E-Fuels Siemens und Porsche beginnen mit Produktion synthetischer Kraftstoffe

Aktualisiert am 21.03.2023 Von Thomas Günnel

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Siemens Energy und Porsche haben im Projekt „Haru Oni“ in Chile eine Produktionsanlage für synthetische Kraftstoffe aufgebaut. Sie hat jetzt den Betrieb aufgenommen.

Barbara Frenkel, Mitglied des Porsche-Vorstandes, Beschaffung; und Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes, Forschung und Entwicklung eröffnen die E-Fuels-Pilotanlage in Chile – und betanken symbolisch einen Porsche 911.
Barbara Frenkel, Mitglied des Porsche-Vorstandes, Beschaffung; und Michael Steiner, Mitglied des Vorstandes, Forschung und Entwicklung eröffnen die E-Fuels-Pilotanlage in Chile – und betanken symbolisch einen Porsche 911.
(Bild: Porsche)

Siemens Energy und Porsche haben in Chile damit begonnen, synthetische Kraftstoffe herzustellen. Die Unternehmen hatten im September 2021 mit dem Bau der weltweit ersten integrierten und kommerziellen Großanlage zur Produktion synthetischer, klimaneutraler Kraftstoffe begonnen. In der Pilotphase werden laut Siemens bereits im Jahr 2022 etwa 130.000 Liter E-Fuels erzeugt.

In zwei Schritten soll die Kapazität dann bis 2024 auf rund 55 Millionen Liter E-Fuels und bis 2026 auf rund 550 Millionen Liter E-Fuels jährlich steigen. Das Pilotprojekt in der Provinz Magallanes nutzt die „hervorragenden Windbedingungen im Süden Chiles“, um mit Hilfe von Windenergie klimaneutralen Kraftstoff zu erzeugen. Der Wind weht dort nach Angaben der Projektpartner „an rund 270 Tagen im Jahr so, dass Windräder in Volllast laufen können“. Punta Arenas liegt außerdem in unmittelbarer Nähe der Magellanstraße. Der Hafen Cabo Negro kann so als Umschlagplatz für die E-Fuels nach außerhalb Chiles dienen.

CO2 und H2 zu Methanol

Um den grünen Wasserstoff zu erzeugen, spalten Elektrolyseure mittels Windenergie Wasser in seine Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff. In einem zweiten Schritt wollen die Partner CO2 aus der Luft filtern, um es anschließend mit dem grünen Wasserstoff zu synthetischem Methanol zu kombinieren. Das Ergebnis ist dann Methanol, das mit Unterstützung von Exxon Mobil in Kraftstoff umgewandelt werden soll.

Weitere Projektpartner

Die weiteren Projektpartner sind:

  • das Energieunternehmen AME
  • das chilenische Mineralölunternehmen ENAP
  • das italienische Energieunternehmen Enel
  • das Energieunternehmen Exxon Mobil
  • das chilenische Energieunternehmen Empresas Gasco

Die fertiggestellte Pilotanlage „Haru Oni“ in Puntas Arenas im Süden Chiles.
Die fertiggestellte Pilotanlage „Haru Oni“ in Puntas Arenas im Süden Chiles.
(Bild: Porsche)

AME ist Hauptentwickler und Eigentümer der Projektgesellschaft HIF (Highly Innovative Fuels). Enel ist Co-Finanzierer der Anlage mit dem Fokus auf Windenergie und Elektrolyse. ENAP unterstützt das Projekt mit Betriebspersonal, Wartung und Logistik. Im Zuge der nationalen Wasserstoffstrategie Deutschlands hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie das Unternehmen Siemens Energy für „Haru Oni“ mit etwa acht Millionen Euro gefördert.

Neue Lieferketten für Energie

Christian Bruch, CEO von Siemens Energy: „Erneuerbare Energie wird nicht mehr nur dort produziert, wo sie gebraucht wird, sondern wo natürliche Ressourcen wie Wind und Sonne in großen Mengen vorhanden sind. Es werden also weltweit neue Lieferketten entstehen, um regenerative Energie von einer Region in die andere zu transportieren.“

Porsche wird Hauptabnehmer des Wasserstoffs aus Chile sein. Der Sportwagenhersteller wird den Kraftstoff zunächst in Leuchtturm-Projekten wie dem Porsche Mobil 1 Supercup und in den Porsche Experience Centern einsetzen.

Chiles „grüne“ Pläne

Chile hat im Rahmen seiner nationalen Wasserstoffstrategie bis 2025 eine Elektrolyseur-Kapazität von fünf Gigawatt geplant. Bis 2030 sollen es 25 GW sein. Das Land will weltweit den preisgünstigsten Wasserstoff erzeugen und zu einem führenden Exporteur von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten werden.

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