Automobilzulieferer Matthias Arleth: „Coole Technologien begeistern die Ingenieure“

Matthias Arleth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender bei Webasto, spricht über das nun schon über ein Jahr währende Engagement bei „Startup Autobahn“, wo Webasto neue Kooperationspartner unter den Start-ups sucht und schon 25 Pilotprojekte vereinbart hat

Herr Arleth, Webasto ist – wie zwei Dutzend weitere deutsche Automobilunternehmen, darunter Daimler, Porsche und ZF – Partner der Innovationsplattform „Startup Autobahn“. Was bewog Webasto, dort einzusteigen?

Webasto ist 2017 eingestiegen, wobei wir über unseren Kunden Daimler, Mitinitiator von Startup Autobahn, auf diesen Start-up-Accelerator gestoßen sind. Ende 2017 starteten wir die ersten Pilotprojekte mit Start-ups von Startup Autobahn. Die Plattform bietet ein sehr gut organisiertes und breit aufgestelltes Scouting von Start-ups, die sich mit Automotive-fokussierten Themen und Technologien beschäftigen. Bei Startup Autobahn erleben wir eine offene, nicht wettbewerbsorientierte Atmosphäre. Das macht es leichter, auf andere Unternehmen aus der Branche zuzugehen und auszuloten, ob und wie man gemeinsam Neues angehen könnte. Um unsere führende technologische Position in unserer Branche weiter ausbauen zu können, brauchen wir den Austausch. So bekommen wir interessante Impulse für neue Produkte.

Das klingt nach einem grundlegenden Sinneswandel in der bislang sehr wettbewerbsorientierten Automobilzulieferindustrie.

Ich sehe in der Tat ein neues Mindset – und das ist gut so. Unsere Branche braucht neue Denkmodelle. Wir haben sehr viele sehr gute und sehr stolze Ingenieure. Für sie ist es oft kein einfacher Schritt, auf Newcomer jenseits der etablierten Autowelt zuzugehen und anzuerkennen, dass auch dort hervorragende Ideen geboren werden. Der Austausch und die Zusammenarbeit mit jungen Entrepreneurs, auf die wir über Startup Autobahn aufmerksam werden, hat bereits eine beeindruckend schnelle Veränderung des Mindsets bewirkt.