Design-Coupé Peugeot RCZ R: König der Löwen
Nie zuvor gab es einen stärkeren und schnelleren Peugeot als den RCZ R. Ab sofort wird das Design-Coupé damit für eine gänzlich neue Zielgruppe interessant.
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Grundpreis: 41.500 Euro. Das ist eine ganze Stange Geld, um ein – zugegeben recht schnelles – Auto zu kaufen. Es ist bekannt, dass man für mehr als 10.000 Euro weniger bereits Kompaktwagen mit hoher Motorleistung bekommt, die darüber hinaus auch noch viel praktischer sind. Doch darum geht es nicht. Der Peugeot RCZ ist ein Statement und eine optische Augenweide; auch wenn ihm Kritiker vorwerfen, in Sachen Designsprache beim Audi TT abgekupfert zu haben.
Mit der nun nachgereichten, ab Januar in Deutschland erhältlichen Topversion „R“ bekommt die Baureihe nun eine Motorisierung, die auch Performance-Liebhabern das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt. Ein Massenauto wird die 270 PS-Variante selbstverständlich nicht, das haben ja schon die günstigeren Brot- und Butter-Ausführungen nicht geschafft. Aber der frontgetriebene Wagen, von dem man sich bei Peugeot die Produktion von 1.000 Einheiten pro Jahr vorgenommen hat, soll ein wichtiger Imageträger werden. Immerhin handelt es sich um den bisher stärksten Serien-Peugeot aller Zeiten – selbst das einstige Homologationsmodell 205 Turbo 16 (147 kW/200 PS) oder die Spitzenausführungen der großen Reiselimousinen 607 (maximal 152 kW/207 PS) reichen bei weitem nicht an den RCZ R heran. Und das bei einem auf dem Papier stehenden Verbrauch von nur 6,3 Litern.
Deutlich längerer Atem
Kundige Verbraucher wissen natürlich, dass derartige Traumwerte in der Praxis nicht zu halten sind. Zumal der Punch ja auch abgerufen werden will. Und jener mit einer der höchsten spezifischen Leistungen (169 PS je Liter) gesegnete Vierzylinder der 1,6-Liter-Klasse macht mächtig Laune. Bitte nur noch kurz anschnallen – dazu muss man allerdings umständlicherweise weit nach hinten greifen, denn es gibt keine B-Säule – dann geht es los. Im Gegensatz zur zweitstärksten Version dieses Turbo-Motors mit 147 kW/200 PS hat die letzte Ausbaustufe einen deutlich längeren Atem.
Der Direkteinspritzer packt derart bissig zu, dass die Kraft auf den feuchten Straßen des herbstlichen Südfrankreichs kaum auf die Fahrbahn zu bringen ist. Trotz Torsen-Differenzials witscht der 1,4-Tonner mit merklich Schlupf von der Kurve in die Gerade zurück. Erst beim Beschleunigen ab höheren Tempi im vierten oder fünften Gang können die potenten 19-Zöller das Moment vollständig übertragen und die menschliche Fracht noch immer nachdrücklich in die mächtigen Schalensitze pressen. Die bieten übrigens satten Seitenhalt, um dem Querbeschleunigungs-Vergnügen in rutschfester Art und Weise zu frönen.
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