Mobilität Verbraucher haben kaum Kaufpläne für E-Autos

Von dpa/sg

Preis und Reichweitenängste halten die meisten Deutschen vom Kauf eines Elektroautos ab. Laut TÜV-Verband steigt jedoch das Bewusstsein für eine nötige Mobilitätswende.

(Bild: Renault)

Ein Elektroauto ist für die meisten Deutschen einer Umfrage zufolge derzeit kein Thema. 56 Prozent der Befragten können sich nicht vorstellen, in den nächsten fünf Jahren ein E-Auto zu kaufen, wie aus einer TÜV-Studie hervorgeht. Eine Option wäre ein batteriebetriebener Pkw demnach dagegen für 36 Prozent der Befragten. Nur 3 Prozent haben konkrete Kaufpläne.

Aus Sicht vieler Verbraucher gibt es noch Hürden, zuerst der Preis der Fahrzeuge (49 Prozent). „Mit hochpreisigen elektrischen SUVs ist die Elektromobilität in Deutschland nicht zu machen“, kommentierte Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands, bei der Präsentation der Studie.

Mit hochpreisigen elektrischen SUVs ist die Elektromobilität in Deutschland nicht zu machen.

Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands

Auf den Preis folgt die relativ geringe Reichweite (47 Prozent), ein zu geringes Angebot an Ladestationen (39 Prozent) sowie Zweifel an der Umweltfreundlichkeit (38 Prozent). Die Skepsis gefährdet Deutschlands Klimaziele: Um sie zu erreichen, wollen – oder müssen – Bundesregierung und Autohersteller in den nächsten Jahren deutlich mehr E-Autos auf die Straßen bringen.

Bewusstsein für Mobilitätswende

Immerhin halten laut der repräsentativen Umfrage, die meisten Bundesbürger eine „Mobilitätswende“ für notwendig. „Der angekündigte konsequente Umstieg auf Elektroantriebe und das steigende Umweltbewusstsein der Kunden zeigen aber jetzt erste Wirkung“, versicherte Joachim Bühler. „Der Umstieg auf die Elektromobilität ist aber noch längst kein Selbstläufer.“

Das meistgenutzte Verkehrsmittel bleibt laut den Ergebnissen vorerst das Auto, in das an Werktagen 65 Prozent der Befragten einsteigen. Straßenbahnen, Busse, U- und S-Bahnen nutzen 32 Prozent, acht Prozent Regional- und Nahverkehrszüge. 29 Prozent fahren jeden Tag Fahrrad, jeder zweite geht täglich zu Fuß.

Umweltschutz kein maßgebendes Kriterium

Umweltfreundlich unterwegs zu sein, zählt nur jeder Vierte zu seinen wichtigsten Beweggründen bei der Verkehrsmittelwahl. Sicherheit, Flexibilität und Unabhängigkeit, geringe Kosten und Planbarkeit spielen eine größere Rolle. Das eigene Auto mit anderen zu teilen, kommt für mehr als die Hälfte der Befragten nicht in Frage.

Verbraucher wollen technische Prüfung von KI-Systemen

Autonome Fahrzeuge manövrieren sich auf Basis von KI-Systemen über Straßen. Deren Sicherheit und Funktionsfähigkeit sollte für die überwältigende Mehrheit von 88 Prozent regelmäßig überprüft werden. „Software-Updates richten sich nicht nach der Hauptuntersuchung“, sagte Bühler. „Alle zwei Jahre zum TÜV wird es dafür nicht mehr geben.“ Der TÜV-Verband entwickelt dafür Modelle, um die vom Hersteller angegebene Software zu überprüfen. Die Hauptuntersuchung verlagere sich vom Auto auf die Cloud und ebenso auf kritische Infrastruktur wie die der Daten oder auch der Ladesäulen.

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