Produktnews Mercedes-AMG: Der elektrifizierte Tuner

Von Holger Holzer/SP-X

Bollernde V8-Benziner zählen zum Markenkern von Mercedes Tuningabteilung AMG. Künftig will sich die Performance-Abteilung der Marke aber auch und vor allem elektrisch betätigen.

Mercedes-AMG elektrifiziert seine Modelle.
Mercedes-AMG elektrifiziert seine Modelle.
(Bild: Mercedes-Benz)

Die Plug-in-Hybride von AMG sollen technisch eigenständig auftreten. Anders als bei den herkömmlichen Mercedes-Modellen sitzt der E-Motor nicht in der Getriebeglocke, sondern direkt an der Hinterachse. Das soll sich unter anderem günstig auf die Gewichtsverteilung und die Spontanität der Leistungsabgabe auswirken. Zudem sind deutlich höhere Leistungen des Elektro-Parts möglich; bis zu 150 kW/204 PS kündigt AMG an.

Batterie aus der Formel 1 abgeleitet

Hinzu kommt eine eigene, aus der Formel 1 abgeleitete „AMG-Performance-Batterie“ mit einzeln gekühlten Zellen. Ihre Leistungsdichte soll doppelt so hoch liegen wie bei den Standard-Fahrzeugen. Das würde für kurze Ladezeiten und eine schnelle Energieabgabe und -Aufnahme während der Fahrt sprechen, dürfte aber die Kapazität und somit die elektrische Reichweite einschränken. Die Rolle des Verbrenners werden Vier- und Achtzylindermotoren übernehmen.

Je nach Baureihe und Variante sind unterschiedliche Kombinationen von Akku, E-Motor und Verbrenner möglich. Mercedes spricht von bis zu 600 kW/816 PS Systemleistung und Spurtzeiten von unter drei Sekunden auf Tempo 100. Werte, die offensichtlich für die Achtzylindervarianten gelten werden. Aber auch die Vierzylinder sollen extreme Fahrleistungen erreichen, etwa an Bord der kommenden AMG-Ausführung der C-Klasse, wo AMG einen 330 kW/449 PS starken 2,0-Liter-Längsmotor mit einem 150 kW/204 PS starken E-Triebwerk kombinieren will.

AMG: Eigene Varianten der Mercedes-EQ-Modelle

Bei den reinen E-Autos setzt AMG auf eigene Varianten der Mercedes-EQ-Modelle – und modifiziert die Strom-Sportler in Affalterbach an Antrieb, Fahrwerk, Bremsen und Sound. Auch Exterieur- und Interieurgestaltung sowie Serienausstattung und Optionen sollen umfangreich neu entwickelt werden.

Das erste Modell wird noch in diesem Jahr starten, wahrscheinlich auf Basis der E-Limousine EQS, die in Kürze Premiere feiert. Für den Antrieb des AMG-Modells sorgen dann zwei E-Motoren, die Fahrleistungen auf dem Niveau von Autos mit V8-Motoren erreichen sollen. Tempo 100 soll nach weniger als vier Sekunden erreicht sein, die Beschleunigung wird bei 250 km/h abgeregelt.

BMW M: Ankündigung entsprechender Modelle

Mit der Elektrifizierung von AMG reagiert Mercedes auf den steigenden Druck zur CO2-Reduzierung. Auch die BMW M GmbH hat bereits entsprechende Modelle angekündigt und will das erste noch dieses vorstellen. Ob als Plug-in-Hybrid oder als Variante der E-Limousine i4 ist noch unklar. Wettbewerber Audi hat mit dem RS E-Tron GT kürzlich bereits ein vollelektrisches Performance-Modell vorgestellt.

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