe ergibt sich ein Design-Paarlauf zwischen Eleganz und Sportlichkeit.

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Thema der künftigen Argumente des heimischen Honda-Händlers beim Verkaufsgespräch wird jedoch die Technik sein, auch wenn sie der normale Autofahrer wohl nicht auf Anhieb wird weitererzählen können. Zum einen ist da ein traditioneller Vierzylinder-Zweiliter, der sich aus dem Benzintank bedient.

Vollautomatisches Zusammenspiel zwischen den drei Motoren

Der Clou liegt in zwei recht kleinen Elektromotoren, die über fast keinen Engergiespeicher verfügen, wie er zum Beispiel bei einem echten E-Auto an Bord ist. Nach dem Losfahren versorgt der Verbrennungsmotor zunächst ausschließlich die beiden Elektromotoren. Die wiederum sorgen für den Antrieb der Vorderachse. Die Idee dabei: Da sich der Lademeister nicht wie im normalen Fahrbetrieb mit hohen Drehzahlen abrackern muss, kommt er mit deutlich weniger Sprit aus.

Das Zusammenspiel der drei Motoren läuft vollautomatisch, der Fahrer hat nur dann Einfluss, wenn er entweder in den Sportmodus wechselt oder das rechte Pedal in Richtung Bodenblech stemmt. Nur dann mischt sich der Verbrenner auch in den Antrieb ein – aus dem sanften Teilzeit-Stromer wird ein recht sportliches SUV. Die meiste Zeit aber reicht die Antriebskraft der beiden elektrischen Mini-Motoren für das Fortkommen.

Zum Vergleich: Bei ähnlichen „selbstladenden“ Systemen wie bei Nissan betreibt der Verbrenner ausschließlich den Generator. Bei den inzwischen aus der Mode kommenden schweren Plug-in-Hybriden, die per Steckdose geladen werden, müssen sogar zwei komplette Motoren mitgeschleppt werden. Insofern ist die Honda-Technik durchaus interessant, sie arbeitet bereits in der Limousine Civic, wo das Thema Sportlichkeit naturgemäß mehr gefragt ist.

Als Familienauto konzipiert

Im ZR-V geht es wegen seiner Rolle als Familienauto und Freizeitbegleiter auch besonders um Wohnlichkeit und Komfort. Die Gestaltung des Passagierabteils erfüllt diese Vorgaben, auch wenn Überraschungen ausbleiben.

Gediegene Handwerkskunst wird zum Beispiel durch die Platzierung der Lüftungsdüsen hinter einer Art Wabengitter oder durch die Verwendung geschäumter Materialien für die Bespannung des Cockpits belegt.

Zentraler Blickfang ist der Touchscreen-Monitor für das Navi, Entertainment und diverse Apps, der mit 9 Zoll kleiner ausfällt als anderswo. Lobenswert ist die direkte Anwahl häufig genutzter Funktionen per Knopfdruck oder Drehregler zum Beispiel für die Audio-Lautstärke.

Die Dimensionen eines Honda-Bildschirms werden demnächst vom reinen E-Auto E:Ny1 getoppt, das Ende des Jahres erscheinen soll. Es steht aufrecht und ist 15,1 Zoll groß. Hinter dem Lenkrad des ZR-V zeigt sich die Instrumentenanzeige mit 7 Zoll, im Top-Modell ist diese 10,2 Zoll groß.

Ab 43.900 Euro erhältlich

Der Honda und sein Antriebsmix liefern ohne Gedenksekunde, Antriebs- und Durchzugskraft stehen bei Bedarf sofort bei Fuß. Dank eines sorgfältig in Richtung Rasanz ausgelegten Fahrwerks und energischer Bremsen kommen die Fans des schweren Gasfußes im Rahmen der Leistungsgrenzen auf ihre Kosten, auch wenn sie sicher nicht die Hauptzielgruppe des ZR-V sind.

Seine Stärke liegt dank des Konzepts mit hohem elektrischen Fahranteil nun mal auf dem unaufgeregten Fahren durch Stadt und Land. Auch wenn die geringen Norm-Verbrauchswerte im Alltag kaum erreichbar sind, bietet die Technik mit einem durchschnittlichen Durst abseits der Autobahn zwischen fünf und sechs Liter die gewünschte Genügsamkeit.

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Insofern wurde die Vorgabe, ein sparsames SUV auf die Räder zu stellen, erfolgreich bewältigt. Die Preise des Neulings beginnen bei ambitionierten 43.900 Euro für das Modell „Sport“, das edler gestaltete Top-Modell „Advance“ kostet gar 46.400 Euro.

Die Serienausstattung mit nahezu allen bekannten Assistenzsystemen kann sich durchaus sehen lassen. Auch wenn der ZR-V „nur“ ein weiteres SUV in der Riesen-Herde solcher Autos darstellt, bleibt als Sahnehäubchen der Antrieb und das Markenlogo. Es war halt schon immer etwas Besonderes, einen Honda zu fahren.

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