Entwicklung Bericht: Setzt VW-Chef Diess auf den falschen Entwicklungsleiter?
Volkswagens Entwicklungsabteilung steht massiv unter Druck. Einem Bericht von „Handelsblatt“ zufolge könnten die jüngsten personellen Entscheidungen des Konzernchefs die Probleme verschärfen.
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Der Volkswagen-Konzern steht unter Druck: Probleme bei den wichtigen Modellen ID 3 und Golf 8 bringen den Vorstandschef Herbert Diess in Erklärungsnot, außerdem gibt es Kritik an Marketing und Kommunikation. Zuletzt sorgte ein rassistisches Werbevideo für Empörung.
Rabe geht, weil er mit Welsch nicht arbeiten kann.
In der vergangenen Woche musste sich der VW-Chef vor dem Aufsichtsrat erklären. Wie das „Handelsblatt“ am Freitag (5. Juni) berichtet, schob Diess zumindest bei der Modell-Misere den schwarzen Peter Markenchef Ralf Brandstätter zu. Das soll auf Unverständnis bei manchen Aufsichtsräten gestoßen sein.
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Entwicklung
Software: „Viele Phänomene kommen erst in der Integrationsphase ans Tageslicht“
Gerangel um Macht und Kompetenzen
Damit schütze Diess auch seinen vertrauten Entwicklungsvorstand Frank Welsch. Dessen Bereich verantwortet die Software-Probleme bei den neuen Modellen. Nun sorgt eine Personalie für Aufmerksamkeit: Welschs fast gleichrangiger Kollege Matthias Rabe, Leiter Technischen Entwicklung und zuständig für den operativen Bereich, wurde vergangene Woche zur Premiummarke Bentley versetzt, wo er ebenfalls die technische Entwicklung übernimmt.
Das „Handelsblatt“ zitiert Insider, die den Aufstieg von Rabe im Januar als „eiskalte Entmachtung“ Welschs deuten. Umso überraschender mutet nun sein Weggang an. Während Rabe als entscheidungsstark gelte, verschleppe Welsch wichtige Entscheidungen. Rabe gehe, weil er mit Welsch nicht arbeiten könne, so einer der Insider.
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Wirtschaft
Källenius: „MB.OS wird die Beziehung zu unseren Lieferanten verändern“
Frank Welsch: Der Falsche?
Nun würde es noch schlimmer, heißt es weiter. Die Wirtschaftszeitung zitiert einen „hochrangingen Manager“, dass Diess sich bei den Personalien Rabe und Welsch für den Falschen entschieden habe. Das Festhalten an Welsch sei „völlig unverständlich“, die Entwicklungssparte würde die Konsequenzen bald merken. Die Probleme könne man nun kaum mehr in den Griff bekommen, so der Manager.
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