Additive Fertigung Neue Standards sollen Laserstrahlschmelzen serientauglich machen

Redakteur: Lena Straßberger

Ein Forschungsprojekt aus 15 Unternehmen und Universitäten will einheitliche Verfahren und neue Standards zum Laserstrahlschmelzen entwickeln.

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Mit dem Laserstrahlschmelzen sollen neue Standards für den 3D-Druck in der industriellen Fertigung gesetzt werden.
Mit dem Laserstrahlschmelzen sollen neue Standards für den 3D-Druck in der industriellen Fertigung gesetzt werden.
(Bild: Robert Bosch GmbH)

Entwickler aus 15 Unternehmen und Forschungseinrichtungen wollen neue Standards für den Metall-3-D-Druck in der industriellen Serienfertigung entwickeln. Im Fokus des Projekts „Linienintegration Additive Fertigung“ steht die Technologie des Laserstrahlschmelzens.

Laserstrahlschmelzen für die industrielle Anwendung

Es gehe um die einzelnen Schritte entlang der Prozesskette: Die Produktgestaltung, Eigenschaften und Weiterentwicklung der eingesetzten Werkstoffe und auch die einzelnen Schritte im Fertigungsprozess und der Weiterverarbeitung. Viele Schritte beim Laserstrahlschmelzen sind bisher noch nicht auf einer industriellen Basis und eignen sich eher für Einzelstücke, die handwerklich weiterverarbeitet werden müssen.

So baut der Drucker die Teile bisher auf einer Plattform auf, die anschließend wieder abgetrennt werden muss. Auch bei den thermischen und mechanischen Bearbeitungsschritten ist noch Forschungsbedarf – eine intensive Prozessüberwachung soll künftig Fehler in Bauteilen vorbeugen. Im Fokus steht zudem, die eingesetzten Materialien zu erforschen, da Metalle bei dieser additiven Fertigungstechnologie viel schneller abkühlen und bei den Werkstoffen so neue Eigenschaften entstehen. Die Entwickler wollen rund um all diese Punkte einheitliche Verfahren und somit auch neue Standards erarbeiten.

Das Forschungsprojekt „Linienintegration Additive Fertigung“

Das Forschungsprojekt läuft bis September 2022 und verfügt über 13,6 Millionen Euro. Davon sind 6,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Folgende Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind beteiligt:

  • Edag Engineering
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
  • Heraeus Noblelight
  • Indutherm Gießtechnologie
  • Intes
  • Karlsruher Institut für Technologie
  • Mercedes-Benz
  • Protiq
  • Qass
  • Realizer
  • Robert Bosch
  • Rosswag
  • Simufact Engineering
  • Universität Paderborn
  • USU Software

Was ist Laserstrahlschmelzen?

Bei der additiven Technologie des Laserstrahlschmelzens, auch L-PBF-M (Laser Powder Bed Fusion) genannt, wird schichtweise aufgetragenes Metallpulver mit Laserstrahlen punktgenau geschmolzen und so in Form gebracht. Der Vorteil des Laserstrahlschmelzens ist, dass die Technologie bereits einen vergleichsweise hohen Reifegrad aufweist – vor allem in Branchen, in denen wenige Stückzahlen benötigt werden. Dies hat zur Folge, dass das Verfahren zu den bekanntesten und weit verbreitetsten zählt. Das Forschungsprojekt will das Verfahren auch im Automobilbereich weiter optimieren und zu einer größeren Verbreitung beitragen.

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