Neue Fahrzeuge Nissan stellt ersten LMP 1 mit Frontantrieb vor

Autor / Redakteur: Harald Gallinis / Wolfgang Sievernich

Die Überraschung ist perfekt. Der japanische Automobilhersteller Nissan hat über seine Rennsportabteilung Nismo den ersten LMP1 mit Frontantrieb und einer Leistung über 1.000 PS vorgestellt.

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Statt auf Mittelmotor wie Audi, Porsche oder Toyota setzt Nissan auf einen Frontmotor mit Frontantrieb.
Statt auf Mittelmotor wie Audi, Porsche oder Toyota setzt Nissan auf einen Frontmotor mit Frontantrieb.
(Foto: Nissan)

Nissan hat, wie angekündigt, sein LMP1-Modell GT-R LM Nismo anlässlich des Superbowls erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert. Die Ankündigungen im Vorfeld, dass der Wagen beträchtlich anders konstruiert werden würde als die der Konkurrenten von Audi, Toyota und Porsche wurden mit offiziellen Fakten gefüllt: Der GT-R LM ist der erste frontangetriebene LMP1!

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Systemleistung bis zu 1.500 PS

Das 880kg schwere Gefährt wird von einem 3,0 Liter V6 Biturbo-Motor mit der Bezeichnung Nissan VRX 30A NISMO angetrieben. Unterstützt wird der Motor von einem Torotrak-Flywheel-Hybridsystem dessen Kapazität aufgrund der laufenden Entwicklung noch nicht feststeht. Nissan peilt eine Einordnung in die 8MJ-Hybrid-Klasse an. Die Systemleistung wird derzeit daher noch nicht genau beziffert, soll aber in der Grössenordnung zwischen 1.200 und 1.500 PS liegen! 500 PS sollen dabei vom Benzinmotor stammen.

Das Getriebe ist ein Fünfgang-Getriebe mit einem pneumatischen Paddleshift-System. Auf der Fahrwerksseite sind vierfach verstellbare Penske-Dämpfer verbaut. Die Motorelektronik stammt von Cosworth, die auch für die Präperation des Triebwerks verantwortlich zeichnen. Die Tankkapazität beträgt 68 Liter.

Allradantrieb in Zukunft möglich

Der Nissan überrascht nicht nur mit seinem Antriebskonzept, das in Zukunft auch mit einer Allradoption erweitert werden kann. Auch das aerodynamische Konzept ist höchst innovativ. Da die Gewichtsverteilung vom Antriebskonzept mehr auf der Vorderachse liegt, wurden die Anforderungen an die Abtriebsgenerierende Aerodynamik zum Teil auf den Kopf gestellt. Konstukteur Ben Bowlby, der schon mit dem Deltawing die Gemüter erhitzt hatte, setzt bei der Aerodynamik auf ein komplexes Durchflussprizip mit Luftkanälen, um den Luftwiederstand zu senken – ein Prinzip, das allerdings in der Vergangenheit schon so manche Konstruktion ins Hintertreffen geschickt hatte, wenn es nicht richtig funktionierte (siehe Audi R15).

Nissan wird nun das bislang im Verborgenen absolvierte Testprogramm weiter fortsetzen. Bis zum Renndebüt in Silverstone sind es noch zwei Monate.

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