Der immer schärfere Wettbewerb setzt CATL unter Druck. Der Zulieferer will nun Batteriepacks überflüssig machen und die Zellen direkt in die Chassis von E-Autos verbauen.
Mit dem Format „China Market Insider“ berichtet die »Automobil Industrie« regelmäßig über den chinesischen Automobilmarkt.
(Bild: Deposit Photos)
Der chinesische Batteriehersteller CATL hat eine neue Technik angekündigt, mit der die Reichweite von E-Autos entscheidend erhöht werden soll. Seine Firma arbeite an einem „CTC“ oder „Cell-to-Chassis“ genannten Design, das herkömmliche Batteriepacks, wie sie im Moment verbaut werden, überflüssig mache, zitierte »Automobil Industrie« China am Mittwoch (19. August) den CATL-Vorsitzenden Zeng Yuqun.
Dieses Jahr wird der Verkauf von E-Autos in Europa den Verkauf in China übersteigen. Wir leiden.
Anstatt wie bisher zu großen Akkupacks zusammengefasst, sollen Batteriezellen künftig direkt in die Chassis von E-Autos verbaut worden, so der CATL-Manager. Der sperrige und schwere Crash-Schutz um die Batteriepacks werde damit überflüssig, und mehr Batteriezellen könnten in einem Auto untergebracht werden. Reichweiten von mehr als 800 Kilometern seien damit möglich, zitierte »AI« China den chinesischen Batteriezar.
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Der immer schärfere Wettbewerb setzt CATL unter Druck. Der Zulieferer will nun Batteriepacks überflüssig machen und die Zellen direkt in die Chassis von E-Autos verbauen.
Mit dem Format „China Market Insider“ berichtet die »Automobil Industrie« regelmäßig über den chinesischen Automobilmarkt.
(Bild: Deposit Photos)
Der chinesische Batteriehersteller CATL hat eine neue Technik angekündigt, mit der die Reichweite von E-Autos entscheidend erhöht werden soll. Seine Firma arbeite an einem „CTC“ oder „Cell-to-Chassis“ genannten Design, das herkömmliche Batteriepacks, wie sie im Moment verbaut werden, überflüssig mache, zitierte »Automobil Industrie« China am Mittwoch (19. August) den CATL-Vorsitzenden Zeng Yuqun.
Dieses Jahr wird der Verkauf von E-Autos in Europa den Verkauf in China übersteigen. Wir leiden.
Anstatt wie bisher zu großen Akkupacks zusammengefasst, sollen Batteriezellen künftig direkt in die Chassis von E-Autos verbaut worden, so der CATL-Manager. Der sperrige und schwere Crash-Schutz um die Batteriepacks werde damit überflüssig, und mehr Batteriezellen könnten in einem Auto untergebracht werden. Reichweiten von mehr als 800 Kilometern seien damit möglich, zitierte »AI« China den chinesischen Batteriezar.
Neue Technik soll Batteriepacks überflüssig machen
CATL beliefert nicht nur Tesla, sondern auch Daimler und Honda mit Antriebsbatterien. Die Firma hat sich in der Vergangenheit mit mutigen Innovationen einen Namen gemacht, etwa mit seiner CTP-(Cell to Pack)-Technik, die Batteriezellen direkt in Batteriepacks integriert. Genau diese Batteriepacks will CATL nun selbst obsolet machen.
Die neue Technik solle vor dem Jahr 2030 marktreif sein, sagte Zeng. Technische Details oder Industriepartnerschaften für ihre Entwicklung nannte er nicht. Doch das Verbauen von Batteriezellen direkt in das Chassis von Elektrofahrzeugen werde deren Kosten weiter senken und sie somit im Wettbewerb mit Autos mit Verbrennungsmotoren stärken, sagte der CATL-Chef.
Da die Batteriegehäuse zur Zeit ein integraler Bestandteil des Designs von E-Autos sind, müssten OEMs und Batteriehersteller wie CATL beim direkten Verbau von Batterien in das Chassis zu einem viel früheren Zeitpunkt der Entwicklung eines neuen Modells kooperieren als bisher. Momentan beziehen Hersteller Batteriemodule, um sie dann mit Hilfe der Gehäuse ihrem jeweiligen Design anzupassen.
CATL unter Druck
Die Gehäuse spielen zudem eine wichtige Rolle bei der Kühlung und damit für die Sicherheit der Batteriemodule. Bislang ließ das Unternehmen nicht verlauten, wie diese Funktionen künftig ohne Batteriegehäuse sichergestellt werden sollen. CATL gilt weltweit als einer der Marktführer bei Autobatterien, doch der immer schärfere Wettbewerb in der Branche setzt die Firma unter Druck. Im ersten Halbjahr dieses Jahres hat die installierte Kapazität des koreanischen Konkurrenten LG Chem um 83 Prozent im Vorjahresvergleich zugelegt. LG Chem erreichte deutlich über zehn GWh, und verdrängte CATL mit seinen zehn GWh damit erstmals auf Platz Zwei.
Während CATL erwiesenermaßen eine innovative Firma ist, und auch gerade eigenen Angaben zufolge wieder ein neues F&E-Zentrum für gut drei Milliarden chinesische Yuan (ca. 400 Millionen Euro) aufgebaut hat, könnten die vollmundigen Ankündigungen des CATL-Vorsitzenden für das Jahr 2030 jedoch auch eine taktische Komponente haben. Sie müssen wohl als Signal an die CATL-Investoren verstanden werden, der Firma trotz der Fortschritte von Konkurrenten aus Südkorea und Japan weiterhin gewogen zu bleiben. „Dieses Jahr wird der Verkauf von E-Autos in Europa den Verkauf in China übersteigen. Wir leiden“, zitierte »AI« China den CATL-Vorsitzenden.
Über den Autor
*Henrik Bork, langjähriger China-Korrespondent der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Rundschau, ist Managing Director bei Asia Waypoint, einer auf China spezialisierten Beratungsagentur mit Sitz in Peking. „China Market Insider“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Vogel Communications Group, Würzburg, und der Jigong Vogel Media Advertising in Beijing.