Neue Modelle Lexus GS: Nur noch mit Hybrid in der Businessklasse
Die japanische Edeltochter von Toyota hat den Mercedes E-Klasse Gegner überarbeitet. Volle Ausstattung und Hightech machen den Lexus zur Alternative.
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Wenn es um die obere Mittelklasse im Premium-Segment geht, kennt die Autowelt derzeit nur ein Thema: Die neue E-Klasse von Mercedes, die noch in diesem Frühjahr zu den Kunden drängt. Gemessen an den Zulassungszahlen der Stuttgarter Businessclass in Deutschland gebärdet sich der GS aus dem Hause Lexus als direkter Wettbewerber wie David gegen Goliath. Nein, besser wie eine Ameise gegen Godzilla. Denn auch der GS aus Japan tritt umfassend renoviert an. Beim Antrieb setzt Lexus konsequent auf den Hybrid. Den Neuen GS gibt es ausschließlich mit der Kraft der zwei Herzen. Der GS 300h bietet eine Systemleistung von 164 kW / 223 PS, der GS 450h bleibt bei seinen bekannten 254 kW / 345 PS Systemleistung.
Homöopathische Zulassungszahlen
Die Zahlen des Kraftfahrtbundesamts sprechen eine deutliche Sprache. In der Welt der Premium-Limousinen der oberen Mittelklasselautet lautet das Fazit auch nach Addition alles Zulassungen für 2015: Alles fest in deutscher Hand. Klassenprimus Audi überzeugte mit dem A6 im letzten Jahr 44.095 neue Kunden, BMW 33.108 und Mercedes mit der E-Klasse 30.800 Käufer. Dagegen nehmen sich die 97 Lexus GS im gleichen Zeitraum wie ein Glas Wasser aus, im Vergleich zum Inhalt eines Olympia-Schwimmbeckens.
Hybrid serienmässig
Die Ursachenforschung macht es sich mit einem alleinigen Hinweis auf den Image-Rückstand der Japaner zu leicht. Denn Lexus bietet unter anderem beim Antrieb ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Die 4,88 Meter lange Limousine ist ausschließlich mit Hybridantrieb lieferbar. Wer beim Namen dieser Antriebsalternative noch immer an erstere Stelle ein Motorkonzept für Öko-Aktivisten assoziiert, die aus Überzeugung autounafin sind, auf die Fragen ihrer persönlichen Kulinarik ausschließlich vegane Antworten formulieren, muss ganz schnell umdenken. Die Hybridantriebe für den Lexus GS schaffen den Spagat zwischen „ökologisch wertvoll“ und „standesgemäßer Vortrieb“ vorbildlich. Die inzwischen millionenfach bewährten Übungseinheiten der Hybridtechnik aus dem Hause Toyota/Lexus sprechen in ihren aktuellen Entwicklungsstufen beim GS eine eindeutige Sprache.
GS 300h markiert den Einstieg
Der GS ist seit 1991 eine der tragenden Säulen im Portfolio von Lexus. Der Hybridantrieb feierte 2005 beim GS 450h, der dritten Modellgeneration seine Premiere. Beim neuen GS handelt es sich strenggenommen nur um eine umfangreiche Überarbeitung der 2012 eingeführten vierten Generation. Doch angesichts der weitreichenden Modifikationen, alleine im Bereich der Karosserie, ist der Begriff „Facelift“ etwas zu kurz gesprungen. Da der 450h mit unverändert 254 kW / 345 PS Systemleistung unter der Rubrik „alter Bekannter“ firmieren darf, lag der Focus bei der ersten Verkostung auf dem GS 300h, der mit einem Grundpreis von 47 100 Euro den Einstieg in die Reihe markiert. Zum Vergleich: der 450h startet bei 56 100 Euro.
Vom streitfähigen Karosseriethema „Grill“ bei Lexus abgesehen, bietet die Limousine eine klare Linie und ausreichend Merkmale der Unverwechselbarkeit. Im Innenraum dominiert eine ausgeprägte Geschmackssicherheit bei der Gestaltung bis hin zu liebevollen Details, in Verbindung mit feinen Materialien und einer Verarbeitung, der nur das Attribut „Makellosigkeit“ gerecht wird. Der Sitzkomfort und das Platzangebot fallen klassenüblich aus. Und mit nunmehr 450 Liter Gepäckraumvolumen ist das alte Manko des GS, eines für die Klasse zu kleinen Kofferraums, zumindest akzeptabel kompensiert. Diese konzeptionelle Schwäche war und ist noch immer unverzichtbaren der Unterbringung von Komponenten der Antriebstechnik wie der Batterieeinheit geschuldet.
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