Nachhaltigkeit Kia will bis 2045 CO2-neutral sein
Kia sieht sich künftig eher als nachhaltiger Mobilitätsanbieter denn als Autohersteller. Diese Maßnahmen stecken hinter der für 2045 angepeilten CO2-Neutralität.
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Kia will bis 2045 CO2-neutral sein. Bis dahin will das koreanische Unternehmen die CO2-Emissionen in allen betrieblichen Bereichen gegenüber dem Niveau von 2019 um 97 Prozent reduzieren – von der Beschaffung, Logistik und Produktion über die Nutzung der Fahrzeuge bis zur Abfallentsorgung. Die restlichen drei Prozent sollen durch Ausgleichsmaßnahmen erreicht werden, wie der Autobauer mitteilte.
Das Unternehmen will sich künftig als „Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen“ positionieren. Dazu gehört, die Fahrzeugpalette auf den wichtigsten Märkten bis 2040 vollständig zu elektrifizieren. Die europäische Modellpalette soll bereits bis 2035 vollständig elektrisch sein.
Auch die Lieferanten sind gefordert. Im kommenden Jahr will Kia ein System zur Überwachung der Emissionen seiner Partnerunternehmen einrichten. Der Autobauer setzt unter anderem verstärkt auf „grünen Stahl“, bei dessen Herstellung der Einsatz fossiler Brennstoffe minimiert sein soll.
Gleichzeitig setzt Kia auf Kompensationsprojekte unter anderem in marinen Ökosystemen. So will das Unternehmen ein „Blue Carbon“-Projekt initiieren. Als „blauen Kohlenstoff“ wird CO2 bezeichnet, das der Atmosphäre entzogen wird – indem es von Algen oder vom Schlickwatt gebunden und gespeichert wird. Für diese Form der CO2-Einlagerung will Kia gemeinsam mit externen Partnern küstennahe Feuchtgebiete in Korea wiederherstellen und erhalten.
Plastik aus dem Meer recyceln
Zudem will der Autohersteller mit der gemeinnützigen Organisation „The Ocean Cleanup“ zusammenarbeiten, die Plastik aus Meeren und Flüssen sammelt. Das Unternehmen will eigenen Angaben zufolge den Bau von Sammelschiffen materiell unterstützen sowie gesammelte Plastik recyceln und in der Fahrzeugproduktion einsetzen. Bis 2030 soll der Anteil wiederverwendeter Kunststoffe 20 Prozent betragen.
Ein neues Kunststoffrecyclingverfahren im Rahmen der Fahrzeugentsorgung soll ebenfalls zur Wiederverwendung von Kunststoffen beitragen. Außerdem beschäftigt Kia sich mit der Weiterverwendung von Fahrzeugbatterien. Erste Pilotprojekte dazu starten im kommenden Jahr.
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Interview
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An ihren Standorten wollen die Koreaner künftig Strom aus regenerativen Energien einsetzen. Das europäische Kia-Werk im slowakischen Zilina sei bereits komplett auf grüne Energie umgestellt. An den anderen Kia-Standorten außerhalb Koreas soll bis 2030 der gesamte Strom aus erneuerbaren Energien stammen, bis spätestens 2040 soll das auch in Korea der Fall sein. Dazu will Kia künftig eigenen Solar-Strom produzieren.
Großes Elektro-SUV in den Startlöchern
Mit dem Concept EV9 zeigen die Koreaner in Kürze einen Ausblick auf ein weiteres Elektroauto, das wie schon der EV6 auf der „E-GMP“-Plattform basiert. In der Studie wurden bereits Materialien verbaut, die aus im Meer treibenden Kunststoffabfällen entwickelt wurden. Die Weltpremiere findet in dieser Woche auf der Auto Mobility LA statt.
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