Revolution hinter dem Tacho Audi zeigt im TT sein erstes voll digitales Cockpit

Redakteur: Michael Ziegler |

Als erster Audi setzt der neue TT ausschließlich auf ein voll digitales Kombiinstrument. Das „Virtual Cockpit“ besticht mit hochaufgelöster Grafik und dynamischen Effekten. Die Rechenleistung liefert Nvidia mit dem Tegra-30-Chip.

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Im Audi TT zeigen die Ingolstädter ihr erstes voll digitales Cockpit.
Im Audi TT zeigen die Ingolstädter ihr erstes voll digitales Cockpit.
(Foto: Audi)

Das Bedienkonzept des neuen Audi TT zeigt sich von Grund auf neu entwickelt – alle Elemente sind auf den Fahrer fokussiert: Mithilfe des „Audi Virtual Cockpit“ kann er sich situationsabhängig die gewünschten Informationen auf einem 12,3 Zoll großen TFT-Display mit einer Auflösung von 1.440 x 540 Pixel anzeigen lassen.

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Im Hintergrund arbeitet ein Tegra-30-Chip aus der Tegra-3-Serie des Kooperationspartners Nvidia; Audi nutzt den schnellen Grafikprozessor als erster Automobilhersteller weltweit. Mit mehr als einem GHz Taktfrequenz kann der Quadcore-Chip, der mit einem speziellen 3D-Grafikprogramm kooperiert, in jeder Sekunde acht Milliarden Rechenoperationen abarbeiten. Das ermöglicht aufwendige Detaileffekte und versetzt die Anzeigen in Bewegung. Der Drehzahlmesser etwa wird mit 60 Frames pro Sekunde gerechnet, damit die virtuelle Nadel flüssig und hochpräzise läuft. Der sogenannte Fresnel-Effekt – die unterschiedlichen Reflexionen des Displayglases je nach Blickwinkel – sind realitätsnah nachgebildet. Scrollvorgänge, etwa bei Listen, folgen einem physikalischen Modell, das Faktoren wie Massenträgheit, Elastizität oder Dämpfung berücksichtigt.

Um eine lange Lebensdauer sicherzustellen, hat Audi für das Display und den integrierten Gafikchip von Nvidia ein „intelligentes“ Temperaturmanagement realisiert: Eine aktive Luftzirkulation versorgt bei Bedarf das Display und die dazugehörigen Elektronikbauteile mit kühlender Innenraumluft – und das fast geräuschlos.

Der Fahrer bestimmt die Inhalte

Bei der neuen digitalen Anzeige kann der Fahrer mit der „View“-Taste am Multifunktionslenkrad zwischen zwei Oberflächen wechseln. Im Infotainment-Modus dominiert ein zentrales Fenster die Ansicht. Dieses bietet dann der Navigationskarte oder den Listen aus den Bereichen Telefon, Radio und Audio eine große Bühne. Der Drehzahlmesser und der Tachometer – letzterer samt digitaler Anzeige – erscheinen links und rechts als kleine Rundinstrumente. In der klassischen Ansicht ist das Mittelfenster kleiner und bildet die Instrumente – mit schwarzen Skalen, roten Zeigern und weißen Ziffern – etwa so groß wie heutige Analoganzeigen ab. Beim Audi TTS kommt ein dritter, sportlicher Modus dazu, bei dem ein zentraler Drehzahlmesser das Bild dominiert. Bei der Darstellung der Informationen zeigt sich das Virtual Cockpit vielseitig – es präsentiert beispielsweise Navigationspfeile, dynamische Fahrzeuganimationen, die Bilder der Rückfahrkamera oder die Grafiken der Assistenzsysteme. Je nach Grundmenü wechselt das Display sein Farbdesign: Im Medienmenü etwa ist es wie gewohnt orange, im Telefonmenü grün. An seinem unteren Rand befinden sich feste Anzeigen für Außentemperatur, Uhrzeit und Kilometerstände sowie Warn- und Hinweissymbole. LEDs informieren über die Temperatur des Kühlmittels und den Kraftstoffstand.

Ein besonderes Highlight im neuen System ist die Suchfunktion, die für alle Grundmenüs verfügbar ist und wie bei einer Suchmaschine über eine freie Texteingabe läuft. Sie beantwortet Anfragen in der Regel schon nach wenigen Buchstaben. Die Suchgeschwindigkeit kann jedoch nicht mit Googles Superrechnern mithalten und wirkt im Moment noch etwas träge. Laut Audi soll hier noch optimiert werden.

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