China Market Insider China: Verdoppelt Tesla die Kapazitäten seiner „Gigafactory“?
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Elon Musk ist bemüht, jedwede Spekulation über eine Verlangsamung seiner aggressiven Wachstumspläne zu zerstreuen. Mehrere Belege dokumentieren unterdessen den Ausbau der Gigafactory 3 in Schanghai.

Tesla hat laut dem Wirtschaftsmagazin Caixin einen weiteren Kredit in Höhe von vier Milliarden Yuan (rund 520 Millionen Euro) aufgenommen, um die Produktion in seiner Schanghaier Fabrik massiv auszubauen. In der sogenannten Gigafactory 3 baut Tesla bis jetzt ausschließlich das Model 3. Schon nächstes Jahr solle jedoch auch das Model Y vor Ort vom Band rollen, sagte Tesla-Sprecher Lin Tao gegenüber chinesischen Journalisten.
Der neue Kredit, aufgenommen bei der lokalen ICBC-Bank in Schanghai, soll unter anderem für neue Fertigungsstrecken des Modell Y genutzt werden. Gleichzeitig will Tesla die Model-3-Produktion erhöhen: Dem ersten Quartalsbericht zufolge soll die Kapazität so schnell wie möglich auf 4.000 Autos pro Woche gesteigert werden, das entspricht einer Jahreskapazität von etwa 200.000 Einheiten.
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Industrie 4.0
Bündnis will Industrie 4.0 skalierbar machen
Musk hält an Expansionskurs fest
Mitten in der allgemeinen Verunsicherung aufgrund von Fabrikschließungen und Lockdowns im Zuge der Corona-Krise ist Tesla-Chef Elon Musk erkennbar darum bemüht, jedwede Spekulation über eine Verlangsamung seiner aggressiven Wachstumspläne zu zerstreuen. „Wir setzen die Expansion unserer Kapazitäten für das Modell Y mit voller Geschwindigkeit fort“, sagte Musk vergangene Woche in einer Videokonferenz. Das gelte sowohl für die Gigafactories nahe Berlin und Schanghai als auch für das Stammwerk Fremont, Kalifornien (USA).
Das Fachmedium Electrek hat Videoaufnahmen analysiert, die eine Drohne beim Überflug der Gigafactory Schanghai erstellte: Die Reporter zeigten sich beeindruckt von der Größe der Fabrikerweiterung. Die neuen Gebäude seien fast genauso groß wie in der ersten Ausbaustufe, womit Tesla sein chinesisches Werk flächenmäßig nahezu verdoppeln würde.
Aggressive Lokalisierung der Produktion
In den vergangenen Tagen wurde in Chinas Automobilindustrie und in den chinesischen Fachmedien viel darüber spekuliert, dass Tesla eine aggressive Lokalisierung seiner Produktion in China anstrebe. Demnach sollen in den nun im Bau befindlichen Fabrikhallen künftig Batteriemodule und Elektromotoren gefertigt werden.
Derzeit betrage der Lokalisierungsgrad zwischen 30 und 40 Prozent, hieß es in den Berichten. Dieser Prozentsatz solle aber noch in diesem Jahr erheblich erhöht werden, sagen Marktbeobachter in Peking und Schanghai.
Tesla hat in der Vergangenheit bestätigt, immer mehr Komponenten seiner Fahrzeuge in China fertigen zu wollen. Zum einen, weil das von der chinesischen Regierung erwartet wird und jeder Hersteller um deren Wohlwollen kämpft. Zum anderen hat der Handelsstreit zwischen Washington und Peking die Importzölle für bestimmte Bauteile in die Höhe getrieben. Diese wiederum könnte Tesla mit lokaler Produktion umgehen. Schlüsselkomponenten wie Chips und Steuersoftware müssen jedoch auf absehbare Zeit weiterhin nach China importiert werden.
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China Market Insider
Lieferketten in China erneut unter Druck – Debatte um mehr Lokalisierung
Tesla: Unterbrochene Lieferkette?
Um dasselbe Thema kreisten auch Spekulationen, als Tesla in der vergangenen Woche nach dem Ende der Maifeiertage in China nicht sofort wieder die Produktion aufgenommen hatte. Wegen der Coronakrise fehle es an importierten Schlüsselkomponenten, spekulierten chinesische Medien unter Berufung auf nicht namentlich genannte Insider. Ein Tesla-Sprecher entgegnete, die Fabrik sei wegen „routinemäßiger Wartungsarbeiten“ geschlossen.
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