Chinesischer Autohersteller MG: Weitere Modelle und eine Weltneuheit
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Das unter chinesischer Regie wiederbelebte Fabrikat ist seit 2020 in Kontinentaleuropa am Start, seit Anfang 2021 auch in Deutschland. Jetzt legt MG nach – unter anderen mit einem Auto, das so bislang kein anderer Hersteller anbietet.

Der chinesische Autobauer MG sieht sich nach dem Europastart erfolgreich unterwegs. In den ersten neun Monaten dieses Jahres verkaufte das Unternehmen, das zu Chinas größtem Autobauer Saic gehört, europaweit etwas mehr als 37.000 Fahrzeuge, wie Europachef Matt Lei am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz bekannt gab.
Ein Absatzziel für das Gesamtjahr wollte Lei auf Anfrage unseres Schwestermagazins »kfz-betrieb« nicht verraten. Wie alle Autohersteller hat aber auch MG mit dem Fehlen von Elektronikchips zu kämpfen. Wie stark sich der Halbleitermangel auf die europäischen Auslieferungen konkret auswirkt, beziffert MG nicht.
Einer früheren Ankündigung des Mutterkonzerns SAIC zufolge will MG spätestens 2025 einen Jahresabsatz von 100.000 Autos europaweit erzielen. Das scheint angesichts der aktuellen Zahlen und vor dem Hintergrund der wachsenden Modellpalette eher tief gestapelt.
Bislang bietet MG in Europa das Elektro-SUV ZS EV und den Plug-in-Hybriden EHS an. Ersterer ist ab Ende Oktober in einer überarbeiteten Version erhältlich. Neben einer veränderten Optik – der Kühlergrill ist jetzt geschlossen – hat sich vor allem technisch einiges getan.
ZS künftig mit zwei Batteriegrößen
Künftig ist der ZS mit zwei Batterievarianten bestellbar. Die Standardversion für 33.990 Euro hat eine Kapazität von 51 kWh. Damit kommt das SUV nach WLTP 320 Kilometer weiter. Die 72-kWh- Batterie ermöglicht laut Datenblatt eine Reichweite von 440 Kilometern. So ausgestattet kostet der ZS mindestens 37.990 Euro. In der bisherigen Version war eine 44,5 kWh-Batterie verbaut, die Reichweite betrug 263 Kilometer. Zudem ist die 72-kWh-Variante mit einem 11-kW-Bordladegerät ausgestattet.
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In Sachen Infotainment – eine Schwachstelle des ZS EV, haben die Chinesen auch nachgebessert. In der neuen Variante ist das Konnektivitätssystem „i-Smart“ verbaut, das MG bislang im Flaggschiff Marvel R an Bord hatte. Das Modell startet im Oktober ebenfalls in Europa und ist ab 42.990 Euro bestellbar. Das SUV gibt es wahlweise mit Heckantrieb oder Allradantrieb. Als Hecktriebler kommt der Marvel R mit zwei Elektromotoren, die zusammen 132 kW/288 PS leisten. In der Allrad-Variante bringen drei Motoren eine Maximalleistung von 212 kW/288 PS auf die Straße.
Die Energie kommt in beiden Fällen aus einer 70-kWh-Batterie. Die Reichweite beträgt 402 beziehungsweise 370 Kilometer. Das Auto verfügt unter anderem über eine Vehcle-to-Load-Funktion zum Laden externer Geräte.
Erster vollelektrischer Kombi
Ein neues Segment begründet MG ab Anfang 2022. Mit dem MG 5 Electric bringen die Chinesen den ersten rein elektrisch angetriebenen Kombi auf den Markt. Er kommt mit 115 kW/156 PS und Frontantrieb. Eine 61-kWh-Batterie sorgt für eine WLTP-Reichweite von 400 Kilometern. Eine Version mit 50-kWh-Batterie und einer Reichweite von 320 Kilometern will MG später anbieten. Die genauen Preise verrät MG noch nicht. Der Einstiegspreis soll jedoch unter 30.000 Euro liegen.
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MG ist derzeit in 16 europäischen Ländern vertreten, die nächsten Markteintritte stehen bevor: Künftig wollen die Chinesen ihre Autos auch in Portugal, Finnland und der Schweiz verkaufen. Das Fabrikat verfügt derzeit nach eigenen Angaben über mehr als 200 Partner europaweit. Bis zum Jahresende sollen es 400 sein.
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