Fahrbericht Suzuki Swift: Mini aus Japan
Seit Sommer 2020 bekommt man den Suzuki Swift in einer aufgefrischten Variante. Die 6. Generation des Kleinwagens gibt es seitdem mit nur noch einer Motorvariante.
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Wie bereits die anderen Suzuki-Modelle Baleno, Ignis und Jimny hat uns der Swift positiv überrascht. Der Kleinwagen ist im urbanen Umfeld agil und hat dennoch genügen Platz für Einkäufe. Mit seiner Länge von gut 3,8 Metern, einer Breite von 1,7 Metern und der Zwei-Farben-Lackierung erinnert der Swift an den Mini. In der Höhe allerdings hat der Japaner etwa 60 Millimeter mehr zu bieten, was größeren Personen zu gute kommt. Mit einer Körpergröße über 1,9 m hat man jedenfalls noch gut Platz auf dem Fahrer- und Beifahrersitz. Auf der Rückbank muss man da den Kopf schon ein wenig neigen.
Die Historie des Swift ist nicht so lang, wie die des Ur-Minis von 1959. Mit bald 40 Jahren (2023) kann der Swift allerdings auf eine fast ebenso lange Geschichte zurück blicken. Das aktuelle Modell ist seit Anfang 2017 erhältlich. Im Sommer 2020 bekam der Kleinwagen neue Designelemente und Motoren. Das Design wurde insbesondere durch einen neu gestalteten Kühlergrill in dreidimensionaler Optik erneuert. Neu gestaltete 16-Zoll-Leichtmetallräder sind ebenso mit an Bord wie neue Innenraumdekorelemente in der Ausstattungslinie „Comfort+“.
Benziner als Mildhybrid
Der 1,2-Liter-Benzinmotor wurde überarbeitet und leistet 83 PS. Integriert ist eine elektrisch gesteuerte variable Nockenwellenverstellung und eine leistungsabhängige variable Ölpumpe. Das serienmäßig Mildhybrid-System umfasst einen Startergenerator, der auch als Elektromotor dient, sowie eine Lithium-Ionen-Batterie mit von drei auf zehn Ampherstunden erhöhten Kapazität.
Der E-Motor soll beim Anfahren und starkem Beschleunigen unterstützen. Wie das in der Praxis funktioniert ließ sich nicht eindeutig nachvollziehen. Das Energiefluß-Diagramm im Instrumentencluster hat beim Anfahren jedenfalls keinen Einsatz des E-Antriebs angezeigt. Das geschah erst beim weiteren Beschleunigen im mittleren Drehzahlbereich.
Optional mit CVT oder als Allrad
Als Alternative zum serienmäßigen Fünfgang-Schaltgetriebe bietet Suzuki ein stufenloses CVT-Getriebe an. Mit manuellem Schaltgetriebe lässt sich der Swift weiterhin mit Allradantrieb mit Visko-Kupplung kombinieren. Die Preise für den Fünf-Türer beginnen bei 16.700 Euro. Für knapp 3.000 Euro mehr bekommt man den Swift mit CVT-Getriebe oder mit Allrad-Antrieb (manuelles Getriebe).
Ab der Ausstattungsvariante „Comfort“ (ab 18.100 Euro) bekommt der Swift einige Komfort und Assistenzsysteme hinzu. Darunter eine Sitzheizung, eine Smartphone-Anbindung ans Audio-System, einen Fernlichtassistenten und einiger Sicherheitssysteme wie ein Toter-Winkel-Warner, eine Verkehrszeichenerkennung oder ein Spurhaltewarnsystem mit Lenkeingriff.
Während des Testzeitraum sind wir überwiegend im urbanen Raum unterwegs gewesen. Der Kraftstoffverbrauch pendelte sich bei 5,4 Liter laut Bordcomputer ein. Für den frontgetriebenen Swift mit manueller Schaltung gibt Suzuki 4,7 Liter auf 100 Kilometer an (kombinierter Verbrauch nach WLTP).
Top-Variante unter 20.000 Euro
Der Swift ist nach dem Ignis das meistverkaufte Suzuki-Modell in Deutschland. Allerdings sind 7.000 Stück (Ignis) und 5.000 Stück (Swift) im gesamten Jahr 2020 bei knapp drei Millionen Neuzulassungen in Deutschland eher homöopathisch. Da ist es fraglich, wie lange Suzuki den hiesigen Markt noch bedienen will. Dazu fehlt unter anderem ein batterieelektrisches Modell.
Der Swift ist gut verarbeitet und vermittelt mit seinem straffen Fahrwerk einen guten Bodenkontakt. Erfreulich ist, dass trotz aktueller Fahrerassistenzsysteme kein permanentes Feuerwerk an audiovisuellen Reizen nervt. Die Warnungen sind dezent. Bei Prestige und Markenwert kann der Suzuki Swift sicher nicht mit dem Mini mithalten. Dafür bekommt man den japanischen Kleinwagen für unter 19.000 Euro mit Vollausstattung. Da fängt die Preisliste des Mini noch gar nicht an. Wer also darauf Wert legt, dass die kleinen Dinge stimmig und hochwertig umgesetzt sind und auf Status verzichten kann, macht mit dem Swift vieles richtig.
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