Wirtschaft Markenausblick Skoda: Zehn Stromer sollen es sein
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Skoda elektrifiziert seine Modellpalette umfangreich. Den Anfang markiert das kleinste Modell der Marke – weitere sollen folgen.

Der Kleinste darf als Erster an den Start: Mit dem Citigo e iV startet Skoda die Elektrifizierung seiner Flotte. Der elektrische Citigo unterscheidet sich beim Raumangebot nicht von der konventionell angetriebenen Version, und trotz des zusätzlichen Gewichts der Batterie zeigt der Kleinste in der Skoda-Modellpalette durchaus erwachsene Fahrleistungen.
Das maximale Drehmoment von 212 Newtonmetern steht typisch für ein Elektrofahrzeug direkt ab dem Start bereit, Ampelstarts können so richtig Spaß machen. Von Null auf 100 km/h vergehen 12,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 130 km/h erreicht. Das „iV“ steht übrigens laut Skoda für gleich drei Eigenschaften der neuen Mobilität: „intelligent Vehicle“, „innovative Vehicle“ oder für „inspirierend“.
Citigo e iV mit 260 Kilometern Reichweite
Sparfüchse wählen das Fahrprofil Eco – dann vergehen bis 100 km/h zwei Sekunden mehr und die maximale Geschwindigkeit ist bei 120 km/h erreicht. Die dritte Stufe „Eco+“ verringert die Höchstgeschwindigkeit auf 95 km/h, und die Reichweite stabilisiert sich entsprechend. Skoda gibt für den elektrischen Citigo eine Reichweite von realistischen 260 Kilometern an.
Schon vor dem Verkaufsstart liegen viele Bestellungen vor. „Wir sind vom Interesse an dem Modell sehr positiv überrascht“, erklärte Frank Jürgens, Geschäftsführer von Skoda Deutschland, bei der Vorstellung des Modells in Amsterdam. Neben zahlreichen Flottenbetreibern haben auch viele private Kunden bestellt.
Die Preisliste des Citigo e iV beginnt bei 20.950 Euro, wobei sich der Preis noch um die staatliche Förderung verringert.
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Neue Modelle
Markenausblick Volkswagen: Viel Neues aus Wolfsburg
Die Energieversorgung stellt eine 36,8 kWh starke Lithiumionen-Batterie sicher, deren 168 Zellen vom koreanischen Zulieferer LG stammen. Im Innenraum erinnern lediglich die dem elektrischen Antrieb geschuldeten Anzeigen und der Schalthebel an die neue Antriebstechnik. Ein Spurhalteassistent ist serienmäßig an Bord. Geladen wird der Citigo e iV entweder über eine optionale CCS-Ladeoption (Combined Charging System) in einer knappen Stunde. Bei einer Ladeleistung von 7,2 kWh vergehen 4:15 Stunden bis die Batterie zu 80 Prozent aufgeladen ist.
Superb iV als erster Plug-in
Das zweite elektrifizierte Modell ist der Topmodell Superb iV. Das Modell (als Limousine und Combi lieferbar) kombiniert einen Verbrennungsmotor mit einem elektrischen Antrieb, was sich in eine Systemleistung von 160 kW/218 PS und eine Reichweite von bis zu 930 Kilometern übersetzt. Rein elektrisch kommt der Superb laut Hersteller 62 Kilometer weit. Die Ladezeit liegt laut der Skoda-Verantwortlichen je nach Ladetechnik zwischen 3:30 und fünf Stunden.
Der Fahrer kann aus drei Fahreinstellungen wählen, Sport-, Hybrid- und E-Modus, und den Elektroantrieb dann einsetzen, wenn er benötigt wird – zum Beispiel in Umweltzonen, wenn lokales emissionsfreies Fahren angesagt ist. Skoda beziffert den kombinierten Verbrauch auf rund 1,7 Liter auf 100 Kilometer für den Superb iV Kombi. Ein Soundgenerator warnt Passanten, wenn der Superb iV im Elektromodus unterwegs ist. Die Höchstgeschwindigkeit des Modells gibt Skoda mit 224 km/h an. Die Preisliste beginnt bei 41.590 Euro für die Limousine und 42.590 Euro für den Combi.
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Elektromobilität
Markenausblick: Volvos elektrische Zukunft
Zehn elektrifizierte Modelle bis 2022
Die beiden Elektromodelle sind der Auftakt zu einer Elektro-Offensive des Unternehmens. Bis zum Jahr 2022 wird Skoda mehr als zehn elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen, und als nächstes Modell folgt der neue Octavia mit Plug-in-Technik. Später kommen die beiden ersten vollelektrischen Fahrzeuge auf Basis des Modularen Elektrobaukasten des Volkswagen-Konzerns dazu.
Einen Blick in die Zukunft gestattete die Marke bereits im vergangenen Jahr auf dem Genfer Salon, wo Skoda seine Studie Vision iV gezeigt hat. Für die Elektrifizierung der Modellpalette investiert die Marke in den kommenden Jahren zwei Milliarden Euro in die Entwicklung neuer Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte.
Bis zum Jahr 2025 sollen die CO2-Emissionen der Flotte um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2015 sinken. Außerdem arbeitet Skoda an einem deutlich kleineren CO2-Fußabdruck und richtet seine Produktion nachhaltig aus. In den kommenden Jahren wird die Produktion in den tschechischen Werken auf CO2-neutral gewonnene Energie umgestellt.
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Wirtschaft
Markenausblick Renault: Auf Elektroantrieb folgt die Hybridisierung
Hybridantrieb schon 1908
Elektrisch angetriebene Fahrzeuge haben bei Skoda eine lange Tradition. Bereits kurz nach dem Beginn der Automobilproduktion entwickelte der „tschechische Edison“ Frantisek Krizik im Jahr 1908 einen Hybridantrieb. Er montierte diesen in den Laurin & Klement Typ E, der in der Prager Handelskammer ausgestellt wurde. Dabei ersetzte er das Getriebe durch einen Elektromotor. Dieser wurde von einem mit dem 28 PS starken Benzinmotor des Wagens gekoppelten Generator mit Strom versorgt – die Konstruktion kam ohne Batterie aus.
In den 1990er Jahren schließlich entstand eine Kleinserie des Skoda Beta EL. Rund 100 Modelle wurden zwischen 1994 und 1997 produziert, wobei viele Teile des Skoda 120 L genutzt wurden: zum Beispiel Fahrwerk, Spiegel, Türklinken und das Interieur. Als Antrieb diente ein asynchroner 40 kW starker Elektromotor, der mit 30 Nickel-Cadmium Akkus verbunden war.
Die Reichweite lag bei überschaubaren 120 Kilometern, und die Höchstgeschwindigkeit war bei 110 km/h erreicht. Ein weiteres E-Mobil, der Skoda Eltra 151L, verdankt seine Existenz (Jahr 1992) einer Bestellung aus der Schweiz. Später wurde das Modell auch auf anderen Märkten angeboten und um eine Pickup-Version ergänzt. Unter anderem setzte die tschechische Post den Eltra 151L für die Postzustellung in Stadtzentren ein.
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