E-Mobilität Webasto erweitert Batteriefertigung in Schierling

Von Claus-Peter Köth Lesedauer: 2 min

Das Werk Schierling gilt als weltweites Kompetenzzentrum für die Batterieentwicklung bei Webasto. Bis 2027 will der Zulieferer weitere 90 Millionen Euro in den Ausbau investieren.

Seit 2018 investiert Webasto im Werk Schierling in den Aufbau der Batterieproduktion.
Seit 2018 investiert Webasto im Werk Schierling in den Aufbau der Batterieproduktion.
(Bild: Webasto)

„Made in Schierling“ für Kunden auf der ganzen Welt: Seit 1986 ist das Werk im Landkreis Regensburg wichtiger Teil der Webasto-Gruppe mit Hauptsitz in Stockdorf bei München. Als Produktionsstätte für Schiebe- und Panoramadächer gestartet, fungiert Schierling mittlerweile als das Kompetenzzentrum für die Batterieentwicklung des Zulieferers.

Christian Gallner, Werkleiter Schierling der Webasto SE.
Christian Gallner, Werkleiter Schierling der Webasto SE.
(Bild: Webasto)

Seit 2018 investiert Webasto dort in den Aufbau der Batterieproduktion und damit in die Zukunftsfähigkeit des 45.000 Quadratmeter großen Standorts. Seitdem haben sich mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen Bereichen für die hochtechnologischen Batteriefertigungsprozesse umschulen lassen. „Ein deutliches Zeichen für die Veränderungsbereitschaft und die Loyalität innerhalb des Werks“, betont Werkleiter Christian Gallner. Insgesamt beschäftigt der Zulieferer in Schierling derzeit 430 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in den nächsten drei Jahren sollen es bis zu 520 werden.

Für den Webasto-Geschäftsbereich Dachsysteme werden in Schierling unter anderem Polycarbonat-Dächer gefertigt und Dachkomponenten mit der Paper-Honeycomb-Technologie. Das heißt: Die Flächenspriegel bestehen im Kern aus Papierwaben. Ummantelt sind sie von einem Gemisch aus Polyurethan und verstärkenden Fasern. Hinzu kommen die Panoramadach-Montagen für Bentley und BMW.

Zwei neue Aufträge für europäische Pkw-Hersteller

Im Bereich Batteriesysteme werden Heimspeicher-Module für die Solarwatt GmbH montiert – im laufenden Jahr etwa 30.000 Module, im Jahr 2024 bereits etwa 100.000 Einheiten und 2025 dann circa 150.000 Stück.

Des Weiteren stellt das Werk auf einer Produktionslinie, der sogenannten Multi-Product-Line, Batteriesysteme für Nutzfahrzeuge her. Dieses Jahr knapp 6.000 Akkupacks für den Kunden MAN – mit der Perspektive von circa 8.000 Einheiten in einem oder zwei Jahren – und etwa 4.000 Einheiten seiner sogenannten Commercial Vehicle (CV)-Batterie. Von der nächsten CV-Batterie-Generation will Webasto ab 2024/25 über die Laufzeit von fünf Jahren bereits 46.000 Einheiten herstellen.

Zudem ist in Schierling in diesem Jahr die Produktion von Schnellladesystemen für den Kunden Charge-V angelaufen. Der Vertrag läuft über vier Jahre mit 5.000 High-Power-Chargern pro Jahr.

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Weitere Aufträge erhielt Webasto im Jahr 2022 von zwei europäischen Pkw-Herstellern, einer mit 5.000 Batteriepacks pro Jahr und ein weiterer mit jährlich 55.000 Einheiten. Die Produktion dafür soll je nach Modellvariante in den Jahren 2025/26 anlaufen. In diesem Zusammenhang wird Webasto bis zum Jahr 2027 mehr als 90 Millionen Euro in den weiteren Ausbau des Standorts investieren.

Nachhaltig mit Photovoltaik, Second-Life-Batterien und Windkraft

Hinzu kommen Ausgaben für die Infrastruktur mit einem besonderen Schwerpunkt auf das Thema Nachhaltigkeit. Wie an allen deutschen Standorten nutzt Webasto nach eigenen Angaben auch in Schierling ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien, teilweise von einer eigenen Photovoltaikanlage. Mit einer Leistung von bis zu 750 Kilowatt-Peak (kWp) könne die Batterieproduktion damit zu 100 Prozent mit Solarenergie versorgt werden.

In den kommenden Jahren soll die Leistung mit der kontinuierlichen Erweiterung der PV-Anlage auf 1.450 kWp steigen. Zum Energiekonzept gehört außerdem ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von einer Megawattstunde (MWh), für den bis zu 30 Second-Life-Batterien wiederverwendet werden. Auch hier laufen bereits Planungen für eine Erweiterung auf 5,6 MWh.

Ebenfalls geprüft werden derzeit die Reaktivierung der Schienenanbindung ans Werk und die Beteiligung an einer kommunalen Windkraftanlage.

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