Quartalsergebnis Toyota bleibt vorsichtig und kündigt Hilfe für Zulieferer an
Der weltgrößte Autobauer hat im ersten Quartal seines neuen Geschäftsjahres deutliche Einbußen erlitten und bleibt bei seinen gedämpften Erwartungen für das Gesamtjahr. Nicht zuletzt, weil er Druck von seinen Zulieferern nehmen will.

Im ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) fiel das operative Ergebnis von Toyota im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 42 Prozent auf 579 Milliarden japanische Yen (umgerechnet rund 4,3 Milliarden Euro). Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Analysten hatten im Schnitt aber mit mehr als 800 Milliarden Yen gerechnet. Dabei belasteten Produktionsunterbrechungen und Kostensteigerungen.
Dass der Konzern trotz eines schwächeren Yen an seiner Prognose für den operativen Jahresgewinn festhielt, weil er den ächzenden Zulieferern in der Branche unter die Arme greifen will, sorgte bei Anlegern für Enttäuschung. Die Aktie schloss in Tokio etwa drei Prozent im Minus.
Anziehender Kostendruck bei den Lieferanten
Das operative Ergebnis auf Jahressicht dürfte weiter um ein Fünftel auf 2,4 Billionen Yen schrumpfen, hieß es. Grund sei auch, dass der Konzern im angespannten Umfeld der Lieferketten Druck von seinen Zulieferern nehmen wolle, wie das Unternehmen mitteilte. Das bezieht sich den Angaben zufolge unter anderem auf den anziehenden Kostendruck bei den Lieferanten. Toyota ergreife nun Maßnahmen, was unter anderem die zuvor vereinbarten Einkaufspreise angehe. Das stärke die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Lieferkette mittel- und langfristig, argumentierten die Japaner.
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Der Umsatz wuchs im ersten Quartal um 7 Prozent auf 8,49 Billionen Yen. Für das Gesamtjahr rechnet Toyota jetzt mit einem Umsatz von 34,5 Billionen Yen, statt wie bisher 33 Billionen Yen. Der Konzern geht dabei unverändert von einer Produktion von 9,7 Millionen Fahrzeugen und einem globalen Absatz von 10,7 Millionen Fahrzeugen aus.
Gewinn-Prognose angehoben
Wie der Volkswagen-Rivale mitteilte, dürfte sich der Nettogewinn im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März 2023) auf 2,36 Billionen Yen (rund 17,3 Milliarden Euro) belaufen. Zuvor war die Toyota-Gruppe, zu der auch der Nutzfahrzeughersteller Hino Motors und der Kleinwagenspezialist Daihatsu gehören, noch von einem Nettogewinn von 2,26 Billionen Yen ausgegangen. Anlass für die angehobene Prognose für den Nettogewinn ist für Toyota vor allem die jüngste Yen-Schwäche.
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