Fahrwerk Bremssattel für Elektrofahrzeuge

Von Thomas Günnel |

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Continental hat einen Bremssattel für E-Fahrzeuge entwickelt. Er ist kleiner und leichter und reduziert die Reibung im Fahrbetrieb. In zwei bis drei Jahren könnte er eingesetzt werden.

Kleiner und leichter: Die Bremssättel „Green Caliper“ hat Continental für den Einsatz im E-Auto entwickelt.
Kleiner und leichter: Die Bremssättel „Green Caliper“ hat Continental für den Einsatz im E-Auto entwickelt.
(Bild: Continental)

Continental hat einen neuen Bremssattel entwickelt. Der sogenannte „Green Caliper“ ist laut Unternehmen deutlich leichter als bisherige Konstruktionen. Im Einzelfall spart die Konstruktion in Kombination mit der Bremsscheibe demnach bis zu fünf Kilogramm pro Bremse: zwei pro Bremssattel und bis zu drei pro Bremsscheibe. Außerdem hat die Bremse ein geringeres Restschleifmoment; was der Reichweite zugute kommen kann.

Was ist neu? Der gusseiserne Faustsattel der Green Caliper ist deutlich kompakter. Zudem sind die Bremsbeläge kleiner und weniger dick. Resultierend aus der geringeren Nutzung in einem Elektrofahrzeug verschleißen sie langsamer. Der kleinere Bremssattel hat zudem eine geringere Brückenhöhe. Die verwendete Grauguss-Bremsscheibe kann entsprechend größer ausfallen. Weil sie thermisch weniger belastet wird, kann sie wiederum deutlich dünner ausgeführt werden – und ist leichter.

Größenvergleich der Bremssättel und Bremsscheiben: links die Neuentwicklung, rechts eine herkömmliche Konstruktion.
Größenvergleich der Bremssättel und Bremsscheiben: links die Neuentwicklung, rechts eine herkömmliche Konstruktion.
(Bild: Continental)

Die Bremsleistung wird davon nicht beeinträchtigt, weil die Bremsbeläge bei gleicher Klemmkraft weiter außen an der größeren Scheibe greifen. Bis circa 0,3 g Verzögerung wird die Radbremse wegen der Rekuperation ohnehin kaum benötigt; immerhin bei rund 80 Prozent aller Verzögerungssituationen. Erst darüber beginnt der Übergang zwischen Rekuperation und Radbremsnutzung. Bei Vollbremsungen ist die Radbremse überwiegend allein aktiv.

Geringeres Restschleifmoment für mehr Reichweite

Die Green Caliper führt außerdem die Bremsbeläge nach jeder Bremsaktion aktiv zurück. Dadurch sinkt das Restschleifmoment zwischen den Belägen und der Scheibe auf unter 0,2 Newtonmeter; laut Hersteller „ein nahezu verlustfreier Betrieb“.

Der Luftspalt zwischen Belag und Scheibe ist laut Continental größer und auf beiden Seiten der Bremse gleichmäßig verteilt. Kombiniert mit einem „Brake-by-wire“-Bremssystem und einem elektronischen Pedal hat so der längere Weg der Beläge keine Auswirkung auf das Bremspedal. „Die Green Caliper-Bremssättel sind so weit entwickelt, dass sie mit dem üblichen Vorlauf für die Applikationsentwicklung von zwei bis drei Jahren in Fahrzeugen integriert werden können“, beschreibt ein Sprecher des Zulieferers.

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