Nachhaltige Mobilität BMW-Einkaufschef Joachim Post: „Der Hebel in der Lieferkette ist gewaltig“

Von Tina Rumpelt

BMW hält an seinen Nachhaltigkeitszielen fest: Ukrainekrieg, Energiesorgen, Verwerfungen in den Lieferketten und anderen Widrigkeiten trotzend. Die Zulieferer sitzen mit im Boot.

BMW-Recycling- und Demontagezentrum in Lohhof bei München: Ideengeber für künftige Entwicklungen bei der Wiederverwertung von Fahrzeugen.
BMW-Recycling- und Demontagezentrum in Lohhof bei München: Ideengeber für künftige Entwicklungen bei der Wiederverwertung von Fahrzeugen.
(Bild: BMW)

In den nächsten zehn Jahren sollen weltweit in den BMW-Fabriken mehr als 10 Millionen BEVs von den Bändern rollen. Die Elektromobilität ist eine der wichtigen Säulen der Nachhaltigkeitsstrategie des Konzerns. Doch sie hat auch Schattenseiten. „Mehr E-Mobilität führt in der Lieferkette zunächst zu einem Anstieg der CO2-Emission pro Fahrzeug – und zwar um deutlich mehr als 40 Prozent bis 2030“, warnte Joachim Post, Vorstand Einkauf und Lieferantennetzwerk, beim „Sustainability Day“ im BMW-Werk München. Hintergrund sei die sehr energieintensive Produktion von Hochvoltspeichern und anderen E-Komponenten.

20 Millionen Tonnen CO2-Einsparungen vereinbart

Posts Vorgabe: „Statt 40 Prozent CO2 nach oben, 20 Prozent nach unten.“ Damit die Rechnung aufgeht, müssen in der Lieferkette – im Vergleich zu 2019 – bis 2030 mehr als 60 Prozent der CO2-Emissionen vermieden werden. Das Team des Einkaufschefs ist längst aktiv: Über 420 Grünstromvereinbarungen mit Lieferanten wurden bereits abgeschlossen, darunter Batteriezellenhersteller und Aluminiumproduzenten. Dadurch und mit weiteren CO2-reduzierenden Maßnahmen habe BMW mehr als 20 Millionen Tonnen CO2-Einsparungen bis 2030 mit Lieferpartnern vereinbart, sagte Post. Und: „Der Hebel in der Lieferkette beim Thema CO2-Reduktion ist groß.“