Modellpolitik Peugeot-Chef erwärmt sich für Billigmodell

Redakteur: Andreas Grimm, Andree Stachowski |

Der PSA-Konzern liebäugelt mit günstigen Einstiegsfahrzeugen. Die Entscheidung für deren Bau macht Unternehmenschef Carlos Tavares vor allem von einem Kriterium abhängig: der Profitabilität.

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PSA-Chef Carlos Tavares steht einer Billigmarke im Konzern inzwischen aufgeschlossen gegenüber.
PSA-Chef Carlos Tavares steht einer Billigmarke im Konzern inzwischen aufgeschlossen gegenüber.
(Foto: Renault)

Ein Billigauto ist wieder eine Option für den Peugeot-Konzern. PSA-Chef Carlos Tavares hat nun im Gespräch mit der Zeitschrift „Auto Motor und Sport“ eingeräumt, dass ein Einstiegsmodell denkbar sei. In der Vergangenheit hatte er diesen Schritt ausgeschlossen.

Mindestens seit 2008 wird öffentlich darüber spekuliert, wie sich der Konzern durch günstige Einstiegsfahrzeuge Marktanteile zurückholen könnte, auch eine Wiederbelebung der Marken Talbot und Simca wurden ins Spiel gebracht. Zuletzt war der Autobauer von der Möglichkeit einer weiteren Marke allerdings abgerückt. Stattdessen sollten Einstiegsmodelle mit einem günstigen Preis unter dem Peugeot-Label angeboten werden, die in der Baureihen-Nomenklatur an der Endziffer „1“ erkennbar sind. Seit November 2012 wird etwa der Peugeot 301 in der Türkei verkauft. Zudem baute Peugeot den Kleinwagen 206 nach dessen Ablösung durch die Folgebaureihen einfachals 206+ unverändert weiter und verkaufte ihn günstiger als die Nachfolgemodelle.

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Diese Entwicklung könnte sich nun fortsetzen. „Unser Vorteil ist, dass wir starke Marken haben, die uns einen gewissen Spielraum bei der Preisgestaltung ermöglichen“, sagte er im Gespräch mit „Auto Motor und Sport“. Generell sei gegen ein günstiges Einstiegsmodell ist nichts einzuwenden, „solange es für das Unternehmen Gewinn erwirtschaftet“.

Fortsetzen will der PSA-Chef die Kleinwagenkooperation mit Toyota. „Die grundsätzliche Ähnlichkeit lässt sich ja mit einigen Maßnahmen gezielt verändern. Da dies bislang gut funktioniert hat, stehen die Chancen gut, dass wir diese Zusammenarbeit fortführen werden“, so Tavares. „Ich glaube, dass es heutzutage in Europa nicht mehr möglich ist, A-Segment-Autos ohne Partner zu produzieren. Denn das Preisniveau, das die Kunden hier erwarten, macht es für die Hersteller zunehmend schwer, wirtschaftlich zu arbeiten.“

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