Konzeptfahrzeug So könnte ein moderner Nachfolger des Porsche 356 aussehen
Vor 75 Jahren erschien der erste Porsche, der zweisitzige Roadster „Nr. 1“, der als „356“ besser bekannt ist und zur Legende wurde. Zum Jubiläum des Klassikers soll der „Porsche Vision 357“ zeigen, wie eine Neuauflage des Zweisitzers aussehen könnte.

Zugegeben, wie der erste Porsche aussah, wissen heute nur noch eingefleischte Sportwagen-Fans, die zudem eher dem älteren Semester zuzuordnen sind. Schließlich ist es genau 75 Jahre her, das Ferry Porsche noch in den Nachkriegs-Wehen mit dem puristischen Boxster 356 sein erstes Auto vorstellte. Mit dem Zweisitzer fing alles an. Und heute ist Porsche die erfolgreichste Sportwagen-Marke der Welt.
Als Start ins Jubiläumsjahr reiste die Führungsriege jetzt an eine historische Stelle nach Berlin. An der einstigen Prachtstraße Unter den Linden, 1948 noch in Schutt und Asche gebombt, feiert die Ikone von einst ihre moderne Auferstehung. Da zeichnen sich zunächst trotz verhüllender Plane Konturen und Silhouette eines neuen Porsche ab. Designchef Michael Mauer nennt die Aufgabe: Wie würde der verblichene 356 wohl heute aussehen, wie können Vergangenheit mit Gegenwart und vor allem Zukunft kombiniert werden?
Anklänge an den 356
Natürlich ist die Vision 357 nur eine Studie, ein Denkmodell ganz nach dem Motto „was wäre, wenn“. Die Grundform entspricht zunächst heutigem Porsche-Standard. Flache Front, dahinter die pagodenförmige Kuppel, die auch den 911 und den Boxster prägt. Erst auf den zweiten Blick werden antike Anklänge an den 356 sichtbar. Bei Rundscheinwerfern und kleinen Rückleuchten ist nur angedeutet, wie ein Serienauto aussehen könnte. Wie beim Stammvater sind die Kühlerlamellen, durch die der Heckmotor beatmet wird, steil senkrecht gehalten. Darunter ein spangenförmiger Ausschnitt, der die dicken Endrohre beheimatet.
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Jubiläum
75 Jahre Porsche 356
Auf die zweigeteilte Windschutzscheibe des Oldies haben Michael Mauer und Team verzichtet, für moderne Durchschicht gen Bug sorgt seitlich abgerundetes Glas, das sich optisch mit der A-Säule und den Seitenfenstern verbindet. So wirkt das Ganze wie ein Helmvisier, das das Passagierabteil umschließt. Der Designer räumt ein, dass bei der Gestaltung des 357 einige Generationen der Porsche-Historie übersprungen werden mussten. Sichtbar an den Radhäusern, die von den 20-Zöllern gut gefüllt sind. Beim Vorbild verlieren sie sich tief in der Höhle der kaum ausgestellten Kotflügel.
Kann es es Serienversion geben?
Das alles verpflanzten die Ingenieure und Stylisten aus Zuffenhausen auf die Basis des aktuellen Porsche 718 Cayman GT4 RS und dessen 368-kW/500-PS-Motor. Dabei ist klar, dass eine mögliche Serienversion eines wieder auferstandenen 356 getreu der Porsche-Philosophie elektrisch unterwegs sein würde oder zumindest mit E-Fuel auf Wasserstoffbasis betrieben wird.
Wie realistisch die Chancen für eine Wiederauferstehung des 356 als 357 sind, verrät auch Porsche-Chef Oliver Blume seinen Jubiläumsgästen nicht, sagt aber mehrdeutig: „Wir verbinden unser Erbe mit Innovation und Fortschritt – und fügen der einzigartigen Porsche-Story immer neue große Momente hinzu“.
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