Produktionsausbau Borgward: Bremen wird E-Kompetenzzentrum
Die Rückkehr von Borgward in die alte Heimat Bremen geht voran. Dazu will der Automobilhersteller ab dem Jahr 2018 ein Werk für zunächst rein elektrische und Plug-in-Modelle errichten.
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Die Traditionsmarke Borgward kehrt nach Bremen zurück. Der Stuttgarter Automobilkonzern plant, auf dem Gelände des Güterverkehrszentrums im Bremer Westen ein 140.000 Quadratmeter großes Gelände zu erwerben. Ein entsprechendes Memorandum of Understanding unterzeichneten die Borgward Group AG und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. „Mit dem Kauf des Areals gehen wir konsequent den nächsten Schritt in unserer globalen Wachstumsstrategie“, sagte Ulrich Walker, Vorstandsvorsitzender der Borgward Group AG. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.
„Wir heißen Borgward herzlich in Bremen willkommen“, ergänzte Andreas Heyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der WFB. „Das Güterverkehrszentrum Bremen bietet mit seiner hervorragenden verkehrstechnischen Anbindung optimale Standortbedingungen für das Vorhaben der Borgward Group.“
Das Ziel lautet Vollproduktion
Auf dem Areal im Güterverkehrszentrum ist in der ersten Baustufe eine sogenannte SKD-/CKD-Fertigung für bis zu 50.000 Fahrzeuge jährlich geplant. Ziel ist es, dass je nach Bedarf und Nachfrage die Produktion von der SKD-/CKD-Fertigung in eine Vollproduktion umgewandelt werden kann. Neben der Fertigung sind auf dem Gelände eine Teststrecke, ein Auslieferungszentrum sowie ein Brand-Studio geplant. Borgward plant, bis zum Anfang des Jahres 2018 mit dem Bau zu beginnen. Die Produktion soll 2019 aufgenommen werden.
Für die Fertigung sowie die weiteren Gebäude hat die Borgward Group bereits einen Architekturwettbewerb gestartet. „Wir wollen auch architektonisch ein Signal setzen“, sagte Walker. Wie bereits angekündigt, sollen in Bremen zunächst rein elektrisch angetriebene Fahrzeuge sowie Plug-in-Modelle entstehen. „Unsere Fertigung in Bremen wird das weltweite Kompetenzzentrum für Elektromobilität“, sagte Walker. Die E-Fahrzeuge aus Bremen sind für Europa und weitere Märkte geplant.
Zulieferer könnten sich ansiedeln
Die Fertigung, die Prozesse und die Einrichtungen im Borgward Werk Bremen werden sich laut des OEMs von Beginn an systemtechnisch am Industriestandard 4.0 orientieren. Im Fokus des Fertigungsaufbaus steht demnach die intelligente „smarte“ Fabrik – der geplante Produktionsprozess soll die steigende Komplexität in der Automobilfertigung beherrschen und hocheffizient sein.
Die lokale Wertschöpfungstiefe ist derzeit noch unklar: Neben den bereits kommunizierten Borgward-Zulieferern wie Continental, Kuka, Schäffler/SKF, Borg Warner und Webasto werden bei der Fertigung vollelektrischer Fahrzeuge Bosch und der Elektronikkonzern LG für Batterien entscheidende Rollen spielen.
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